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Nachricht vom 01.09.2019    

Neuer Intendant Lajos Wenzel eröffnet seine Amtszeit mit großem Theaterfest

In und um das Schlosstheater Neuwied hatte der neue Intendant Lajos Wenzel alle Generationen zum Theaterfest eingeladen. Los ging es bereits um 11 Uhr mit einer Aufführung von „Der Grüffelo“. Wegen der großen Nachfrage gab es um 13 Uhr eine zweite Vorstellung. Zwischen 12 und 17 Uhr erwartete die kleinen und großen Gäste ein abwechslungsreiches Programm auf dem Theaterplatz.

Mit einem großen Theaterfest hat die Intendantenzeit von Lajos Wenzel am Schlosstheater auch offiziell begonnen. Fotos: Ulrike Puderbach

Neuwied. Die „Tanzschule am Schloss“ rockte mit dem Kika-Tanzalarm und anderen bekannten Stücken gemeinsam mit den Zuschauern, zwischendurch gab es jede Menge Attraktionen rund um das Theater. Ein Blick hinter die Kulissen war für viele Gäste eine Attraktion, dazu kamen Ausschnitte aus „Die geheimnisvolle Spieluhr“ und „Chamäleon – Alles nur Theater“. Das Tanztheater Momentum zeigte insgesamt vier Szenen aus „Le sacre du printemps“, bevor um 16.30 Uhr der offizielle Teil mit der symbolischen Schlüsselübergabe von dem Vorsitzenden der Stiftung Schlosstheater Dr. Barth begann.

Barth betonte in seiner Rede, wie weit sich das Schlosstheater in den Jahren seit seiner Gründung entwickelt hat. Begann alles mit einem Schwerpunkt Komödie in Bonn und fünf ernsten Stücken in Neuwied, so hat sich durch die stetige Arbeit der Intendanten das Programm qualitativ immer weiter verbessert. Mit Lajos Wenzel komme nun jemand, der sich bereits zwei Jahre in die Materie eingearbeitet habe und dessen Umsetzung seiner Pläne alle gespannt entgegensehen.

Lajos Wenzel nahm die Schlüssel dankend entgegen, begrüßte neben weiteren Ehrengästen unter anderem seinen Vorgänger Walter Ullrich, Oberbürgermeister Jan Einig, Minister Prof. Dr. Konrad Wolf aus Mainz, Markus Dietze als Vertreter für den Deutschen Bühnenverein und die beiden Fürstinnen Isabelle und Charlotte zu Wied, zu deren Schloss das Theater ja gehört, und konnte direkt zu Beginn seiner Amtszeit die freudige Nachricht verkünden, dass eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung in Höhe von 30.000 Euro für Kinder- und Jugendprojekte am Tag zuvor genehmigt wurde. Somit kann das Junge Schlosstheater Neuwied eine kostenlose Theatergruppe für Jungen und Mädchen zwischen 8 und 12 Jahren – die Theaterpiraten – anbieten. Wenzel sieht in seiner Tätigkeit eine große Chance und geht offen auf die Menschen aus Neuwied und der Umgebung zu.

Im Interview mit Vertretern der Presse sagte er, dass das Theater kein Elfenbeinturm sei und der Kontakt miteinander sowie die Vernetzung eine sehr wichtige Basis für eine erfolgreiche Kooperation mit anderen Organisationen in der Stadt Neuwied seien. Für Wenzel gehören Kinder und Familien ins Theater und er freut sich über die große Anzahl der positiven Rückmeldungen, das weite Einzugsgebiet und viele treue Abonnenten, über die sich Theater in anderen Städten freuen würden. Die kleinen Renovierungen im Foyer zeigen bereits, dass sich das Ambiente des Schlosstheaters zum Positiven verändert hat, es gibt eine neue Homepage, über die Karten online bestellt werden können, einen breiteren Spielplan mit mehr Vielfalt und die beeindruckende Zahl von 4.300 Abonnenten konnte um weitere 150 gesteigert werden. Zu der Frage, welche Projekte ihm in dieser Spielzeit am meisten am Herzen liegen, nannte Wenzel drei ganz unterschiedliche – das Schlosstheater Neuwied hat den Zuschlag bekommen, das Theaterstück zum Literaturbestseller „Dieses bescheuerte Herz“ aufführen zu dürfen, das 2018 mit Elyas M’Barak in den deutschen Kinos ein Kassenschlager war. Dazu wird es mit „Blackbird“ eine Kooperation mit dem Theater Trier geben, bei der Manfred Langner entscheidend mitgewirkt und Regie geführt hat. Mit dem Theater Koblenz wird passend zum Beethovenjahr 2020 die Premiere von „Für Elise“, einem zeitgenössischen Ballettabend zur Musik von Ludwig van Beethoven, stattfinden.



Prof. Dr. Konrad Wolf eröffnete seine Rede mit einem Zitat von Demokrit – „Am Anfang jeden erfolgreichen Handelns steht Mut, am Ende Glück“. Das passt zu dem Wechsel von Walter Ullrich zu Lajos Wenzel, der nicht nur jünger, sondern auch eine ganz andere Persönlichkeit ist. Es wird mit Sicherheit nicht einfach werden, da das Theater in den letzten vier Jahrzehnten sehr erfolgreich war, doch vielleicht steht die neue Leitung ja unter einem guten Stern, denn das Geburtsjahr von Lajos Wenzel war das Jahr, in dem Walter Ullrich seine Intendanz übernommen hat.

Auch Oberbürgermeister Jan Einig lobte das gelungene Theaterfest als ersten Ausblick auf eine neue Zeit. Er freut sich, einen neuen Intendanten mit einer solch interessanten und anspruchsvollen Vita in Neuwied begrüßen zu dürfen, einen Allrounder, der das Theater von der Pike auf gelernt hat. Den insgesamt 29 Stücken in 249 Vorstellungen, sowie der Uraufführung von „Dieses bescheuerte Herz“ sieht er voller Spannung entgegen und er freut sich auf viele weitere interessante Spielzeiten unter Lajos Wenzel. Auf einen besonderen Leckerbissen dürfen sich die Theaterfreunde bei der Aufführung von „Don Carlos“ freuen: sie sehen Walter Ullrich in der Rolle des spanischen Großinquisitors auf der Bühne wieder.

Auch Walter Ullrich freute sich, seinen Nachfolger persönlich begrüßen zu dürfen und er blickte auf seine Anfangszeit zurück, in der er ein völlig überschuldetes Haus übernahm und als erstes das Stück „Es war die Lerche“ von Ephraim Kishon aufführte. Seine eigene erste Rolle war der König in „Don Carlos“ – ein Kreis, der sich jetzt schließt, wenn er in der aktuellen Spielzeit die Rolle des Großinquisitors in diesem Stück übernimmt. Ullrich ist sehr glücklich, dass er bei der Auswahl seines Nachfolgers mitbestimmen durfte und er übergibt Wenzel das Haus mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Im Anschluss an die Grußworte fand die Premiere der „Comedian Harmonists“ statt, nach der ein ereignisreicher und sehr schöner Tag bei der Premierenfeier mit Buffet seinen Ausklang fand. (Ulrike Puderbach)


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