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Nachricht vom 04.08.2019    

Reisetipp: Bhutan, das Land des Bruttosozialglücks

VIDEO | Das kleine Land Bhutan im östlichen Himalaya, das Land des Bruttosozialglücks ist ein Land mit einer tief verwurzelten buddhistischen Kultur. Es stellt den Respekt vor der Natur, der Kultur und den Menschen höher als die Gier nach Geld, Erfolg oder Macht. Daher will Bhutan ein Staat sein, der die traditionelle Kultur, die Naturreichtümer - 60 Prozent des Landes sind bewaldet - und die Ressourcen des Landes mit ins 21. Jahrhundert nimmt.

Fotos: Helmi Tischler-Venter und Wolfgang Tischler

Dierdorf. Abenteuerlich war die Reise für die Kurier-Redakteure, weil der Monsun im Frühjahr 2018 die noch im Bau befindliche Ost-West-Autobahn teilweise zerstört hatte und der kleine Reisebus oft sehr gefährlich nahe am Abgrund entlang rutschte. Auch musste nach einem Bergrutsch die Strecke erst einmal frei gesprengt werden.

Ansonsten erlebten die beiden Journalisten ein wunderschönes Land mit grünen Wiesen und Reisfeldern, schönen Holzhäusern und einer tief verwurzelten buddhistischen Kultur. Kennzeichen des Landes sind die Dzongs, Kosterburgen, die sowohl buddhistische las auch administrative Zentren sind. Jede Reise durch Bhutan ist mit einem buddhistischen Tsechu-Fest verbunden, das mit seinen Maskentänzen, die Legenden darstellen, an den alemannischen Karneval erinnert. Zeugen der tiefen buddhistischen Gläubigkeit sind auch Gebetsmühlen, Gebetsfahnen und beschützende Chörten, die überall anzutreffen sind.

Bhutan ist eine konstitutionelle Monarchie, die seit Generationen von der äußerst beliebten Wangchuck-Dynastie regiert wird. Mit dem jungen Königspaar und ihrem Leben sind die Bhutanesen tatsächlich sehr glücklich.

Man kommt nur mit einem Stoppover in Delhi und Umsteigen in eine kleinere Maschine in den Himalaya-Staat, der zwischen Indien und China liegt. Wenn das Wetter passt, kann man auf dem Flug nach Bhutan tief verschneite Himalaya-Spitzen sehen. Der Landeanflug auf Paro ist spektakulär.

Die nur 900.000 Bhutanesen haben den welthöchsten Chilli-Verbrauch. Eine auch für uns sehr leckere regionale Spezialität ist der leicht nussige rote Reis. Er wird in terrassierten Reisfeldern als Nass-Reis angebaut. Die Buddhisten essen dazu Gemüse. Für die Touristen wird immer auch Fleisch serviert, meist von Indien importiertes Hähnchenfleisch. Die Bhutanesen servieren ihren Gästen gern scharfen Reisschnaps (Arra) und Buttertee, der sehr ungewöhnlich schmeckt und in den frittierter Reis gegeben wird.

In Paro empfehlen sich ein Besuch im National Museum sowie in dem von Songtsen Gampo im 7. Jahrhundert erbauten buddhistischen Tempel Kyichu Lhakang und ein Bummel durch Paros Geschäftsstraßen. Legendär ist „Wurmwein“, eine alkoholische Lösung mit Wurzeln eines heilbringenden Pilzes (Ophiocordyceps sinensis), der nur über 3.500 Metern wächst und dort von Nomaden gesammelt wird. Der Wein gilt als Allheilmittel. Typische Souvenirs sind weiche und warme Schals aus Baby Yak Wolle, Schmuck und buddhistische Masken.

Früh aufbrechen sollte man zum wohl berühmtesten Wahrzeichen Bhutans, dem Tigernest-Kloster, das spektakulär wie ein Adlernest an einer Felswand etwa 700 Meter über dem Paro-Tal klebt in über 3.000 Metern Meereshöhe. Das Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert ist immer noch ein technisches Rätsel. Der steile Aufstieg in der ungewohnten Höhe ist mühsam, etliche Kletterer gelangen aufgrund von Höhenkrankheit nur bis zur Cafe‘-Station, dort bekommt man eine Tasse Tee und Kekse zum Verschnaufen.

