Online-Boom in Krisenzeiten
Die geänderte Situation in der Coronakrise hat auch das Verhalten der Konsumenten deutlich verändert. Während viele Geschäfte und auch Dienstleister zur Eindämmung der Pandemie ihre Türen schließen müssen und für Kunden nicht mehr oder nur teilweise über den Fernabsatz zugänglich sind, sind die Konsumwünsche und -bedürfnisse der Kunden selbstverständlich nicht einfach von einem Tag auf den anderen verschwunden.
Die Einkäufe haben sich zu großen Teilen in den Onlinebereich verlagert. Einige Branchen erleben sogar einen regelrechten Boom und kommen mit der Bearbeitung der Bestellungen kaum nach. Es ist davon auszugehen, dass dieser nie zuvor gesehene Zuwachs an Onlinekäufen auch auf lange Sicht beibehalten wird. Denn viele Kunden, die sich bisher aus verschiedenen Gründen vor dem Onlinekauf gescheut haben, erkennen nun die Vorteile des E-Commerce und finden durchaus Gefallen daran.
Einkaufen im Lockdown
Der mittlerweile bereits zweite Lockdown hat bei vielen Menschen zu einem Umdenken geführt. Bei einigen Bevölkerungsgruppen spielt dabei vor allem die Angst, sich infizieren zu können, eine große Rolle. Selbst wenn sie noch die Möglichkeit hätten, ihren Bedarf im stationären Handel zu befriedigen, bevorzugen sie dennoch den Einkauf online, um nicht mit zu vielen anderen Menschen in Kontakt zu kommen und sich damit keiner Infektionsgefahr auszusetzen. Vor allem Produktgruppen, bei denen es nicht wichtig ist, die Produkte vor dem Kauf mit eigenen Augen zu sehen, verzeichnen einen immensen Zuwachs bei den Einkäufen über Onlinekanäle. So konnte etwa Liquido24, ein Shop für E-Zigaretten und Zubehör wie Liquids und Verdampfer, in den Zeiten des Lockdowns einen Zuwachs von 70 % verzeichnen. Ein Wachstum, zu dem es wohl nicht in diesem Ausmaß gekommen wäre, hätten die Coronamaßnahmen und der Lockdown nicht zu einem veränderten Konsumverhalten geführt.
Bevorratung und Komfort als nicht unwesentliche Gründe
Nicht alle Waren eignen sich besonders gut, um sie online einzukaufen. Speziell bei Produkten wie eben Liquids und Verdampfern allerdings haben die Kunden schnell erkannt, dass es durchaus Vorteile mit sich bringt, diese im Internet zu bestellen. Zum einen entfällt der Weg zum Geschäft, aber das ist nicht der Hauptgrund für viele. Ein wesentlicher Vorteil besteht auch darin, dass die Auswahl im Internet oft deutlich größer ist als im stationären Handel. Im Bereich der Liquids etwa zeigt sich hier eine weitaus größere Vielfalt an unterschiedlichen Aromen, aus denen gewählt werden kann. Im Online Shop lassen sich die verschiedenen Variationen auch besser und in Ruhe in Augenschein nehmen, um dann die Favoriten in den Warenkorb zu legen. Dabei werden zunehmend auch größere Bestellungen getätigt, da sich diese Produkte leicht lagern und bevorraten lassen. Gerade in unsicheren Zeiten ist es vielen lieber, auf einen gewissen Vorrat zu Hause vertrauen zu können. Darüber hinaus brauchen solche Großbestellungen auch nicht selbst nach Hause geschleppt werden, sondern kommen praktisch einfach mit dem Paketdienst bis an die eigene Wohnungstüre geliefert.
Paketdienste stellen sich auf langfristigen Trend ein
Nicht nur die Onlineshops selbst gehen davon aus und setzen viel daran, Kunden, die erst jetzt den Online-Einkauf für sich entdeckt haben, auch langfristig halten zu können. Auch die Post und die Paketdienste haben aktuell weit mehr Geschäft als früher und gehen nicht von einer temporären Situation aus, sondern von einer langfristigen Entwicklung. Während es vor allem im ersten Lockdown noch in einzelnen Regionen zu Verzögerungen und Engpässen in der Auslieferung kam, haben sich auch die Versanddienstleister mittlerweile besser aufgestellt und ihre Kapazitäten erweitert, um dem gesteigerten Bedarf gerecht werden zu können. Große Paketservicedienste wie DHL rechnen damit, dass der E-Commerce auch nach der Pandemie weiterhin eine größere Rolle spielen wird. Daher werden die nun erweiterten Strukturen auch vielerorts beibehalten werden, damit die Konsumenten mit raschen Lieferungen rechnen können. Zudem gehen auch mehr und mehr stationäre Händler dazu über, ihr Onlineangebot auszubauen. (prm)
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