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Nachricht vom 02.03.2024    

Eindrucksvolle Ausstellung von Werken aus der Sammlung Krüger im Roentgen-Museum Neuwied

Von Helmi Tischler-Venter

Das Roentgen-Museum Neuwied präsentiert bis zum 16. Juni 2024 eine besondere Ausstellung: "Zwischen Rheinromantik und Leipziger Schule" mit Werken aus der Sammlung Krüger. Die Einführungsrede hielt am Samstag, 2. März die neue Museumsdirektorin Jennifer Stein.

Gut besuchte Ausstellungseröffnung. Fotos: Wolfgang Tischler

Neuwied. Bei der Eröffnung konnte Landrat Achim Hallerbach neben der Tochter des Stifters und einigen Mitgliedern des Stiftungsrats auch erfreulich viele Besucher begrüßen, die trotz des sonnigen Frühlingswetters gekommen waren.

Hallerbach skizzierte den Lebensweg des leidenschaftlichen Kunstsammlers: Dr. Hans-Jürgen Krüger wurde 1930 geboren. Er war langjähriger Archivdirektor des Landeshauptarchivs in Koblenz, danach Archivar des Fürstlich-Wiedischen Archivs in Neuwied. 2014 gründete er die Museums-Stiftung Krüger. Er betätigte sich immer wieder als Berater und Vermittler für das Museum, verfasste zahlreiche wissenschaftliche Beiträge und half auch finanziell, zum Beispiel beim Erwerb des Ysenburger Salons, des frühesten erhaltenen Möbelensemble Abraham Roentgens.

Daneben baute er seine unglaublich vielfältige private Kunstsammlung von Bildern, Skulpturen, Möbeln, Grafik und Schmuck beständig aus. Diese Sammlung wird vom Roentgen-Museum verwaltet. Krüger sammelte nach seinem persönlichen Geschmack. "Kunst ist, was gefällt" war sein Credo.

Die aus Immobilieneinkünften finanzierte Museums-Stiftung setzt die Arbeit des Mäzens über dessen Tod im Jahr 2017 hinaus fort und ist unauflöslich mit dem Roentgen-Museum verbunden.

Die seit Januar 2024 amtierende Museumsleiterin Jennifer Stein ist gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende der Stiftung. Sie bekannte, Dr. Hans-Jürgen Krüger nicht persönlich gekannt zu heben. Aber alle, die mit ihm zu tun hatten, schilderten den Kunstexperten als immer freundlichen und hilfsbereiten Menschen, der gern sein kulturelles Wissen mit anderen teilte.

Stein, die sich seit Beginn ihrer Tätigkeit in Neuwied mit der Sammlung des Museums beschäftigte, fand hier Schätze, denn Krüger sammelte mit Leidenschaft und Liebe zur Kunst Bilder der Rheinromantik und des rheinischen Impressionismus sowie Arbeiten von DDR-Künstlern wie Wolfgang Mattheuer.



Die Ausstellung gibt einen chronologisch-thematischen Überblick: Flusslandschaften, die zeitgenössische Maler beeinflusst haben, wie den ebenfalls präsentierten Westerwälder Andreas Bruchhäuser. Mattheuer begann mit heimischer Landschaft und gestaltete später große Formate. Den "Erholungsbildern" sind "Problembilder" gegenübergestellt. Sie sind mit Symbolen aufgeladen und üben Kritik am System der DDR.

Weitere Werke, die die Rheinromantik interpretieren, etwa von Johann Baptist Bachta, Heinrich Hartung und Lesser Ury und abstrakte Arbeiten von Boris Kleint und Mark Tobey ergänzen die zahlreichen Arbeiten von Wolfgang Mattheuer, einem der Mitbegründer und wichtigsten Vertreter der Leipziger Schule.

Die musikalische Untermalung der Ausstellungseröffnung oblag der Violinistin Ela Zagori.

Wenn man durch die Ausstellung geht, fallen besonders Mattheuers eindrucks- und kraftvolle Holz- und Linolschnitte ins Auge, mit Titeln wie "Sisyphos behaut den Stein", "Das tragische Ende eines Unerkannten" oder "Aggression".

Zeitlos schön sind dagegen die eleganten Schmuckstücke der Goldschmiede Bitter und die ausgestellten Möbel, zum Beispiel Jean-Joseph Chapuis "Fauteuil Laeken".

Jennifer Stein wird während der Ausstellungsdauer Führungen anbieten. Die Termine können der Homepage www.roentgen-museum-neuwied.de entnommen werden. htv


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