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Nachricht vom 14.09.2017    

Landesmusikakademie in Engers muss erweitert werden

Landesmusikverband kritisiert Leistungsabbau durch das Land. Die Zukunft der Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz in Engers stand im Mittelpunkt eines intensiven Gesprächs mit dem Präsidenten des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz, Landrat Günther Schartz, dem Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Neuwied, Achim Hallerbach und dem Neuwieder Bürgermeister Jan Einig.

Von links: Präsidenten des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz, Landrat Günther Schartz, dem Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Neuwied, Achim Hallerbach, Angelika Hollmann und Rolf Ehlers, Leitung Landesmusikakademie, und dem Bürgermeister Jan Einig.

Neuwied. „Wir haben das Potential zur Weiterentwicklung, gerade für größere Blasorchester und aus dem schulischen Bereich. Leider fehlen uns angemessene Proberäumlichkeiten“, beschreiben Rolf Ehlers, Leiter der Landesmusikakademie und seine Stellvertreterin, Angelika Hollmann, die Situation. Beide sehen ihre Akademie auch als ein Haus der musikalischen Verbände.

Ein zusätzlicher Kapazitätsbedarf ist in den letzten Jahren durch verstärkte Anfragen aus dem Bereich der Bläserklassen, Schulorchester und Musikvereine entstanden. „Diese haben auch immer einen relativ großen Platzbedarf. Innerhalb der Woche mussten mehrere Anfragen bereits abgelehnt werden, weil kein ausreichend großer Tuttiprobenraum zur Verfügung steht“, erklärte die stellvertretende Leiterin Angelika Hollmann

Für Günther Schartz und Achim Hallerbach als Vertreter der Musikvereine eine sehr bedauerliche Situation, denn gerade die Blasorchester profitieren besonders von der vorhandenen Infrastruktur und dem Angebot der Akademie. „Drumsets, Pauken, Percussioninstrumente, Notenständer sind vor Ort vorhanden und müssen nicht selbst aufwendig transportiert werden. Damit kann die Bahn für alle Teilnehmer als das Anreisemedium genutzt werden, da der Bahnhof Engers fußläufig vor der Tür liegt“, unterstreichen Schartz und Hallerbach.

Der Umbau des alten Engerser Rathauses bringe zumindest für kleinere Gruppenformen eine Entlastung. „Dort werden neue Multifunktionsräume geschaffen, die zumindest den Kursbetrieb entlasten helfen“, so Jan Einig. Die Landesmusikakademie brauche jedoch eine langfristige Planungssicherheit bei den Raumbelegungen. „Deshalb unterstützt die Stadt Neuwied die Bemühungen einer baulichen Weiterentwicklung im näheren Umfeld. Ein eigenständiger Musiksaal und Orchestersaal würde den Standort der Akademie auf lange Sicht sichern helfen“, ist Jan Einig überzeugt. Er werde sich bei möglichen Grundstücksentwicklungen aktiv unterstützend einbringen.

Bereits heute habe die Landesmusikakademie über 13.000 Übernachtungen mit über 14.000 Mahlzeiten. „Die regionale Wertschöpfung bleibt in Engers, Neuwied und dem Umland. Und wir könnten noch deutlich mehr“, ist Rolf Ehlers überzeugt. Selbst Klassenfahrten mit musikalischem Background fänden großes Interesse, nur bei 85 Betten sei Schluss. Und auch die Nachbarschaft sei sehr kooperativ und freundschaftlich.



„Es muss der Landesregierung ein besonderes politisches Anliegen sein, dass die Kultur und die musikalische Ausbildung – besonders auch junger Menschen - in Rheinland-Pfalz künftig besser gefördert wird. Und dazu zählt der Erhalt und der Ausbau der Landesmusikakademie im Landkreis Neuwied“, erklärte der Vorsitzende des Kreismusikverbandes Neuwied, Achim Hallerbach, der gleichzeitig auch 1. Kreisbeigeordneter und Jugendamtsdezernent des Landkreises ist. „Unsere Musikvereine und Chöre leisten wichtige soziale Arbeit, die insbesondere eine Entlastung staatlicher Aufgaben zur Folge hat“, betont Jan Einig.

Der Landesmusikverband Rheinland-Pfalz, der Kreismusikverband Neuwied und die Stadt Neuwied unterstützen die Bemühungen von Ehlers und Hollmann, und fordern die Landesregierung auf, die Finanzierung für dieses wichtige Leuchtturmprojekt im Norden des Landes zu sichern. „Ein neuer Konzertsaal mit seinen Nebenräumen kann auch für die hiesigen Musikvereine und Chöre eine Chance für die Zukunft sein“, ist sich Achim Hallerbach sicher.

„Die Erfolge sind nur mit einem enormen Kraftaufwand der Ehrenamtlichen zu bewältigen. Von Landesseite steht dem leider nur der Leistungsabbau gegenüber. Eine jährlich abnehmende institutionelle Zuwendung, kaum bis überhaupt keine Unterstützung bei der Einrichtung von Bläserklassen seitens des Landes sowie zunehmende bürokratische Hürden und weitere Haftungsrisiken für Vereinsvorstände. So kann es nicht weitergehen, hier erwarten wir von der Landesregierung dringend Entlastung“, betont Präsident Günther Schartz für den Landesmusikverband Rheinland-Pfalz.

Das Laienmusizieren bilde eine der tragenden Säulen des Musiklebens. Mit seinen verschiedenen Vereinen und Gruppierungen trage die Laienmusik in erheblichem Maße zur Vitalität des Musiklebens bei und zur Vielfalt der Heimat. „Insbesondere im ländlich geprägten Landkreis Neuwied und in ganz Rheinland-Pfalz ist die Laienmusik sozialer Klebstoff, ein Standortfaktor für Familien- und Sozialbünde sowie Motor des Ehrenamts,“ erklärt Achim Hallerbach.


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