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Nachricht vom 21.12.2012    

Josef-Ecker-Stift hat neues Ortungssystem

Neues WLAN-gestütztes System bietet Bewohnern mit Demenz mehr Sicherheit, ohne ihre Bedürfnisse einzuschränken. Ein neues Ortungssystem verspricht schnellere und effektivere Hilfe für die Betroffenen. Angehörige sind dankbar für die Sicherheit, die ihre Familienmitglieder erhalten.

Der Sender wird wie eine Uhr getragen, ist wasserfest und immer im Einsatz. Fotos: Anja Loudovici

Neuwied. „Unsere Bewohner sollen bei uns selbstbestimmt ihren Lebensabend verbringen“, erklärt Siegfried Hartinger. „Und dazu gehören so viel Selbstständigkeit wie möglich und so viel Hilfe und Sicherheit wie nötig“, so der Heimleiter des Josef-Ecker-Stifts weiter. Gerade bei dementiell veränderten Bewohnern ist dies eine Herausforderung. Sie sind meist von einer großen inneren Unruhe getrieben, die zu einem vermehrten Bewegungsdrang führt. Außerdem können Demenzkranke oft Gefahren nicht mehr richtig einschätzen. Damit sie sich nicht selbst und andere gefährden, müssen die Mitarbeiter eines Alten- und Pflegeheimes besonders aufmerksam sein. „Auch von den Angehörigen werden wir immer wieder auf diesen Punkt angesprochen“, weiß Hartinger aus Erfahrung. Seit Anfang November ist deshalb im Josef-Ecker-Stift ein Ortungssystem im Einsatz, welches Bewohnern mit Demenz besonders schützt, ohne ihre Bedürfnisse einzuschränken.

Dieses Ortungssystem arbeitet WLAN-gestützt mit Sendern. Dafür wurde im Vorfeld das gesamte Gebäude des Alten- und Pflegeheims vermessen und in Wege und Zonen aufgeteilt, die in einem Grundriss festgehalten sind. „Die Zonen gewährleisten die Privatsphäre“, erläutert Hartinger, „denn wir wollen nicht wissen, ob ein Bewohner im Bett liegt, sondern nur, ob er in seinem Zimmer ist“. Bewohner, die an einer Demenz erkrankt sind, erhalten einen Sender, der wie eine Uhr getragen wird. Und diesem Sender werden dann bestimmte Wege und Zonen zugeteilt. „Sollte zum Beispiel ein Bewohner nicht ins Treppenhaus dürfen, da akute Sturzgefahr besteht, dann löst der Sender einen Alarm aus“, erläutert Kristina Schimpf, die Pflegedienstleiterin. Der Alarm landet auf den PDAs der Mitarbeiter – das sind kleine tragbare Computer für die Pflegedokumentation – und zeigt an, wo sich der Bewohner befindet.

Das neue System ist sowohl für die Bewohner als auch für die Mitarbeiter eine große Erleichterung, „gerade hier bei uns im Wohnbereich, wo wir sehr viele dementiell veränderte Bewohner betreuen“, freut sich Wohnbereichsleiterin Marina Adams. Mussten die Mitarbeiter bisher permanent ein Auge auf die Betroffenen werfen und dafür sorgen, dass sie zum Beispiel den Aufenthaltsbereich nicht allein verlassen, so gibt das neue System jetzt beiden Seiten neue Freiheiten. „Wir müssen den Aktionsradius unserer Bewohner nicht mehr beschränken, denn sobald sie sich in eine Zone begeben, die gefährlich werden könnte, erhalten wir einen Alarm“.



„Die Sender werden von den Bewohnern gut angenommen und meist sind sie stolz darauf“, hat Wohnbereichleiterin Adams beobachtet. Mittlerweile ist das neue System bei acht Bewohnern im Einsatz. Der Sender ist wasserfest und wird von den Bewohnern 24 Stunden getragen. Für jeden Bewohner stehen zwei Geräte zur Verfügung, so dass diese regelmäßig aufgeladen werden können. „Der große Vorteil des Systems ist, dass es für jeden Bewohner individuell programmierbar ist“, berichtet Hartinger. So können nicht nur genau die Wege und Zonen auf einen Bewohner zugeschnitten, sondern auch zeitliche Zuordnungen eingestellt werden. „Wir haben zum Beispiel einen Bewohner, der nachts gern allein aufsteht, obwohl er sehr sturzgefährdet ist“, erklärt Adams. Sobald er sich nachts bewegt, wird ein Alarm ausgelöst, so dass die Nachtwache nach dem Mann schauen kann.

Der Sender gibt zudem einen Alarm, wenn er sich über einen längeren Zeitraum gar nicht bewegt hat. „Sollte ein Bewohner beispielsweise in seinem Zimmer gestürzt sein, erhalten wir auch eine Meldung“, erklärt Adams einen weiteren Vorteil des neuen Ortungssystems. Aber auch die Pflegekräfte können über dieses neue System Hilfe rufen. Dafür gibt es einen Sender, den die Mitarbeiter an einem Band um den Hals tragen. „Vor allem unser Nachtdienst ist damit ausgestattet“, berichtet Pflegedienstleiterin Schimpf. Braucht ein Mitarbeiter Hilfe, gibt er mit dem Sender ein Signal an seinen Kollegen und braucht so den Bewohner nicht allein zu lassen.

„Mit dem neuen System vermeiden wir bei unseren Bewohnern mit Demenz vor allem das Gefühl der Bevormundung“, freut sich Kristina Schimpf, denn sie genießen nun einen größeren Aktionsradius. Und „die Angehörigen sind dankbar für die Sicherheit, die wir damit ihrem Familienmitglied geben können“, fügt Heimleiter Hartinger hinzu.


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