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Nachricht vom 16.01.2018    

Begleitung in schwierigen Zeiten: Wo Zuhören heilen kann

Wenn Pflege und Medizin an ihre Grenzen stoßen, braucht es Menschlichkeit. „Es braucht Personen, die als Menschen ans Kranken- oder Sterbebett kommen. Menschen ohne Kittel und mit viel Zeit. Männer und Frauen, die durch ihr Zuhören das heilen, was Medikamente nicht leisten können“. Christoph Drolshagen als Vertreter des Ambulanten Hospizes und der Marienhaus GmbH brachte mit diesen Worten das auf den Punkt, was hospizliches Engagement ausmacht. Nämlich Ängste am Lebensende nehmen, Sorgen verstehen und Trost spenden.

Beim gemeinsamen Neujahrsempfang des Neuwieder Hospizvereins und des Ambulanten Hospizes kamen zahlreiche in der Hospiz- und Trauerbergleitung Tätige mit Vertretern aus der Politik und des öffentlichen Lebens zusammen. Foto: Beate Christ

Kreis Neuwied. Beim gemeinsamen Neujahrsempfang des Neuwieder Hospizvereins und des Ambulanten Hospizes Neuwied im Foyer des St. Elisabeth Krankenhauses bezeichnete Drolshagen das ehrenamtliche Wirken vieler Männer und Frauen im Kreis Neuwied als bürgerschaftliche Solidarität. Allein im Jahr 2017 haben die ehrenamtlichen Hospizbegleiter 1251 Stunden aufgebracht, um schwerstkranken und sterbenden Menschen zur Seite zu stehen. „Damit haben sie ihnen den Wunsch erfüllt, zu Hause sterben zu dürfen“, berichtete der Vorsitzende des Neuwieder Hospizvereins, Hans-Peter Knossalla. „Sie haben das Kostbarste, nämlich Zeit, geschenkt.

Und das ist heute nicht immer selbstverständlich“, sagte er und sprach den ehrenamtlich Wirkenden seinen Dank dafür aus. Neben der hospizlichen Begleitung sei aber auch die Begleitung trauernder Menschen zu einer wichtigen Aufgabe des Hospizvereins geworden. Seit dem vergangenen Jahr widmen sich die vom Hospizverein ausgebildeten ehrenamtlichen Trauerbegleiter nicht nur Erwachsenen, sie helfen auch Kindern, die einen nahen Angehörigen verloren haben, ihre Trauer zu verarbeiten. Im vergangenen Jahr wurde durch viele Veranstaltungen das Wissen und Informationen zum Thema Kindertrauer weitergegeben und eine Kindertrauergruppe eingerichtet.

Doch es bleibt noch einiges zu tun, damit die Trauer von Kindern verstanden wird und Kinder zu ihren Rechten kommen. Deshalb sollen auch im Jahr 2018 trauernde Kinder und die Begleitung von Kindern schwererkrankter Eltern und Großeltern in den Fokus gerückt werden. Nur allzu gerne übernahm deshalb der erste Beigeordnete des Landkreises Neuwied, Michael Mahlert, die Schirmherrschaft für das Jahresthema „Tod-(k)ein Thema für Kinder“. „Die Trauer ist ein Thema, mit dem man sich meist erst auseinandersetzt, wenn man in plötzlich in der Situation ist“, sagte Mahlert. Gerade dann sei der menschliche Kontakt unverzichtbar. Darum sollte die Unterstützung durch andere institutionalisiert, gelebt werden. Seine Botschaft aus dem Kreishaus: „Wir werden diese Entwicklung aktiv unterstützen und mit ihnen in eine Kommunikation und Auseinandersetzung treten“.



Mit Michael Mahlert zollten zahlreiche Vertreter aus der Politik und des öffentlichen Lebens den in der Hospiz- und Trauerbegleitung Tätigen ihre Anerkennung. Gleichzeitig informierten sie sich über die zahlreichen Veranstaltungen, die in diesem Jahr stattfinden werden. Die Bildungsbeauftragte des Neuwieder Hospizvereins, Heidi Hahnemann, gab hierzu wertvolle Impulse. In Lesungen oder Vorträgen sollen vor allen Dingen trauernde Kinder und die Möglichkeiten, sie zu verstehen, in den Mittelpunkt gerückt werden. Den Vorträgen, Reden und Gesprächen im Rahmen des Empfangs verlieh die Harfenspielerin Clara Dicke mit ihren Musikbeiträgen einen besonderen festlichen und feierlichen Glanz.



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