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Nachricht vom 12.10.2020    

Gelbe Füße in Vettelschoß

Ganz im Zeichen bewegter Füße stand die Woche vom 28. September bis 2. Oktober der Schul- und Kindergartenkinder in Vettelschoß. Dem deutschlandweiten Aufruf des Kinderhilfswerks (DKHW), dem ökologischen Verkehrsclub VCD und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) gefolgt, hieß es eine ganze Woche lang rund um die Schule und Kita: zu Fuß statt Elterntaxi. Ein wichtiges Zeichen in Richtung aller Verkehrsteilnehmer, der Gemeinde und für die Umwelt.

Fotos: privat

Vettelschoß. So blieb es anstatt morgendlicher Rush-Hour verkehrstechnisch ruhig rund um Grundschule und Kita am Blauen See. Sehr viele Kita-Familien und nahezu alle Schulkinder sind dem Aufruf gefolgt und legten ihren Weg in die Einrichtungen komplett oder teilweise zu Fuß zurück - eine ganze Woche lang. Alle Buskinder liefen selbstverständlich zu ihrer Bushaltestelle. Ein riesen Erfolg und Freude zugleich, hörte man selbst die begleitenden Eltern sagen: „Die frische Luft tut richtig gut vor Arbeitsbeginn“ oder „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schnell und entspannt hier oben sind. Das machen wir öfter.“

Elterntaxi – besser nicht mit dem Auto zur Schule

Die Aktionswoche ist Teil der Verkehrserziehung an der Schule und eine Initiative der Elternausschüsse beider Einrichtungen. Den Eltern liegt die Unterstützung aus der Elternschaft bei diesem wichtigen Thema sehr am Herzen, denn letztlich sollen die Kinder irgendwann ihren Weg alleine und sicher zur Schule finden können. Mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, auch verursacht durch Elterntaxis, ist das nicht sicher möglich. Ein gemeinsames Forderungspapier des Kinderhilfswerks, VCDs und VBE fasst es zusammen: „Bequemlichkeit und das Verbinden mehrerer Wege sind Topgründe für das Bringen von Kindern. Weil aber vielfach die Infrastruktur für sichere Schulwege zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln fehlt, ist die Politik gefragt, gezielt alternative Fortbewegungsmöglichkeiten zu fördern, einzufordern“ und Wege sicherer zu gestalten.

Schulwege sicherer gestalten – Gelbe Füße ein Anfang

Pünktlich zur Laufwoche fanden daher die Gelben Füße zurück nach Kalenborn und Vettelschoß. Auf Initiative des Schulelternbeitrats der Grundschule und nach einer Befragung der Elternschaft fand im letzten Sommer eine Begehung geeigneter Stellen mit der Polizei Linz, der Ob-Frau für Verkehrssicherheit Andrea Winkelmann aus Bad Hönningen und Gemeindevertretern für die neuen Gelben Füße statt. Sie sollen für ein Stück mehr Sicherheit auf den Laufwegen durch die Ortschaften sorgen.

Die Gemeinde besorgte dann zum Start der Laufwoche das nötige Material und ließ die Füße durch den Bauhof fachmännisch installieren, so dass sie nun deutlich langlebiger als zuvor auf den Gehwegen verweilen werden. Falls sich so manch einer nun über eine breiten gelben Streifen mit einem Paar Füße davor wunderte, weiß man: an dieser Stelle kann man die Fahrbahn in alle nötigen Richtungen gut einsehen und nach sorgfältigem Blick sicher queren. Eltern können hier mit ihren Kindern den sicheren Überweg üben.



Einen Zebrastreifen ersetzten die Gelben Füße jedoch nicht, da sie lediglich dem Läufer dienen und kein offizielles Mittel der Straßenverkehrsordnung sind. Die Maßnahme ist ein dankenswertes erstes Puzzleteilchen, jedoch ist jetzt die Gemeinde gefragt konsequent weitere Lösungen zu finden die Schulwege noch sicherer zu gestalten und Temposünder im Ort einzubremsen. Durch eine Spende der Autohaus Pietsch GmbH konnte zudem ein erstes grünes Verkehrsmännchen am Schulweg der Kinder installiert werden, in der Hoffnung, dass noch weitere Spender hierfür gefunden werden.

Grundschüler sollten zu Fuß gehen können
Das Thema Verkehrssicherheit wurde in den Klassen und den Morgenkreisen thematisiert und die individuellen und guten Erfahrungswerte der Kinder ausgetauscht. Ein riesiges Paar gelber Füße wartete beim Betreten der Schule darauf von allen fleißigen Läufern mit den Fingern bestempelt zu werden. So entstand im Laufe der Woche ein sehr buntes Paar Füße, das zeigt: Wir waren in Bewegung und sind zu Fuß gelaufen. Zum Abschluss der Laufwoche konnte der Schulelternbeirat zudem allen Kindern durch eine Spende der Aktion Kinderunfallhilfe e.V. 300 LED-Leuchtbänder für Kleidung oder Ranzen sowie Teilnahmeurkunden vor Schulbeginn an alle Läufer und vorab an die Kita verteilen.

Bewegte Füße für den Schulzirkus Lollipop
Es ging freitags noch bewegter weiter, als es hieß: „Lauft, soweit Euch Eure Füße tragen“. Damit im kommenden Frühling ein Schulzirkus den Unterricht im Rahmen einer Zirkusprojektwoche für eine ganze Woche übernehmen kann, initiierte die Grundschule am Blauen See als Höhepunkt der Laufwoche einen Spendenlauf. Hier sammelten die Schüler vorab fleißig im Familien- und Freundeskreis oder der Nachbarschaft Spendenabsichten. Die Spender konnten sich dann pauschal oder pro Runde beteiligen und so ihre Läufer individuell unterstützen.

Da dank Corona-Pandemie keine Eltern zum Anfeuern aus nächster Nähe dabei sein konnten, wurden kurzerhand motivierende Plakate und Banner von den Eltern für ihre Klassen gestaltet. Das half: die Kinder liefen und liefen und liefen. Voller Stolz erhielten die Kinder ihren persönlichen Laufzettel mit den geschafften Runden. Nun heißt es Daumen drücken, dass in den nächsten Wochen alle nötigen Spenden eintreffen und der Schulzirkus Lollipop nach Vettelschoß kommen kann.
PM Schulelternbeirat der Grundschule am Blauen See



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