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Nachricht vom 12.12.2012    

Mobile Kläranlage aus Hamburg reinigt jetzt den Burbach

Anhausen/Thalhausen. Mit schwerem Gerät lieferten Transportunternehmen am Mittwoch die letzten Bauteile für die mobile Kläranlage, die ab sofort das Wasser des Burbachs sauber halten soll. Noch immer sickert Silagewasser aus Richtung der Biogasanlage in das Tal. Um weitere Umweltzerstörungen zu vermeiden, wurde seit Wochen das Sickerwasser aufgefangen und abgepumpt, bevor es in den Bach gelangen konnte.

Die Biogasanlage oberhalb der Burbachquelle wird als Verursacher der Verschmutzung des Gewässers vermutet. Fotos: Holger Kern

Umweltdezernent Achim Hallerbach machte sich heute selbst ein Bild von der Inbetriebnahme der provisorischen Kläranlage, die eigens nur für das aus der Biogasanlage vermutete Sickerwasser aufgebaut wurde. Das saure, aus Maissilage gepresste Wasser hat lange Zeit die Quelle und den Verlauf des Burbachs bis in den Thalhauser Weiher und darüber hinaus in den Iser- und den Saynbach verunreinigt. Der extreme Säuregehalt des Sickerwassers, der durch bloßes Riechen wahrgenommen werden konnte, hatte zu einer extremen Verpilzung des Burbach-Wassers und einem erheblichen Fischsterben geführt.

Bis der vermutete Verursacher der Wasserverschmutzung, die Biogasanlage der Energiegenossenschaft Anhausen, nachweisbar überführt ist, ergreifen die Kreisverwaltung und die Struktur- und Genehmigungsdirektion – die die Biogasanlage genehmigte – zu Sofortmaßnahmen. In der Hoffnung, dass der tatsächliche Verursacher der Gewässerverschmutzung die Kosten für diese Maßnahmen später übernimmt.

40- bis 45.000 Euro kostet jetzt der Aufbau und Anschluss der mobilen Kläranlage, die von einem Unternehmen aus Hamburg geliefert wurde. Sie soll ab sofort das oberhalb der Burbachquelle sich sammelnde Silagesickerwasser auffangen und reinigen. In den letzten Wochen wurde dieses Wasser von der Freiwilligen Feuerwehr Thalhausen in einem extra zu diesem Zweck ausgehobenen Erdloch gesammelt und abgepumpt – bis zu 100.000 Liter pro Tag. Dieses Wasser wurde entweder auf landwirtschaftliche Flächen verteilt oder – weil die Witterung dies jetzt nicht mehr zulässt – in die Flüssigkeitsbehälter der Biogasanlage gepumpt.



Die biologische Regeneration des Burbach, also die Rückbildung der durch das saure Wasser entstandenen Pilze, wird noch ein Jahr dauern, hat Achim Hallerbach von einem Biologen erfahren. Das Wasser im Thalhausener Weiher sei mittlerweile wieder einwandfrei sauber. Hallerbach lobt ausdrücklich die Kooperationsbereitschaft des die Biogasanlage betreibenden Landwirts Gerd Krämer. Weniger Verständnis hat der Kreisbeigeordnete für die Verweigerungshaltung des Genossenschafts-Geschäftsführers Dirk Gerber (Süwag, Frankfurt). Trotz offensichtlicher Beweise für die Biogasanlage als Verursacher, habe man aus dieser Richtung bisher nur abwiegelnde Äußerungen gehört. Am Samstag soll das Problem der Burbach-Verschmutzung in einer öffentlichen Versammlung ab 13 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus von Thalhausen diskutiert werden. Ob der Geschäftsführer der Bioenergiegenossenschaft daran teilnimmt, war bis heute nicht bekannt. Holger Kern



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