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Nachricht vom 08.05.2020    

Erwin Rüddel sorgt sich um die Wälder

„Dem Wald, als grüner Lunge, darf gerade auch in Corona-Zeiten, nicht die Luft ausgehen. Auf Initiative unserer Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner stehen für die kommenden vier Jahre 480 Millionen Euro zusätzliche Bundesmittel für den Wald bereit – mit Co-Finanzierung der Länder sind es knapp 800 Millionen Euro. Wenn das nicht ausreicht, weil Waldschäden noch deutlich größer sind, müssen Bund und Länder über eine Aufstockung nachdenken“, erklärt Erwin Rüddel (CDU).

Symbolfoto

Region. Dass Handeln dringend nötig ist berichtet Dr. Gisela Born-Siebicke, Vorsitzende des Kreiswaldbauvereins Neuwied. Die bestätigt: „Der Landkreis Neuwied gehört zu den waldreichsten Gebieten der Bundesrepublik Deutschland. Die Wälder sichern wirtschaftliche Existenzen in der Forst- und Holzwirtschaft, tragen zum Klima-, Wasser- und Naturschutz bei und sind für den Tourismus existenziell. Nachdem mehrere Trockenjahre, Windwürfe und Borkenkäfer sowohl den Nadelwald wie auch die Laubmischwälder erheblich geschädigt haben, sind kommunale wie private Waldbesitzer engagiert dabei, die heimischen Wälder an geänderte Umweltbedingungen anzupassen.“

Die Vorsitzende des Kreiswaldbauvereins geht davon aus, dass ein Großteil der bisher genutzten Nadel- und Waldbaumarten Schwierigkeiten haben werden, im Rahmen des globalen Klimawandels mit einer Anhäufung heißer und trockener Sommer sowie ausfallender Winterkälte zurecht zu kommen.

Erwin Rüddel betont, dass Bäume und Wälder großer Aufmerksamkeit bedürfen und Baumpflanzungen eine Investition in die Zukunft sind, die heute so wichtig sei wie nie zuvor. Auch im Kreis brauche man nachhaltig bewirtschaftete Wälder – als Wirtschafts- und Erholungsraum ebenso, wie als CO2-Senke. Der Wald sei Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, Holz ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Rohstoff. Deshalb gelte es, auch da ist sich Rüddel mit Dr. Born-Siebicke einig, durch forstwirtschaftliche Versuchseinrichtungen die Anbauwürdigkeit neuer Baumarten zu prüfen und den Waldbesitzern entsprechende Informationen zu vermitteln.

„Wälder sind unverzichtbar - sie beeinflussen das Klima, die Wasser-, Boden- und Luftqualität. Sie sind das vielfältigste Ökosystem überhaupt. Als Stichwort nenne ich auch Biodiversität. Deshalb muss der Wald trotz der Corona-Pandemie weiterhin ganz vorne auf der Tagesordnung der Politik stehen“, erklärt Erwin Rüddel.

Dr. Gisela Born-Siebicke begrüßt, dass sich im Rahmen der LEADER-REGION Rhein-Wied die drei besonders waldreichen Verbandsgemeinden Bad Hönningen, Linz und Unkel verpflichtet haben, ein Projekt zu unterstützen, das die über 10.000 kleinen Privatwaldbesitzer in der Region anspricht.



„Durch die Realerbteilung sind viele Bürger Besitzer von kleinen Waldgrundstücken, deren waldbauliche Nutzung und Pflege ohnehin immer schwieriger werden. Das Projekt soll den Waldbesitzern helfen, ihre Wälder strukturell weiter zu entwickeln und die dafür vorgesehenen Fördermöglichkeiten nutzen zu können. Das gilt auch für die Bildung von Waldgemeinschaften und die gemeinsame Holzvermarktung“, verdeutlicht die Vorsitzende des Kreiswaldbauvereins Neuwied.

Der heimische Bundestagsabgeordnete und die Kreisvorsitzende des Waldbauvereins konstatieren: „Die Corona-Krise ist auch eine Wald-Krise. Dabei ist der Wald wichtiger denn je – gerade auch dort, wo er sich verabschiedet.“ Dies habe zur Folge, dass erhebliche Mengen Schadholz aus den Wäldern gebracht werden müssen, um einem weiteren Ausbreiten des Borkenkäfers entgegenzuwirken und um akuter Waldbrandgefahr vorzubeugen.

Sobald es die Feuchtigkeit im Boden zulässt, müssten Wiederaufforstungen angepackt werden. Vor allem Kleinwaldbesitzer brauchten dabei rasche Unterstützung. Mit dem für die deutschen Wälder von der unionsgeführten Bundesregierung geschnürten Hilfspaket werde die Entwicklung von anpassungsfähigen, strukturreichen und stabilen Waldbeständen flankiert. Ganz wichtig sei, dass die finanziellen Mittel unbürokratisch und schnell über die Bundesländer abgerufen werden können, damit das Geld im Wald ankommt.

„Hier sind die Länder gefordert, die Gelder wirklich schnellstmöglich ankommen zu lassen. Denn unsere Wälder müssen auch vielfältiger werden. Damit stärken wir den Wald gegen die Zunahme von Extremereignissen. Das Ziel ist aller Mühen wert: Wir wollen, dass unsere Wälder als artenreiche Natur- und Erholungsräume, als nachhaltige Rohstoffproduzenten und als aktive Klimaschützer für kommende Generationen erhalten bleiben“, bekräftigt Erwin Rüddel. (PM)



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