Werbung

Nachricht vom 05.01.2017    

Bessere Bezahlung in der Pflege und mehr Pflegefachkräfte

Zur Diskussion um eine Reform der Pflegeberufe erklären der pflegepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erwin Rüddel, und der Berichterstatter für Pflegeberufe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erich Irlstorfer: „Zu guten Arbeitsbedingungen in der Pflege gehören neben einer guten Bezahlung auch ausreichend gut ausgebildete Pflegekräfte.“

Kreisgebiet. Und weiter: „Mit den Pflegestärkungsgesetzen I und III haben wir nun die Grundlagen dafür geschaffen, dass in der Altenpflege Tariflohn zum Standard werden kann. Damit wird künftig eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte ermöglicht und der Beruf der Altenpflege attraktiver. Diskussionen gibt es noch zu der Frage, wie die Ausbildung der Pflegeberufe reformiert werden soll. Wir plädieren für eine Lösung, mit der wir einen evolutionären Wandel hin zu einer gemeinsamen Berufsausbildung erreichen, ohne die Pflegekräfte in den einzelnen Berufszweige fachlich zu überfordern und ohne die völlige Aufgabe der jeweiligen beruflichen Identitäten.

Wir sollten das Risiko vermeiden, jetzt mit einem „revolutionären“ Einschnitt die bestehenden Strukturen völlig aufzugeben, ohne zu wissen, welche Folgen das für die einzelnen Pflegebereiche und letztlich für die Pflegebedürftigen hat. Wir begrüßen deshalb die Initiative von GKV-Vorstand Gernot Kiefer, eine Zeit lang mehrere Ausbildungswege zuzulassen. Es wäre besser, wenn diese jeweils die Möglichkeit erhalten, sich zu bewähren, bevor die gesamte Pflegeausbildung mit unsicherem Ausgang komplett auf den Kopf gestellt wird. Eine Möglichkeit könnte eine integrierte Ausbildung sein, die zwei Jahre gemeinsames Lernen und im dritten Jahr auf die drei Berufe ausgerichtetes spezialisiertes Lernen beinhaltet. Erst ein solcher Probelauf liefert belastbare Fakten für die Entscheidungsfindung, welcher Weg der geeignete ist.

Derzeit haben viele Praktiker in der Pflege die Sorge, dass die Inhalte der Krankenpflege bedingt durch EU-Vorgaben die Reform dominieren. Mit viel Verhandlungsgeschick konnte erst in der letzten Legislaturperiode die EU-Initiative abgewendet werden, nur noch mit Abitur eine Pflegeausbildung beginnen zu können. Die Akzeptanz für eine gemeinsame Berufsausbildung würde sicherlich steigen, wenn die Besonderheiten der Kinderkrankenpflege und der Altenpflege auf Augenhöhe mit der Krankenpflege in diese neue Ausbildung einfließen würden. Während in der Krankenpflege überwiegend Abiturienten und Realschüler einen Abschluss machen, gibt es in der Altenpflege ein wesentlich breiteres Spektrum an Bildungsabschlüssen, beginnend bei den Hauptschülern, und sehr viele Quereinsteiger.



Mit einer rein generalistisch angelegten Ausbildung und den damit verbundenen Anforderungen wäre es aber nicht ausgeschlossen, dass man viele jungen Menschen mit Hauptschule-Niveau in die Hilfstätigkeit schiebt. Mehr als 30 Prozent (über 30.000 jährlich) der heutigen Absolventen der Altenpflegeausbildung hat Hauptschule-Niveau und leistet als Examinierte mit anständiger Vergütung hervorragende Arbeit in der Altenpflege. Diesen jungen Menschen würde man jede Perspektive auf Aufstieg in der Gesellschaft nehmen. Gerade in der Altenpflege brauchen wir Menschen, die Fachwissen haben, aber auch viel Empathie mitbringen für Biografiearbeit und Betreuung. Herzensbildung muss eine besondere Wertschätzung erfahren.

Ein wichtiges Ziel ist, dass nach einer Reform deutlich mehr examinierte Pflegefachkräfte für eine gute Versorgung ausgebildet sind als heute - und die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in der Altenpflege brummt derzeit förmlich. Dieser Trend darf nicht abgebremst werden. Wer heute einen Abschluss als examinierte Pflegekraft schafft, muss das in einem neuen System auch schaffen. Der demographische Wandel und die deutliche Ausweitung der Leistungen in der Pflegeversicherung führen ansonsten zu erheblichen Versorgungsproblemen in der Altenpflege.“


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Freie Wähler stellen erstmals Liste zur Kommunalwahl in Bad Hönningen auf

Bad Hönningen. Ehrengast Stephan Wefelscheid, MdL und parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler Landtagsfraktion ...

CDU Neuwied: Windkraft-Standorte sind ein guter Kompromiss aller Interessen

Neuwied. "Die Energie- und Klimakrise waren und sind ohne Frage ein Treiber. Wir brauchen ein tragfähiges Konzept, das wirtschaftlich, ...

Weeser: Bezahlkarte für Asylbewerber reduziert Anreize für irreguläre Migration

Region. Die Initiative zur Umstellung auf Bezahlkarten kam von den Freien Demokraten im Deutschen Bundestag. Zuvor hatte ...

Infoabend der CDU-Vettelschoß: "Miteinander reden - gemeinsam gestalten"

Vettelschoß. In der Veranstaltung stellen auch die CDU-Kandidaten aktiv Themen und Schwerpunkte ihrer Arbeit im nächsten ...

SPD Linz stellt Stadtratsliste für die Kommunalwahl 2024 auf

Linz. Dieter Lehmann, langjähriger Fraktionsvorsitzender der SPD im Linzer Stadtrat, führt die Liste an und kann auf eine ...

SPD-Ortsverein der VG Puderbach wählt Liste für Verbandsgemeindewahl

Urbach. Zu Beginn der Mitgliederversammlung begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende Thomas Eckart ein neues Parteimitglied und ...

Weitere Artikel


Weg des Zweckverband REK durch Europäischen Gerichtshof bestätigt

Kreisgebiet. Der EuGH hat mit Urteil vom 21. Dezember 2016 festgestellt, dass es sich bei der Gründung eines Zweckverbandes ...

IHK bietet Trainingsprogramm "Fit in die Lehre"

Region. Der Übergang von der Schule in die Ausbildung fällt Schulabgängern oft nicht leicht. Gleichzeitig haben Unternehmen ...

Weihnachtlicher ,,Bürgertreff“ in Dürrholz

Dürrholz. Außerdem hatten Angelika Fromholz, Kirsten Heitkamp sowie Ruth Holzapfel den Buchautor Erwin Sohnius aus Neitersen ...

Jugendliche mit scheinbarem Sturmgewehr gestellt

Neuwied. Zwei der insgesamt vier jungen Männer konnten kontrolliert werden, einer davon händigte umgehend einen Gegenstand ...

Gewaltfreier Arbeitsplatz in der öffentlichen Verwaltung

Region. „Die wachsende Gewaltbereitschaft in unserer Gesellschaft macht auch nicht vor dem Arbeitsplatz halt“, weiß Christiane ...

Aus der letzten Sitzung der Haiderbachgemeinden

Oberhaid. Zu Beginn wurde über die Erweiterung der Kindertagesstätte Haiderbach gesprochen. Hier hat das Jugendamt in Montabaur ...

Werbung