Werbung

Nachricht vom 12.02.2020    

Ausstellung dokumentiert Gleichstellungsarbeit in 30 Jahren

Über 60 Männer und Frauen waren der Einladung von Landrat Achim Hallerbach und der Gleichstellungsbeauftragten Doris Eyl-Müller zur Eröffnung der Ausstellung „30 Jahre Gleichstellung im Landkreis Neuwied“ gefolgt. Landrat Achim Hallerbach bewertete diese große Resonanz in seiner Begrüßung als ein starkes Zeichen für die Akzeptanz und gute Vernetzung der Gleichstellungsstelle in der Gesellschaft aber auch in der Verwaltung selbst.

Doris Eyl-Müller (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises),Brigitte Ursula Scherrer (eine der ersten Frauen im Kreistag und Vorkämpferin für die hauptamtliche Gleichstellungsstelle), Martin Herden (Musiker), Silke Läufer-Hermann (Mitarbeiterin der Pressestelle des Landkreises und verantwortlich für die grafische Umsetzung der Ausstellung), Landrat Achim Hallerbach und Shama Abbas (Musikerin). Foto: KV Neuwied

Neuwied. „30 Jahre Gleichstellung haben wir im vergangenen November bereits mit einem kleinen Festakt in unserem Roentgen-Museum gefeiert. Die Resonanz auf die Exponate, die mühevoll mit viel Recherchearbeit und Liebe zum Detail gestaltet wurden, war so positiv, dass wir uns dazu entschlossen haben, dass auch unser „Kunstflur“ die Geschichte der Gleichstellung dokumentieren soll“, sagte Achim Hallerbach in seiner Begrüßung.

Dass die Einrichtung einer hauptamtlichen Gleichstellungsstelle die damals aktiven Frauen Mühen kostete und die Widerstände der männlichen Kommunalpolitiker Stilblüten trieb, verdeutlichte Brigitte Ursula Scherrer aus Neuwied, die zur Ausstellung und der Entwicklung vor 30 Jahren sprach. Eine absolute Minderheit, weil weiblich, habe seinerzeit im Kreistag für die Einrichtung einer Gleichstellungsstelle gestritten und musste damals viel Überzeugungsarbeit leisten, auch in den eigenen SPD-Reihen. Es wird gemutmaßt, dass wohl einige damalige Kreistagsmitglieder eher durch Kapitulation als durch Einsicht der Einrichtung einer hauptamtlichen Gleichstellungsstelle zugestimmt hätten.

Dass die Motivation für das Erreichen eines Ziel manchmal zweitrangig sei, betonte auch Doris Eyl-Müller, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises und verwies in ihrer Rede auf das alte Sprichwort: Man sieht sich immer zweimal im Leben: “Das was Frauen fordern oder anmahnen wird meist erstmal abgetan, ignoriert oder abgelehnt, um etwas später als große Erkenntnis auf der politischen Bühne wieder aufzutauchen“.



Als Beispiel nannte sie die Forderung nach Teilzeitarbeitsplätzen oder Telearbeit - vor 30 Jahren ungern gesehen oder abgelehnt, heute Standard in jedem modernen Betrieb. Oder das traurige Beispiel der sexuellen Gewalt gegen Kinder: vor 30 Jahren ein absolutes Tabu-Thema, heute in fast allen Institutionen diskutiert. Den musikalischen Rahmen gestalten Shama Abbas und Martin Herden mit Gesang und Gitarre, die den meisten Besuchern bestens bekannt waren.

Die Ausstellung zeigt auf 30 Tafeln die Aktivitäten der Gleichstellungsbeauftragten im gesamten Landkreis, einschließlich der Frauenverbände und –initiativen. Spart jedoch auch nicht die Konflikte aus, die die Gleichstellungsstelle immer wieder mal zu führen hat, wenn es um Gewalt und Sexismus geht. Die Ausstellung ist noch bis Ende März im Kreishaus zu sehen.


Öffnungszeiten der Verwaltung:
Montag und Mittwoch 07.30 Uhr – 13.00 Uhr,

Dienstag und Donnerstag 07.30 Uhr – 16.00 Uhr

Freitag 07.30 Uhr – 12.00 Uhr


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Unfallflucht in Dierdorf: Unbekannter beschädigt Grundstücksmauer

In Dierdorf ereignete sich am Dienstagabend (29. April) ein Verkehrsunfall, bei dem ein Fahrzeug eine ...

Neue Bioabfallverordnung ab Mai - Kreis Neuwied nimmt Stichproben

Ab dem 1. Mai tritt eine aktualisierte Bioabfallverordnung in Kraft, die strengere Vorgaben für die Entsorgung ...

Vorsicht vor gefälschten Steuer-E-Mails - Finanzamt warnt vor Betrügern

Derzeit kursieren betrügerische E-Mails, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. Diese ...

Einblick in das Leben palästinensischer Christen: Gesprächsabend in Neuwied

Ein besonderes Ehepaar berichtet in Neuwied über das Leben palästinensischer Christen in Israel. Einblicke ...

Großbrand in Gewerbehalle bei Oberraden – Feuerwehr verhindert Schlimmeres

Ein Brand in einer Gewerbehalle im Industriegebiet Oberraden löste am Dienstagmorgen (29. April) einen ...

"Wie et fröher wor": Sonntagsspaziergang über den Steimel zur Paffrather Eiche

Da steht sie noch, groß und stolz: Über Jahrzehnte hinweg gehörte die Paffrather Eiche zu einem markanten ...

Weitere Artikel


SBN müssen geschädigte Bäume am Friedhof Altwied fällen

In vielen Regionen haben die extrem heißen Sommer ihre Spuren hinterlassen. Auch der Baumbestand im Hang ...

Anita Ludwig hat Leitung des Ambulanten Hospizes übernommen

Sieben hauptamtliche und 91 ehrenamtliche zählt das Ambulante Hospiz Neuwied mittlerweile, und die Aufgaben ...

Der Wildschweinplage vorbeugen

Im Stadtgebiet Bad Honnef gibt es wie auch in vielen anderen Kommunen eine zu hohe Schwarzwildpopulation. ...

Mahnwache gegen Rechts in Puderbach

Trotz ungemütlicher Temperaturen konnte sich am Samstag die Mahnwache in der Puderbacher Mitte über großen ...

„Kuscheln“ unter Tieren: Warum ist Fell- und Gefiederpflege so wichtig?

Schimpansen widmen sich gerne und ausgiebig der gegenseitigen Fellpflege, aber nicht nur von den Menschenaffen ...

Ärztlicher Vortrag: Gesundheit – (k)ein Thema für Männer!?

Gesundheit spielt für viele Männer meist eine untergeordnete Rolle. Sie missachten häufig körperliche ...

Werbung