Werbung

Nachricht vom 06.12.2018    

Taxentarife in Neuwied müssen nicht erhöht werden

Die Stadt Neuwied ist nicht verpflichtet, die in ihrer Tarifordnung festgesetzten Taxentarife zu erhöhen. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz. Die Klägerin betreibt unter anderem in der beklagten Stadt Neuwied ein Taxiunternehmen. Bei Fahrten im Stadtgebiet unterliegt sie den Bestimmungen der Tarifordnung der Stadt Neuwied für den Verkehr mit Taxen, deren verbindliche Beförderungsentgelte von der Beklagten zuletzt zum 1. Januar 2015 angepasst wurden.

Symbolfoto

Neuwied. Im Mai 2016 beantragte die Klägerin erstmals eine Erhöhung der Tarife wegen der flächendeckenden Einführung eines Mindestlohns für das Taxigewerbe. Nachdem die Beklagte Stellungnahmen des Verbandes des Verkehrsgewerbes Rheinland e.V. (VDV) und der Industrie- und Handelskammer Koblenz (IHK) eingeholt hatte, lehnte sie die beantragte Erhöhung ab. Im Juli 2017 stellten die Klägerin und ein weiteres Taxiunternehmen erneut einen Antrag auf Anhebung der Beförderungsentgelte für den Taxenverkehr und führten zur Begründung Kostensteigerungen sowie ein zurückgehendes Fahrgastaufkommen an. Nach Einholung neuer Stellungnahmen des VDV und der IHK sowie der bei ihren ansässigen weiteren sieben Taxiunternehmern lehnte die Beklagte den Antrag ab.

Die Klägerin erhob Klage mit dem Ziel, festzustellen, dass die Beklagte zum Erlass einer neuen Taxentarifordnung verpflichtet sei. Mit den derzeit geltenden Taxentarifen könne angesichts der erheblich gestiegenen Gesamtkosten allenfalls bei Beschäftigung von Schwarzarbeitern kostendeckend gewirtschaftet werden. Selbst in diesem Fall sei die Gewinnspanne allenfalls marginal. Die Beklagte habe zudem auf unzureichender Tatsachengrundlage entschieden. Insbesondere fehle es an einer eigenen Kalkulation der Beklagten, die die Mindestprüfungsgrundlage darstelle. Das Verwaltungsgericht wies die Klage ab. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte diese Entscheidung und wies die Berufung der Klägerin zurück.



Hiervon ausgehend sei auch die von der Beklagten auf dieser Tatsachengrundlage getroffene Prognoseentscheidung über den möglichen Verlauf der weiteren Entwicklung der wirtschaftlichen Lage nicht erkennbar fehlerhaft. Die Beklagte habe auch befürchtete Nachfrageeinbußen und damit einhergehende Nachteile auf Seiten der Unternehmer sowie die Unzumutbarkeit einer weiteren Tariferhöhung für die Fahrgäste als öffentliche Verkehrsinteressen und Gemeinwohlbelange berücksichtigen dürfen. Im Übrigen werde durch die Möglichkeit der substantiierten Geltendmachung neuer Tarife bei geänderten maßgeblichen Rahmenbedingungen die notwendige Flexibilität des Reagierens auf veränderte Verhältnisse für die Zukunft gewährleistet, zumal aktuell im Hinblick auf die zum 1. Januar 2019 anstehende Erhöhung des Mindestlohnes eine erneute Überprüfung stattfinde. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Neues Fahrgastzentrum in Neuwied eröffnet

Nach einer unerwarteten Schließung im vergangenen Jahr öffnet das Fahrgastzentrum in Neuwied am 8. September ...

Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums erleben Leistungskurs ganz praktisch

Schüler des Chemie-Leistungskurses am Werner-Heisenberg-Gymnasium in Neuwied erhielten die Gelegenheit, ...

Unfall auf der A3 bei Dernbach: Verkehrsbehinderungen nach Kollision

In den frühen Morgenstunden des 8. September 2025 ereignete sich auf der A3 bei Dernbach ein Verkehrsunfall, ...

Neuwieder Fahrgastzentrum öffnet mit neuem Design

Nach einer unerwarteten Schließung im vergangenen Jahr ist das Fahrgastzentrum in Neuwied ab dem 8. September ...

Schulwegkontrollen in Koblenz: Positive Resonanz und Einsicht bei Verkehrsteilnehmern

In den letzten zwei Wochen führte die Polizei Koblenz in Zusammenarbeit mit der Stadt umfangreiche Schulwegkontrollen ...

Familientag beim SV Windhagen: Sportabzeichen für Groß und Klein

Am 14. September lädt der SV Windhagen zum Familientag im Wirtgen Group Stadion ein. An diesem Tag können ...

Weitere Artikel


Big Band Georg Wolf ist nun ein Verein

Es war etwas ruhig geworden um die Big Band Georg Wolf, die zuletzt mit ihrem Neujahrskonzert 2017 die ...

Nikolausmarkt in der HTZ-Kita begeisterte mit Tombola

Eine Tombola der Superlative mit 1000 Preisen ist jedes Jahr aufs Neue der Publikumsmagnet: Der Nikolausmarkt ...

CDU-Fraktion fordert direkten Rheinsteig-Zuweg in Neuwied

„Wege müssen Gäste in unsere Stadt führen und nicht an uns vorbei“, bringt es CDU-Fraktionsgeschäftsführer ...

Mertin zeichnet ehrenamtliche Richter mit Ehrennadel aus

Justizminister Herbert Mertin überreichte Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz an ehrenamtliche Richterinnen ...

Michael Neumann wird zum Jugendwart der Feuerwehr VG Puderbach ernannt

Am ersten Adventswochenende hatten die Betreuer der Jugendfeuerwehr Puderbach den Nachwuchs zu einer ...

BBW überzeugte mit vielfältigem Angebot rund um das Thema Ausbildung

Mit vielen verschiedenen Ständen und Mitmachaktionen begeisterte das Berufsbildungswerk (BBW) des Heinrich-Hauses ...

Werbung