Rinpung Dzong ist ein großes Dzong - buddhistisches Kloster und Festung im Distrikt Paro. Es beherbergt das Klosteramt und die Regierungsbehörden von Paro Dzongkhag. In einem Dzong steht immer in der Mitte ein Turm (Utse), der die rechteckig drum herum liegenden Gebäude mit Mönchszellen und Verwaltung überragt. Es gilt die Regel, dass die Bhutanesen beim Besuch eines Klosters oder eines Regierungsamts ihre Nationaltracht tragen müssen. Touristinnen müssen langärmelige Kleidung und die Männer ein Oberteil mit Kragen tragen. Vor dem Allerheiligsten, dem Lakhang, werden die Schuhe ausgezogen.
Energie aus Wasserkraft hat Bhutan im Überfluss und verkauft sie an Indien. Unterwegs sieht man die Tamchoe-Brücke aus dem 14. Jahrhundert über den Pa Chu Fluss. Sie besteht aus Eisenketten. An der Straßenkreuzung sorgt – wie so oft - ein großes Bild des Königspaars für den Schutz der Fahrer. Für Touristen gibt es eine Kontrollstation, keiner geht in dem Land verloren.



Die Bhuddisten glauben an die Wiedergeburt, in der bhutanesischen Variante ist die Vorstufe zum Menschen der Hund, auch die Rückwärtsstufe, wenn man sich als Mensch nicht gut benommen hat. Hunde sind also heilig und wuseln überall herum, dazu kommen die heiligen Kühe der Hindus. Das alles auch auf engen und einspurigen Straßen.

Im Bumthang-Tal liegt der Jakar Dzong auf einem Bergrücken oberhalb der Distrikt-Hauptstadt Jakar. Für touristische Besuche in der Festung ist nur der Innenhof zugänglich. Vom zweiten Tempel, der schöne alte Bilder besitzt, dem Jambay Lhakhang, aus, gelangt man leicht zu Fuß durch Reisfelder zum Zangto Pehli Lhakhang. Der Tempel wurde von der Großmutter des Königs erbaut für Rinoche, der Bhutan religiös geeint hat. Gleich daneben liegt das Kurjey Kloster.

Die Besonderheit im Lhodrak Kharchu Privatkloster ist die Erlaubnis, innen zu fotografieren. Wenn der Abt gerade zur Meditation irgendwo anders weilt, sitzt seine Kutte als Stellvertreter auf dem Thron. Man sieht des Öfteren Mönche mit der Dorfjugend auf einem Bolzplatz Fußball spielen. Jede Familie ist bemüht, einen Sohn ins Kloster zu schicken, überhaupt sollte jeder Buddhist einmal im Leben einige Zeit im Kloster verbringen. Mönche haben aber offiziell jederzeit die Möglichkeit, das Kloster zu verlassen. Sollte sich das als Fehlentscheidung herausstellen, nimmt sie das Kloster auch wieder auf.

Trongsa besitzt eine riesige Klosterburg, die 1543 auf einen alles überragenden Berg über dem Mangde Fluss gebaut wurde. Der Trongsa Dzong ist nicht nur das größte Kloster mit etwa 200 Mönchen und vielen wichtigen religiösen Texten, sondern auch die Bezirksregierung des Distrikts Trongsa. Da Trongsa strategisch zentral im Land liegt, war es jahrhundertelang der Sitz der Gouverneure der Wangchuck Dynastie, die seit 1907 Könige sind. Der Punakha Dzong, in dem der amtierende König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck 2011 seine Frau Jetsun Pema heiratete, befindet sich am Zusammenfluss der Flüsse Mochu und Pochu. Hinter dem Kloster liegt ein Königspalast, denn Punakha war einst Hauptstadt des Landes.

In der Hauptstadt Thimbu sitzt mit 51,5 Metern Höhe der größte Buddha des Landes, die Dordenma Buddha Statue. Mitten in einem Kreisverkehr ist der National Memorial Choerten, der zu Ehren des verstorbenen Königs Jugme Dorje Wangchuk gebaut wurde, ein markanter Punkt. Er wird ständig von Gebetmühlen drehenden Gläubigen umrundet, die aus dem ganzen Land kommen. Er stellt einen Alten-Garten dar in Analogie zum Kindergarten: Die arbeitenden Menschen bringen auf dem Weg zur Arbeit ihre alten Eltern in den Park, wo sie Gesellschaft finden und eifrig Gebetsmühlen drehen zur Erfüllung von Wünschen. Abends holen die Kinder ihre Eltern wieder ab.

Die große Klosterburg ist Sitz der Mönchsregierung. Der Tashichho Dzong ist eine der berühmtesten Klosterfestungen und zugleich Regierungssitz. Viele Besucher kommen alljährlich zum größten Tsechu-Fest des Landes. Ausnahmslos alle Bhutanesen tragen die vorgeschriebene Nationaltracht, auch kleine Kinder. Der oberste Religionsführer sieht hinter einem Fenster von oben zu. Die Tänze, die überwiegend von Mönchen ausgeübt werden, stellen Legenden dar: den Kampf der Götter gegen Dämonen. htv


Der Film von einem Tsechu-Fest von Wolfgang Tischler







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