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Nachricht vom 22.09.2020    

Elektromobilität – Aktueller Stand und Wissenswertes für Verbraucher

Elektromobilität ist seit einigen Jahren auf dem aufsteigenden Ast. Gerade durch die aktuelle Debatte über Klimaschutz und Nachhaltigkeit hat das Thema eine besondere Relevanz gewonnen. Auch in der Region ist es präsent. Wie ist der aktuelle Stand der Sparte? Und was sollten Verbraucher wissen und beachten?

Elektroautos gewinnen in den letzten Jahren zunehmend an Relevanz und Beliebtheit. Foto: Adobe Stock, © Bildwerk

Entwicklung und aktueller Stand der Elektromobilität


Aktuell wird die Elektromobilität in einem hohen Tempo weiterentwickelt. Ziele dabei sind vor allem, die Praktikabilität und den Komfort für die Verbraucher sowie den Effekt der Nachhaltigkeit zu erhöhen. Diese Entwicklung hat bereits in den letzten Jahrzehnten begonnen.

Entwicklungen der letzten 30 Jahre


Die Ursprünge der Entwicklung der Elektromobilität geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Zum Ende dieser Epoche wurden erste Fahrzeuge entwickelt, die mit einem Elektromotor angetrieben wurden.

In den letzten 30 Jahren hat das Thema wieder zunehmend Aufmerksamkeit bekommen. In den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden vermehrt mit Elektrizität angetriebene Autos für die Serienproduktion entwickelt.

So gibt es seit 1997 beispielsweise den Toyota Prius, einen Wagen, der mit einem Hybridantrieb fährt. Er war der erste Hybrid, der in Serie gebaut wurde. Aber auch weitere Hersteller entwickelten in dieser Zeit Elektroautos und brachten sie auf den Markt, unter anderem:

• General Motors
• Honda
• Nissan

Seit 2006 gibt es den Tesla Roadster. Das Modell war insofern bahnbrechend, als es das erste reine Elektroauto war, dass in Serie gebaut wurde. Der Wagen war mit einer höheren Reichweite zudem dazu befähigt, auch längere Strecken auf der Autobahn zurückzulegen.

Status Quo in Deutschland


Viele Hersteller haben in den letzten Jahren nachgelegt. Kein Wunder also, dass die Zulassungen solcher Modelle auch in Deutschland stark zugenommen haben. Zum ersten Januar 2020 waren hierzulande ungefähr 308.000 E-Autos zugelassen. Zum Vergleich: Selbst vor fünf Jahren, im Jahr 2015, waren es noch deutlich unter 50.000.

Die Diversität der Hersteller zeigt zudem, dass das Thema immer mehr an Relevanz gewinnt. Zu den beliebtesten Modellen in Deutschland zählen aktuell in gleicher Reihenfolge der Renault Zoe, der BMW i3 sowie das Model 3 von Tesla. Aber auch die Elektromodelle des VW Golf sowie des Smart rangieren auf den vorderen Plätzen.

Vor- und Nachteile des E-Autos für Verbraucher


E-Autos haben für Verbraucher diverse Vor- und Nachteile. Diese können je nach Person individuell ausschlaggebend sein, ob ein solches Modell gekauft und im Alltag genutzt wird oder nicht.

Preise für Elektroautos


Viele Elektroautos liegen preislich über 20.000 Euro, einige sind sogar noch teurer und bewegen sich in einer Preissparte ab 30.000 Euro. Diese Summen werden für Neuwagen aufgerufen. Solche Preise können für viele Verbraucher eher als Nachteil angesehen werden.
Andererseits gibt es Möglichkeiten der staatlichen Förderung. Die entsprechende Höhe richtet sich sowohl nach dem Nettolistenpreis des Modells, als auch nach dem konkreten Fahrzeug- bzw. Antriebstyp.

Selbst mit diesen Förderungen sind Elektroautos jedoch für Personen, die ein großes Interesse an Nachhaltigkeit haben, teilweise unerschwinglich. In einem solchen Fall muss die Finanzierung auf anderen Wegen umgesetzt werden, beispielsweise durch einen Autokredit. Diverse Anbieter ermöglichen solche Darlehensmodelle.

Auf Vergleichsportalen können sich Verbraucher informieren, welcher Kredit für ihre individuellen Möglichkeiten und Ansprüche der passendste und sinnvollste ist. Auf diesem oder ähnlichen Wegen haben auch Personen mit begrenztem Budget die Option, ein E-Auto zu fahren. Es gibt also durchaus Wege, den Nachteil eines hohen Preises für ein solches Fahrzeug zu umgehen.

Reichweite und Aufladung


Die Reichweite von Elektroautos hat in den letzten Jahren zugenommen. Dennoch liegt sie nach wie vor unter den Langstreckenmöglichkeiten eines auf herkömmlichem Weg betriebenen Wagens. Während das E-Auto mit der höchsten Reichweite, das Model S von Tesla, auf maximal 610 km pro Aufladung kommt, kann der Spitzenreiter unter den Modellen, die nicht mit Elektrizität betrieben werden, mit einer Tankfüllung knapp über 1700 Kilometer fahren.
Ein deutlicher Unterschied, der womöglich Menschen, die beruflich oder privat häufig längere Strecken fahren, abschrecken könnte. Hinzu kommen die Ladezeiten, die sich zwar verkürzt haben, aber dennoch länger sind als bei einem Betanken mit Benzin.

