Werbung

Pressemitteilung vom 23.01.2024    

Für ein "offenes" Grenzbachtal: Rinder und ein Forstmulcher als Landschaftspfleger

Wo rohe Kräfte sinnvoll walten: So lässt sich der Einsatz einer Forstmulcherraupe beschreiben, der dieser Tage im Grenzbachtal ganze Arbeit geleistet hat. Ausgerechnet im Naturpark Rhein-Westerwald wurde hier eine Art "Kahlschlag" betrieben - so würde es der Laie sehen. Vielmehr aber hat der Mulcher einen wertvollen ökologischen Beitrag im Rahmen des dort praktizierten Naturschutzprojekts geliefert.

Rinder als Landschaftspfleger: Im Grenzbachtal sorgen die tierischen Helfer für praktischen Naturschutz. (Foto: Heinrichtshof)

Kreis Altenkirchen. Und ganz nebenbei noch einigen ansonsten sehr zuverlässigen Rindern die Arbeit erleichtert. Doch der Reihe nach: Die Landkreise Neuwied und Altenkirchen sowie die Verbandsgemeinden Puderbach und Altenkirchen-Flammersfeld arbeiten seit 2004 gemeinsam an der Renaturierung des Grenzbachtals. Seinerzeit wurden entsprechende Landesmittel für die Freistellung des Tales bewilligt. Mithilfe von robusten Rinderrassen wird hier im Grenzgebiet der beiden Landkreise ein landesweit bedeutsamer Ansatz zur Offenhaltung extensiv genutzter Wiesentäler umgesetzt. Mit rund 43 Hektar umfasst das Beweidungsprojekt deutlich mehr als die Hälfte des gesamten Tals.

Die Landschaft des Grenzbachtals ist einst durch eine extensive landwirtschaftliche Nutzung entstanden. Diese traditionelle Nutzungsform wurde aus wirtschaftlichen Gründen oftmals aufgegeben und durch Aufforstung nicht standortangepasster Baumarten (insbesondere Fichten) ersetzt. Mit dem Projekt wird in der Praxis "Naturschutz durch Nutzung" betrieben.

Rinder halten das Wiesenbachtal offen
"Die Beweidung mit Rindern bestimmt in hohem Maß den naturschutzfachlichen Wert dieser Flächen, insbesondere als Lebensraum für bedrohte und hochangepasste Arten des Grünlands", erläutert Christian Heidtmann von der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen, die gemeinsam mit den Kollegen aus Neuwied das Projekt begleitet. Die Rinder halten das Wiesenbachtal offen, sodass sich die Auenlandschaft eines typischen Mittelgebirgsbachs im Westerwald entwickeln kann. Dafür wurden zu Beginn auf rund 18 Hektar Fichten gefällt.



Nun sind Rinder keine programmierbaren Mähroboter, soll heißen: Manche Flächen wurden weniger "bearbeitet" als andere. In der Folge etablierten sich dort vermehrt Brombeeren und der Jungwuchs von Gehölzen. Ab einem gewissen Entwicklungsstadium werden diese nicht mehr von den Weidetieren verbissen. Und genau hier kam dann der Forstmulcher ins Spiel: In Abstimmung mit dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) und den Unteren Naturschutzbehörden finanzierte der Naturpark Rhein-Westerwald e.V. mit rund 10.000 Euro an Landesmitteln die mechanische Offenhaltung.

Dabei ist es eigentlich wesentlich spannender, die tierischen Landschaftspfleger der Rassen "Rotes Höhenvieh" und "Heckrind" (Rückzüchtung des Auerochsen) bei der Arbeit zu beobachten. Viele Wanderwege führen in und durch das schöne Grenzbachtal, darunter der "Wied-Wanderweg" und der "Westerwald-Steig". Und mit etwas Glück lassen sich für den Wanderer und Naturfreund auch Schwarzstorch oder Eisvogel bei der Nahrungssuche in freier Natur blicken. (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Neuwied startet zweite Auflage des beliebten Streetballturniers

Nach großem Erfolg im Vorjahr veranstaltet das Kinder- und Jugendbüro Neuwied erneut ein 3x3 Streetballturnier. ...

Neuwied startet Mitmach-Projekt „Neuwied macht mit“ mit Livemusik und Kunst

Mit stimmungsvoller Livemusik und einem offenen Aquarell-Workshop begann das neue Projekt „Neuwied macht ...

Bendorf: Widerrechtliche Abfallablagerungen am Parkplatz Burgberg gefährden Umwelt

Im Bendorfer Stadtgebiet häufen sich illegale Müllablagerungen, besonders am Parkplatz Burgberg. Diese ...

Gefährliches Überholmanöver auf der B42 bei Hammerstein

Am Samstagvormittag (19. Juli) ereignete sich ein riskantes Überholmanöver auf der B42 bei Hammerstein, ...

Einbürgerungszeremonie im Kreis Neuwied: 28 Menschen aus 13 Nationen erhalten deutsche Staatsbürgerschaft

Im Max zu Wied Saal der Kreisverwaltung Neuwied fand eine besondere Einbürgerungsfeier statt. Erstmals ...

Wasserversorgung in Dierdorf-Elgert wird unterbrochen

Die Verbandsgemeindewerke Dierdorf kündigen eine geplante Unterbrechung der Wasserversorgung in Dierdorf-Elgert ...

Weitere Artikel


Polizei Neuwied deckt zahlreiche Verstöße im Straßenverkehr auf

Bei einer groß angelegten Verkehrsüberwachung in Neuwied am 23. Januar stellte die Polizei eine Reihe ...

Vermisste Minderjährige - Wo ist Alina B. aus Ennepetal?

Seit dem 20. Januar wird die minderjährige Alina B. vermisst. Die bisherigen Fahndungsmaßnahmen der Polizei ...

Linienbus flüchtet nach Verkehrsunfall in Vettelschoß

Am Montagabend (22. Januar) kam es zu einem Zwischenfall im Straßenverkehr, bei dem ein Linienbus und ...

Glücklicher Ausgang: Vermisste Zehnjährige in Sankt Katharinen wohlauf gefunden

Ein besorgniserregender Vorfall ereignete sich am Montagnachmittag (22. Januar) in Sankt Katharinen. ...

Zurück im "eigenen Wohnzimmer" feierten die Husaren Heddesdorf Manöverball

Die Husaren aus Heddesdorf feierten am vergangenen Samstag (20. Januar) ihren jährlichen Manöverball. ...

Neuer Chefarzt am DRK Krankenhaus Neuwied: Dr. Schotten leitet die Innere Medizin I

Seit Kurzem hat Dr. med. Clemens Gregor Schotten die Tätigkeiten des Chefarztes der Inneren Medizin I ...

Werbung