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Nachricht vom 13.11.2020    

Alice-Salomon-Schule Linz lehrt Demokratie

Mit einem Zitat des Friedensträgers des deutschen Buchhandels, Amartya Sen, begrüßte die kommissarische Schulleiterin der Alice-Salomon-Schule Linz, Doris Schulte-Schwering, heute eine Klasse der Berufsfachschule II, die sich zu einer besonderen Veranstaltung im hauseigenen „Kulturkeller“ zusammengefunden hatte.

Fotos: pr

Linz. „Die Pandemie des Autoritarismus (Sen) – an unserer Schule werden wir stets versuchen, ihr Einhalt zu gebieten. Stattdessen stärken wir die Demokratie!“ Dem Anspruch von Schule, Schülerinnen und Schüler so zu bilden, dass sie als Bürgerinnen und Bürger ihre Rechte und Pflichten in Staat und Gesellschaft wahrnehmen können, war jedoch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie gar nicht so leicht zu genügen.

Zusammen mit der Arbeitsgruppe „Demokratie“ aus besonders interessierten Lehrerinnen und Lehrern hatte die Alice-Salomon-Schule schon vor längerer Zeit beschlossen, unter Federführung von Ulrike Schilk-Steinhaus die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ der Friedrich-Ebert-Stiftung an die Schule zu holen. Die liebevoll geplanten flankierenden Ideen zur Ausstellung reichten von Klassenausflügen zu den Linzer „Stolpersteinen“ über selbstgeplante Musikeinlagen zu parallelen Workshops mit mehreren Klassen.

Die Ausstellungs-Workshops sollten von einem Teamer der Friedrich-Ebert-Stiftung geführt werden und vielen Klassen offenstehen; gleichzeitig waren Arbeitsgruppen unter der Leitung eines jungen Journalisten und Redakteurs des Kölner Stadt-Anzeigers geplant; selbst der Bürgermeister der Stadt Linz hätte den Schülerinnen und Schülern der Alice-Salomon-Schule einiges zu unserer Demokratie mit auf den Weg geben wollen. Jedoch scheiterte der Großteil dieser Planungen an der Corona-Pandemie.

„Man hört auch bei jungen Menschen inzwischen manchmal Stimmen, die vollkommen abstrus das Maskengebot mit Freiheitsberaubung gleichsetzen und die Corona-Hygieneschutzverordnungen für den Beginn einer Diktatur halten – wenn wir jetzt nichts für unsere Demokratie tun und Perspektiven wieder geradezurücken versuchen, wann dann?“ – so befand die Schulleitung der Alice-Salomon-Schule daraufhin. Und da die Ausstellung im Foyer des Gebäudes Platz finden konnte, welches die Schülerinnen und Schüler zum Betreten der Klassenräume ohnehin durchqueren müssen, holte sie die Ausstellung eben ohne die meisten der anderen geplanten Events an die Schule.



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Eine kleine Eröffnung gab es dann aber doch – mit akribisch ausgemessenen Abständen zwischen den Sitzplätzen im größten Raum der Schule und besonders großem Abstand zu den Vortragenden. So kam am Montag, dem 9. November 2020, die Berufsfachschule II schließlich in den Genuss des einzigen teamergeführten Workshops der Ausstellung. „Herr Schreiber (der Teamer der Friedrich-Ebert-Stiftung) hat alles eindrücklich erläutert, und wir konnten auch selbst unsere Erfahrungen einbringen“, befand eine Schülerin im Anschluss. Ebenso beeindruckt zeigten sich die Berufsoberschülerinnen und -schüler, die als einzige Gruppe den Workshop des jungen Journalisten und Redakteurs Lemm mitmachen durften. Sie erkannten, dass Fake News sich im Internet deshalb schnell verbreiten, weil nicht das journalistische Berufsethos über den Einbezug von mindestens zwei unabhängigen Quellen über die Veröffentlichung entscheidet, sondern einerseits die Anzahl der erhofften und von der Werbebrache bezahlten „Klicks“ und andererseits die verführerische Möglichkeit zur Manipulation von Meinungen.

„Wie kann ich die Demokratie stärken und den Rechtsextremismus bekämpfen?“ Wenn Schülerinnen und Schüler sich nach dem heutigen Tag und durch die Ausstellung mit diesem drängenden Thema auseinandersetzen und durch die Beschäftigung damit die richtigen Antworten finden, dann hat das Engagement der Alice-Salomon-Schule, der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Journalisten Lemm am heutigen Tag ihre Intention erreicht. (PM)


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