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Nachricht vom 16.02.2025    

Die Große Drüsenameise breitet sich in Rheinland-Pfalz aus

In immer mehr Regionen von Rheinland-Pfalz wird die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Große Drüsenameise, auch bekannt als Tapinoma magnum, zur Plage. Die kleinen Krabbler vermehren sich rasant und stellen Anwohner vor Herausforderungen.

Eine «Tapinoma magnum» Ameise in Kehl. (Foto: Uli Deck/dpa)

Rheinland-Pfalz. Wo die Große Drüsenameise einmal auftaucht, wimmelt es bald von den kleinen Insekten. In Rheinland-Pfalz sind Kolonien unter anderem in Neustadt an der Weinstraße, Herxheim bei Landau sowie in Ingelheim, Limburgerhof und Edesheim bekannt. Einmal ansässig, sind sie schwer wieder loszuwerden, da sie sich schnell vermehren. Ursprünglich im Mittelmeerraum heimisch, ist die Art mittlerweile auch in Deutschland verbreitet.

Ungefährlich für Menschen, aber lästig
"Die Tiere haben bislang keine Auswirkungen auf den Schulbetrieb oder die Infrastruktur der Schule", erklärt ein Sprecher des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Für den Menschen seien sie ungefährlich. Um ihre Bekämpfung festzulegen, müsse die Ausbreitung zunächst bekannt sein. "Das kann aber erst im Frühjahr festgestellt werden, wenn die Tiere wieder aktiv werden", erklärt der Sprecher.

Bekämpfung schwierig und aufwendig
Die Politik in Rheinland-Pfalz hat das Thema ebenfalls bereits erreicht. Das Landwirtschaftsministerium verweist auf die "Heißschaum-Methode" als Erfolg versprechende Bekämpfungsmöglichkeit. Dennoch ist die Bekämpfung mit Superkolonien und Nestern bis zu einem Meter Tiefe aufwendig. Über die langfristige Effektivität ist derzeit noch wenig bekannt.

Bei Verdachtsfällen ist schnelles Handeln ratsam
Die Ameisenart soll sich durch den weltweiten Warenverkehr ausgebreitet haben. Vor allem der Handel mit Kübelpflanzen gilt als Verbreitungsweg. Bei einem Verdacht sollte die Art schnellstmöglich von einer fachkundigen Person bestimmt werden. Falls sich der Verdacht bestätigt, sollten die Tiere "so schnell wie möglich und massiv bekämpft werden".



Ameisenart verursacht Schäden und bildet Superkolonien
Tapinoma magnum kann aufgrund ihrer Grabtätigkeit Schäden anrichten, beispielsweise an gepflasterten Wegen. Auch Strom- und Internetausfälle wurden bereits gemeldet. Gerhard Heller von der Deutschen Ameisenschutzwarte betont, dass die Art für Menschen nicht direkt gefährlich sei.

Bis jetzt nicht ganz einig sind sich Fachleute, ob es sich um eine invasive Art handelt. Der Insektenforscher Martin Felke kritisiert, dass die Art offiziell nicht als invasiv geführt wird, obwohl einheimische Ameisen verdrängt werden. "Das große Problem bei dieser Art ist, dass sie Superkolonien bildet."

Ameisen überstehen Winter mühelos
Die Große Drüsenameise unterscheidet sich äußerlich kaum von anderen Arten, läuft jedoch auffällig schnell. Ihre rasche Vermehrung liegt auch daran, dass sie hierzulande kaum Fressfeinde hat. Wer hofft, dass der Winter die Insekten dezimiert, irrt: Sie überleben tief im Erdreich problemlos Minusgrade.

Bekämpfung im Verbund mit Nachbarn ratsam
Der Insektenforscher rät zu konzertierten Aktionen mit Nachbarn, um die Ameisen effektiv zu bekämpfen. Nur so könne verhindert werden, dass sie von unbetroffenen Gebieten zurückkehren.
(dpa/bearbeitet durch Red)


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