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Nachricht vom 06.05.2016    

Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser

12-faches Biathlon-Gold bei den Paralympischen Spielen, Buchautorin, ausgezeichnet mit dem Laureus World Sports Award, dem Titel „Behindertensportlerin des Jahres“, dem Bambi in der Kategorie Sport und dem Johanna-Löwenherz-Preis und Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. Verena Bentele hat einiges zu erzählen. Und das tat sie auch bei einem Besuch in Neuwied.

Verena Bentele bei ihrem Besuch in der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte. Foto: privat.

Neuwied. Die blinde Spitzensportlerin kam auf Einladung der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte und des Lions Club Neuwied-Andernach in die Deichstadt und stand in einer Talkrunde den Schülerinnen und Schülern, die ihr Schicksal teilen und mit Handicap leben, Rede und Antwort. Vieles wollten die Jugendlichen wissen. Bekommt eigentlich auch der Guide, der die Sportlerin durch die Loipe führt, eine Medaille? Und wie geht das – schießen, ohne etwas zu sehen? Wie bekommt man als blinder Mensch Schule, Studium und Leistungssport unter einen Hut? Kann man als Blinder vom Sport leben? Verena Bentele beantwortete geduldig und mit viel Humor alle Fragen.

Ihr Werdegang macht Mut und verschafft ihr großen Respekt. Sie hat sich früh mit ihrem Handicap auseinandergesetzt und gelernt, dass das Schicksal nur zu meistern ist, wenn man anderen Menschen im wahrsten Sinne des Wortes „blind vertraut“. Das ist auch der Titel ihres Buches – „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser: Die eigenen Grenzen verschieben und Sicherheit gewinnen“.



Oberbürgermeister Nikolaus Roth freute sich, diese beeindruckende Frau in Neuwied begrüßen zu dürfen. „Ich kenne keine andere Stadt, die solch eine Dichte von Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen hat“, erklärte er voller Stolz, „Und keine, deren Bürgerinnen und Bürger behinderten Menschen mit solcher Normalität begegnen, wie es in Neuwied der Fall ist.“ Das empfand auch Verena Bentele so, die in ihren Abschlussworten nicht nur den Schülerinnen und Schülern der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte dankte, sondern sich auch über die Einladung nach Neuwied sehr freute: „Neuwied ist eine aktive Stadt, die alle Menschen willkommen heißt.“


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