Des Weiteren können je nach Region Ladestationen aktuell in zu geringer Zahl vorhanden sein. Hier hat sich jedoch in den letzten Jahren einiges getan. Auch in kleineren Orten nimmt die Zahl solcher Stationen zu. In der Region ist ein solches Beispiel in Bad Hönningen zu finden.

Komfort


E-Autos bieten bezüglich ihrer Lautstärke einen überdurchschnittlichen Komfort. Aufgrund des Antriebs sind sie in den meisten Fällen deutlich leiser als herkömmliche Benziner oder Dieselmodelle.

Allerdings kann dies auch Nachteile haben, da sie im Straßenverkehr auf diese Weise unauffälliger unterwegs sind und somit womöglich eine höhere Unfallgefahr darstellen. Aufgrund einer geänderten Gesetzeslage auf EU-Ebene müssen die Autos daher lauter werden. Die Konsequenz: Der Komfort geht bis zu einem gewissen Grad verloren.

Moralische und zukunftsorientierte Vorteile


Darüber hinaus haben Elektroautos jedoch noch einige weitere Vorteile. Zum einen moralische: Personen, die Wert auf Klimaschutz legen, können so (zumindest über einen längeren Zeitraum) einen persönlichen Beitrag leisten.

Zudem entwickeln sie sich zunehmend zu einem gesellschaftlichen Trend. Elektroautos werden nicht selten als Orientierung der Mobilität Richtung Zukunft betrachtet. Nicht umsonst gibt es zu dem Thema sogar Stammtische, in der Region beispielsweise in Koblenz.

Weitere Formen der E-Mobilität


Alternativ zum Kauf eines Elektroautos gibt es mittlerweile auch Car-Sharing-Optionen mit entsprechenden Fahrzeugen. Seit einigen Jahren ist diese Form der Mobilität auch in der Region zu finden, beispielsweise in Neuwied.

Neben den Elektroautos gibt es zudem weitere Formen der E-Mobilität, beispielsweise im ÖPNV. Immer mehr Regionen führen Elektrobusse ein. In Neuwied sind solche Modelle seit 2018 in Betrieb.

Auch E-Bikes haben eine gesellschaftlich wachsende Relevanz, besetzen dabei allerdings eine Sonderrolle. Der Grund: Ein Auto oder ein Bus lassen sich ohne einen Motor nicht antreiben, ein Fahrrad funktioniert jedoch normalerweise mit menschlicher Körperkraft.
Daher ist es fraglich, ob Elektroräder notwendig und für die Nachhaltigkeit und den Klimaschutz hilfreich sind. Im Vergleich zu einem herkömmlichen benzinbetriebenen Auto können sich jedoch Einsparungen ergeben.

Meinungen der Wissenschaft: Wie effizient ist Elektromobilität wirklich?


An der Elektromobilität, vorwiegend an Elektroautos, gab es allerdings in den letzten Jahren auch Kritik. Diese zielt in vielen Fällen darauf ab, dass durch verschiedene Faktoren, wie beispielsweise die Produktion der Batterien, welche einen hohen Co2-Ausstoß zur Folge hat, die Klimabilanz der E-Autos am Ende schlechter ist, als ihr Image verspricht.

Zudem wird kritisiert, dass die E-Autos mit Strom betankt werden, der zum aktuellen Zeitpunkt nicht unbedingt aus klimafreundlicher Herstellung stammt. Würden aktuell nur E-Autos auf den Straßen fahren, hätte das einen Anstieg des Strombedarfs von 20 Prozent zur Folge und wäre der Klimaneutralität eher abträglich. Im Ergebnis bedeutet das, dass Elektroautos erst dann vollumfänglich klimaeffizient sein können, wenn eine Energiewende hin zu klimaneutralerer Stromgewinnung stattgefunden hat.

Andere Studien wiederum erklären, dass E-Autos schon heute klimafreundlicher sind als herkömmlich betriebene Modelle. Grund hierfür ist unter anderem eine längere Haltbarkeit der Batterien, als bisher angenommen wurde, sowie eine mittlerweile überholte Berechnung des bei der Herstellung der Batterien ausgestoßenen CO2.

Unabhängig von der betrachteten Studie lässt sich insgesamt festhalten, dass bei einer zunehmend voranschreitenden Energiewende sich auch die Klimabilanz der Elektroautos verbessert. Im Gesamtbild eines gesellschaftlichen Wandels hin zu mehr Klimafreundlichkeit ist dies als äußerst Positiv für den Bereich der Mobilität zu werden.

Fazit


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Thema Elektromobilität, vor allem der Bereich der E-Autos, gesellschaftlich und wissenschaftlich viel diskutiert wird. Die Zahl der hierzulande zugelassenen Elektroautos hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Neben einigen Nachteilen haben E-Autos für ihre Verbraucher diverse Vorteile. Es ist davon auszugehen, dass der Trend sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten fortsetzen und womöglich verfestigen wird. (prm)



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