Werbung

Nachricht vom 23.11.2020    

Ehemaliger Finanzminister Deubel verliert Beamtenpension

Der zu einer Haftstrafe verurteilte ehemalige Finanzminister Ingolf Deubel hat mit seiner strafgerichtlichen Verurteilung seine Pensionsansprüche verloren. Dies entschied das Verwaltungsgericht Koblenz in einem Eilverfahren.

Symbolfoto

Koblenz. Der ehemalige Finanzminister war wegen Straftaten, welche er während seiner Amtszeit als Minister und als Ruhestandsbeamter begangen hatte, vom Landgericht Koblenz rechtskräftig zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Damit habe er seine Rechte als Ruhestandsbeamter verloren, so die Koblenzer Verwaltungsrichter.

Denn nach der einschlägigen Vorschrift im Landesbeamtenversorgungsgesetz verliere ein Ruhestandsbeamter, der wegen einer nach Beendigung des Beamtenverhältnisses begangenen vorsätzlichen Tat zu einer Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren verurteilt worden sei, seine Pensionsansprüche. Diese Vorschrift sei hier anwendbar, obwohl die strafgerichtliche Verurteilung wegen mehrerer begangener Straftaten erfolgt sei. Denn auch ein Ruhestandsbeamter, der durch mehrere Rechtsverstöße zu einer solchen Freiheitsstrafe verurteilt worden sei, habe sich für den öffentlichen Dienst nicht weniger untragbar gemacht als ein Beamter, der eine solche Strafe bereits durch einen einzigen Rechtsverstoß verwirkt habe.

Ob das Beamtenverhältnis des Antragstellers mit dem Eintritt in die Landesregierung – dann seien alle Straftaten ohnehin nach der Beendigung des Beamtenverhältnisses begangen worden – oder erst nach seinem Rücktritt als Finanzminister geendet habe, könne offenbleiben. Gehe man von Letzterem aus, seien die Untreuetaten vor, die uneidliche Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz aber nach Beendigung des Beamtenverhältnisses begangen worden. An dem Verlust der Pensionsansprüche ändere dies hingegen nichts, so die Verwaltungsrichter.



Anders als der Antragsteller meine, könne es nicht auf eine isolierte Betrachtung der für die Taten vor und nach dem Ruhestandseintritt festgesetzten Einzelstrafen ankommen. Denn es ergebe sich ein nicht mit dem Gesetzeszweck (Integrität des Berufsbeamtentums und Ansehen des öffentlichen Dienstes) vereinbarer Wertungswiderspruch, wenn ein Beamter, der zu einer Freiheitsstrafe von über zwei Jahren verurteilt und dessen Taten vor und nach der Beendigung seines Beamtenverhältnisses begangen worden seien, gegenüber demjenigen privilegiert würde, der sämtliche Straftaten nach dem Ende seines Beamtenverhältnisses begangen habe.

Gegen diese Entscheidung steht den Beteiligten die Beschwerde zum Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz zu.
(Verwaltungsgericht Koblenz, Beschluss vom 18. November 2020, 5 L 904/20.KO)

Die Entscheidung kann hier abgerufen werden.





Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Nostalgie auf vier Rädern: 51. Internationales Alt-Opel Jahrestreffen 2024 im Stöffel-Park Enspel

Enspel. Von den feiernden Vätern war heute (9. Mai) im Stöffel-Park zu Enspel jedoch nicht viel zu merken, denn dort wurde ...

Illegale Müllablagerung im Heimbach-Weiser Wald: Polizei Neuwied sucht Zeugen

Neuwied. In den friedlichen Wäldern rund um Heimbach-Weis bei Neuwied fand sich am 8. Mai ein unerwünschter Anblick: Unbekannte ...

Zoo Neuwied sucht Unterstützung: Warum ein Zoo auch Freunde braucht

Neuwied. Ein Zoobesuch ist für viele Familien ein beliebtes Ausflugsziel an den langen Wochenenden. Doch hinter den Kulissen ...

Von Eicher bis Lamborghini: Isenburgs beeindruckendes Traktorentreffen zieht Massen an

Isenburg. Der Ort Isenburg war am Vatertag das Mekka für Traktorfahrer aus nah und fern. Der Heimat- und Verschönerungsverein ...

Jugendfeuerwehr Rengsdorf-Waldbreitbach: 24 Stunden Abenteuer und lebensrettendes Wissen

Rengsdorf-Waldbreitbach. Ein aufregendes Wochenende erwartete die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehren Kurtscheid ...

Neuwied sucht neue Wege im Tourismus: Bürgerumfrage mit Gewinnspiel bis 31. Mai

Neuwied. Noch bis zum 31. Mai läuft in Neuwied eine Umfrage, die Antworten auf zentrale Fragen liefern soll: Wie kann Neuwied ...

Weitere Artikel


Raub auf Tankstelle in Bad Honnef

Bad Honnef. Der Kassierer war gerade dabei dem Täter das Geld aus der Kasse auszuhändigen, als ein Kunde den Verkaufsraum ...

Explodierter Akku in Gewerbebetrieb ruft Feuerwehr auf Plan

Oberraden. Vor Ort bestätigte sich die Meldung. Durch den enormen Funkenflug kam es zu einer Brandentwicklung im Bereich ...

SGD Nord: Adventszeit – mit Sicherheit

Region/Koblenz. Kerzen sollten beispielsweise auf einer nicht entflammbaren Unterlage stehen, nicht bis ganz nach unten abbrennen, ...

Wäller Markt eG erste Mitglieder und Sponsoren sind schon dabei

Bad Marienberg. Das Projekt soll mit erheblichen Mitteln öffentlich gefördert werden. Bedingung für die Bereitstellung der ...

CDU-Stadtteilarbeitskreise haben ihre Arbeit aufgenommen

Bendorf. Für den Stadtteilarbeitskreis im größten Stadtteil Bendorf, gilt es in den nächsten Jahren viele große und kleine ...

Vogelfütterung im Winter: Futterhäuschen, Meisenknödel oder Streufutter?

Region. Über Winter, von November bis März, nehmen Wildvögel das Angebot gern an, weil bei Frost und Schnee die Futtersuche ...

Werbung