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Nachricht vom 09.07.2015    

Kampagnenstart „Stoppt die Lärmzange“

„Genug ist genug!“, befanden die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Unkel, Linz und Bad Hönningen und luden zu einer Pressekonferenz im Ratssaal der Verbandsgemeinde Linz. Ihr Thema: Die Lärmbelastung der Menschen entlang des Rheins. Mit einer Kampagne wollen sie nun den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger Gehör verschaffen.

Foto: privat

Linz. Die ungebremste Lärmbelastung durch die Güterzüge auf der einen Seite und die erhebliche zusätzliche Belastung durch die „ohne Not“ vom Landrat angekündigte Freigabe der B42 für Schwerlaster über 7,5 Tonnen auf der anderen Seite führten zu einer unerträglichen Situation für die Menschen im Rheintal. In der Folge seien erhebliche gesundheitliche Belastungen zu erwarten, ein Verlust an Lebensqualität und die Einbuße von Attraktivität des Lebens- und Tourismusraums.

„Wir werden nicht tatenlos dabei zusehen, wie unsere Bürgerinnen und Bürger in die Lärmzange genommen werden“, erklärten Michael Mahlert (Bürgermeister der VG Bad Hönningen), Günter Fischer (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Linz) und Dr. Heinz Schmitz (1. Beigeordneter der Verbandsgemeinde Unkel).

Welchen Stellenwert das Thema für die Region habe werde schon dadurch deutlich, dass sich - über alle Parteigrenzen hinweg - die Bürgermeister der betroffenen Kommunen zusammengetan haben, um den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger Nachdruck zu verleihen.

Bereits Mitte Mai hatten die Verwaltungschefs der Kommunen ein Schreiben an die Ministerpräsidentin verfasst in der sie die Sorgen der Menschen in der Region formuliert und einen Ausweg aus der Situation aufgezeigt haben. Die Enttäuschung über das Ausbleiben jeder Reaktion auf dieses Schreiben war allen Beteiligten anzumerken.

Das bisherige Schweigen der Landesmutter sei eine mehr als herbe Enttäuschung. Vor allem da der Ministerpräsidentin - schon qua Amtseid – die Sorgen der Menschen nicht gleichgültig sein dürften.

Aus diesem Grund habe man seitens der Bürgermeister beschlossen, den Protest der Bürgerinnen und Bürger sowie der vielen Initiativen zu unterstützen. „Es darf nicht sein, dass die Sorgen der Menschen im Lärm von Straße und Bahn untergehen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Die Bürgermeister sehen keine andere Wahl, als nunmehr mit gezielten Aktionen „dem berechtigten Willen der Bevölkerung Gehör zu verschaffen“. Unter dem Motto „Stoppt die Lärmzange“ wollen die Bürgermeister die verantwortlichen Entscheidungsträger in der Landespolitik und Kreisverwaltung zum Handeln bewegen.

„Wir werden in den nächsten Tagen, Wochen und – wenn es sein muss – auch Monaten Unterschriften gegen die Lärmzange sammeln. Die Bürgermeister stellten hierzu eine Kampagne vor, die in den nächsten Monaten für Aufmerksamkeit sorgen soll. So ist zum Beispiel geplant, entlang des Rheins Großflächen-Banner aufzustellen. Unter der Forderung „Stoppt die Lärmzange – kein Schwerlastverkehr auf der B42“ sehen sie das entsetzte Gesicht eines Mannes, dem zugleich Güterwagons und Schwerlaster durch die Ohren fahren (siehe Foto).



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„Es ist doch so, wenn Sie jemanden beispielsweise in Linzhausen besuchen, dann haben sie nicht selten das Gefühl, dass ihnen die LKWs und Güterzüge direkt durchs Wohnzimmer fahren“, erklärte der Linzer Verbandsgemeindebürgermeister Fischer.

Der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Unkel, Dr. Heinz Schmitz, der in Vertretung des Bürgermeisters zur Pressekonferenz kam, mahnte „jetzt nicht die Schleusen für den Durchgangsverkehr auf der B42“ zu öffnen.

„Ohne Not“, so Bürgermeister Michael Mahlert „hat der Landrat die Öffnung der B42 für den Schwerlastverkehr verkündet. Zum Wohl der Menschen muss man doch den Ermessensspielraum nutzen, den man hat. Das ist hier nicht passiert.“

Das Beispiel zeige, sagte Fischer, wie weit man sich in Neuwied und Mainz von den Menschen entfernt habe.

Die Menschen auf dieser Strecke des Rheintals fühlten sich im Stich gelassen, stellten die Verwaltungschefs einhellig fest. „Wir werden nicht tatenlos dabei zusehen. Es muss sich endlich in dieser Frage etwas bewegen!“

Die Bürgermeister setzen sich in der angekündigten Kampagne gemeinsam mit den Bürgerinitiativen für die Forderungen ein, die sie der Ministerpräsidentin bereits vor fast zwei Monaten haben zukommen lassen:

Die Beibehaltung des bewährten Durchfahrverbots von LKWs über 7,5 Tonnen auf der B42 zwischen Neuwied und Bad Honnef.

Die Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz an den Kosten der Machbarkeitsstudien zur Verringerung des Bahnlärms zwischen Neuwied und Bad Honnef.

Die Landesregierung wird aufgefordert, diese beiden Schritte zu unternehmen. Damit würden sie einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Einwohner leisten und verloren gegangenes Vertrauen in Politik und Verwaltung zurückgewinnen.

Auf der eigens eingerichteten Internetseite www.lärmzange.de finden die Bürgerinnen und Bürger weitergehende Informationen und Kampagnenmaterial.

Geschlossen rufen die Bürgermeister der drei Verbandsgemeinden alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an der Demonstration am 17. Juli in Leutesdorf auf. „Die Menschen in unserer Region laden wir herzlich ein, gemeinsam mit uns ein Zeichen zu setzen und auch Unterschriften zu sammeln. Genug ist genug. Die Lärmzange ist eine Zumutung und wir brauchen endlich Lösungen, die die Bürgerinnen und Bürger im Rheintal entlasten statt sie weiter zu belasten“, erklärten die Bürgermeister abschließend.


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