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Nachricht vom 17.03.2014    

Führungskräfte-Seminar der Feuerwehr

Mit großer Beteiligung fand ein Seminar für Führungskräfte der Feuerwehr zum Thema „Großschadenslagen“ statt. Großschadenslagen bieten besondere Herausforderungen Beispiele waren ein Unwetter in der Stadt Bonn, ein Lagerhallenbrand in Ludwigshafen, ein brennendes Reifenlager in Lingenfeld und ein Wohnhausbrand in Linkenbach. Fazit: Die Führungsunterstützung im Landkreis Neuwied ist einsatzbereit.

Berthold Simon zum Reifenlagerbrand in Lingenfeld.

Hausen. Zu einem Seminar zum Thema „Großschadenslagen“ trafen sich am Samstag rund 150 Führungskräfte der Feuerwehr, Sanitätsdienste, Bundeswehr, Polizei sowie des THW. Der Beigeordnete des Landkreises, Achim Hallerbach, und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Waldbreitbach, Werner Grüber, konnten aus dem ganzen Kreisgebiet angereisten Kräfte im Dorfgemeinschaftshaus in Hausen begrüßen und betonten den hohen Stellenwert des Ehrenamtes im Katastrophenschutz.

Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Werner Böcking und sein Stellvertreter Holger Kurz dankten dem Kreisfeuerwehrverband für die finanzielle Unterstützung dieser Veranstaltung.

Als ersten Dozenten konnte Böcking Markus Hinz von der Berufsfeuerwehr Bonn vorstellen. Dieser berichtete von der großflächigen Unwetterlage, die die Stadt Bonn am 20. Juni 2013 getroffen hatte. Bis zu 75 Liter pro Quadratmeter Regen, was sonst der Durchschnitt eines Monats ist, fielen innerhalb weniger Stunden im Stadtgebiet. Rund 1.500 Notrufe gingen in 12 Stunden bei der Leitstelle der Stadt Bonn ein. Durch die Feuerwehr wurden 1200 unwetterbedingte Einsätze abgearbeitet, was diesem Tag den Titel des größten Einsatzaufkommens in der Geschichte der Feuerwehr Bonn einbringt. Auch Einsatzkräfte aus dem Landkreis Neuwied waren an diesem Tag zur Unterstützung in Bonn im Einsatz.

Am 22. Juni 2013 hätte man das Wasser aus Bonn in Ludwigshafen gut gebrauchen können. Branddirektor Peter Friedrich berichtete von einem Lagerhallenbrand im Hafengebiet in Ludwigshafen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung, die in der ganzen Metropolregion sichtbar war, bildeten Messungen sowie die Bevölkerungsinformation einen Einsatzschwerpunkt. 1986 Anrufe von besorgten Bürgern wurden auf einem eingerichteten Info-Telefon registriert.

Berthold Simon (KFI Landkreis Germersheim) berichtete im Anschluss von einem Reifenlagerbrand in Lingenfeld. Hier brannten in der Zeit vom 22. bis 28. Juli 2013 rund 5000 Tonnen Altreifen und Gummiteile. 612 Einsatzkräfte leisteten über 5500 Einsatzstunden. Neben den langwierigen Löscharbeiten im Schichtdienst mussten hier Einsatzmittel aus mehreren Bundesländern, beispielsweise Schaummittelreserven und Löschwasserrückhaltesysteme aus Baden-Württemberg und Hessen, angefordert werden.



Aus aktuellem Anlass stellte Einsatzleiter Dirk Kuhl, Feuerwehr VG Puderbach, den Ablauf des Einsatzes in Linkenbach vor. Dort waren im Februar bei einem Wohnhausbrand zwei Menschen getötet und vier weitere teilweise schwer verletzt worden. Aufgrund des hohen Medieninteresses wurde vor Ort eine Pressestelle eingerichtet, wovon Matthias Lemgen berichtete.

Ulrich Cimolino, Autor mehrerer Bücher unter anderem zum Thema Einsatzleitung, stellte die Besonderheiten von Großschadenslagen dar. Durch verschiedene Beispiele aus den letzten Jahrzehnten verglich er die Herausforderungen einer Punktlage (z.B. Zugunglück) und einer Flächenlage (z.B. Hochwasser). Anschließend stellte er die Lehren aus den Großschadenslagen und allgemeine Handlungsempfehlungen für die Führungstaktik vor.

Zum Abschluss präsentierte der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspektor des Landkreises Neuwied, Holger Kurz, die Möglichkeiten der Führungsunterstützung im Landkreis Neuwied. In den letzten Jahren wurde die Führungsgruppe Technische Einsatzleitung, die bei Großschadenslagen zum Einsatz kommt, neu organisiert. Die Gruppe, bestehend aus Vertretern aller Hilfsorganisationen und Behörden ist gut ausgebildet und es wurden bereits mehrere Übungen durchgeführt.

„Aus den verschiedenen Vorträgen können wertvolle Erkenntnisse gezogen werden. Gerade die ersten Maßnahmen sind wichtige Entscheidungen für den Einsatzerfolg. Daher ist es besonders wichtig, dass Führungskräfte aus allen Feuerwehren unseres Landkreises heute geschult wurden.“, kommentierte Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking in seinem Fazit.


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