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Nachricht vom 15.05.2021    

Besser kommunizieren mit Schwerhörigen: Ein Leitfaden

Menschen, die gut hören, fällt die Kommunikation mit Schwerhörigen oftmals schwer. Das liegt unter anderem daran, dass Schwerhörigkeit eine Beeinträchtigung ist, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Dazu haben Schwerhörige selbst oft Hemmungen ihrem Gesprächspartner ihre Beeinträchtigung zu offenbaren. Dass das Gegenüber gar nicht versteht, was man gesagt hat, erkennen Normalhörende deshalb oft erst verspätet. Zum Beispiel dadurch, dass Fragen gar nicht, oder falsch, beantwortet werden.

Fotoquelle: pixabay.com

Die Verunsicherung des Normalhörenden ist dann groß. Er möchte den Gesprächspartner nicht bloßstellen, indem die Schwerhörigkeit direkt angesprochen wird. Andererseits soll das angestrebte Gespräch in Gang gebracht werden. Mit einigen kleinen Kniffen können Sie die Situation elegant retten und den beeinträchtigten Gesprächspartner bei der Kommunikation unterstützen.

Verbessern Sie die Rahmenbedingungen für ein Gespräch
Sollte Ihnen auffallen, dass Ihr Gesprächspartner schwerhörig ist, oder dies von vorneherein bereits wissen, können Sie mit den richtigen Rahmenbedingungen für ein Gespräch für Entlastung sorgen. Nähern Sie sich Ihrem schwerhörigen Gesprächspartner immer so, dass er Sie gut sehen kann. Sprechen Sie ihn zum Beispiel nicht von hinten an. Selbst, wenn er Hörgeräte trägt, ist nicht gesagt, dass er Sie immer einwandfrei verstehen kann. Bei tiefer gehender Hörschädigung kann es sein, dass nicht jedes Wort verstanden wird. Umso wichtiger ist es, dass Ihr Gesprächspartner Sie sehen kann. Über Ihre Mimik und Gestik, und auch über die Beobachtung Ihrer Lippenbewegungen, kann er sich fehlende, weil nicht gehörte, Worte erschließen. Hilfreich ist es zudem, wenn Sie sich in einer gut ausgeleuchteten Umgebung miteinander unterhalten, in der es darüber hinaus wenige Umgebungsgeräusche gibt.

Seien Sie sich Ihrer Sprechweise bewusst
Stimmt die Gesprächsumgebung, ist schon einmal viel erreicht. Wichtig ist es jedoch auch mehr Augenmerk auf die eigene Sprechweise zu legen, als würde man sich mit einer gut hörenden Person unterhalten. Bedenken Sie, dass lautes Sprechen dem Hörgeschädigten nicht hilft. Alle Hörhilfen, wie zum Beispiel die von Onlinehoortoestel, werden dem Träger an Hand seiner Bedürfnisse individuell angepasst und eingestellt. Sprechen Sie daher in einer ganz normalen Lautstärke. Andernfalls gestalten Sie das Gespräch für Ihr Gegenüber unnötig mühsam, denn er wird Sie dann umso schlechter verstehen. Allerdings sollten Sie mit beeinträchtigten Personen jeweils deutlich und langsam sprechen. Die Lippenbewegungen sollten bewusst, aber nicht übertrieben, ausgeführt werden. Achten Sie darauf bei dem Gespräch nichts im Mund zu haben. Kauen Sie keine Kaugummis, rauchen, essen und trinken Sie während des Gesprächs nicht. Achten Sie auch darauf sich nicht versehentlich die Hand vor den Mund zu halten während Sie sprechen. Machen Sie während des Sprechens gegebenenfalls Pausen, um zu sehen, ob Ihr Gesprächspartner Sie gut verstanden hat.

Nehmen Sie Ihrem Gesprächspartner die Angst
Reagieren Sie auf, aus Ihrer Sicht eigenartige Antworten oder Kommentare Ihres Gesprächspartners, gelassen und humorvoll. Sollten Sie von ihm schlecht verstanden worden sein, und ein Kommentar zu Ihrer Aussage nicht ganz passend gewesen sein, entschärfen Sie die Situation indem Sie Ihrem Gesprächspartner mit einem Schmunzeln erklären, warum Sie seine Aussage lustig finden. Gemeinsam lachen lockert die Situation auf. Signalisieren Sie Ihrem Gesprächspartner auch ruhig, dass Ihnen bewusst ist, dass ein Gespräch für ihn anstrengender ist, als für Sie. Er kann dies als Einladung sehen Sie gegebenenfalls auf ein zu hohes Sprechtempo, oder die falsche Lautstärke, hinzuweisen, ohne sich dabei unwohl zu fühlen. Seien Sie außerdem geduldig, falls Sie auch nach mehreren Anläufen von ihrem Gesprächspartner nicht richtig verstanden wurden. Zeigen Sie ihm, dass es Ihnen nichts ausmacht Ihre Aussage unter Umständen auch mehrmals zu wiederholen. Unterstützen Sie ihn indem Sie jeweils eine unterschiedliche Wortwahl verwenden. Vielleicht kann er andere Worte besser verstehen, als die zuvor gewählten.

Wurde alles verstanden?
Damit Sie am Ende eines Gesprächs mit Schwerhörigen sicher sein können, dass beide Seiten alles verstanden haben, ist es notwendig, dass Sie Ihrem Gesprächspartner vor allem das Gefühl geben ein Gesprächspartner auf Augenhöhe zu sein. Dies gelingt durch die Beachtung der vorherigen Hinweise. Zum Abschluss des Gesprächs schadet es nicht, durch gezielte Fragestellungen, nochmals nachzuhaken, ob alles verstanden wurde. So beugen Sie Missverständnissen vor. (prm)

Agentur Autor:
Jay Han



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