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Nachricht vom 21.07.2020    

Home-Office: Das Arbeitskonzept der Zukunft?

Das Konzept Home-Office klingt zunächst komfortabel: Der Wecker klingelt später, das Pendeln entfällt, das Arbeitsumfeld darf nach eigenen Wünschen gestaltet werden. Das Home-Office könnte somit nicht nur die Arbeit bequemer machen, sondern auch Kosten sparen, die Produktivität steigern und die Umwelt schonen. Ist Home-Office also das Arbeitsmodell der Zukunft?

Photo by Free-Photos on Pixabay

Die Digitalisierung macht es möglich
Prinzipiell kann zu jeder Zeit und an jedem Ort gearbeitet werden - zumindest, wenn es um die meisten Bürojobs geht. Hat der reguläre Arbeitsplatz also ausgedient? Nach aktuellem Forschungsstand kann man davon ausgehen, dass Beschäftigte im Home-Office tatsächlich einsatzbereiter und zufriedener mit ihrem Job sind. Darüber hinaus wird die Arbeit im Home-Office mittlerweile auch mit einer höheren Leistungsbereitschaft und sinkender Kündigungsbereitschaft in Verbindung gebracht. Dabei ist festzustellen, dass offenbar bereits die reine Möglichkeit der Heimarbeit diese positiven Auswirkungen hervorruft - denn das Angebot stärkt das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Voraussetzung dafür sind allerdings die passenden Rahmenbedingungen dazu der WSI-Report als PDF. Damit das Arbeiten im Home-Office auch ähnlich produktiv wie im Büro verläuft, ist beispielsweise ein passendes Arbeitsumfeld notwendig. Dazu gehört auch die richtige technische Infrastruktur, die auf die speziellen Arbeitsanforderungen zugeschnitten sein sollte. Der heimische Computer muss also über ausreichend Leistung verfügen und mit der entsprechenden Soft- und Hardware für die berufliche Vernetzung ausgestattet sein. Dazu zählen in den meisten Fällen bestimmte Textverarbeitungsprogramme, ein Headset, eine Webcam und ein Drucker samt entsprechendem Zubehör sowie Patronen. Der spart nicht nur Zeit und Kosten: Er verhindert zudem, dass vertrauliche Daten auf öffentlichen Festplatten im Copyshop landen. Auch eine klare räumliche Trennung von Wohn- und Arbeitsbereich empfinden viele Menschen als hilfreich: Ist kein eigenes Arbeitszimmer vorhanden, können Bücherregale oder Paravents für eine räumliche Trennung sorgen. Noise-Cancelling-Kopfhörer sorgen bei Bedarf dafür, dass man während der Arbeit keine Störgeräusche hört.

Klare Arbeitsstrukturen schaffen
In erster Linie muss jedoch die Arbeitsaufteilung klar definiert sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Arbeits- und Privatleben vereinbaren lassen, beträgt einer Umfrage der AOK zufolge bei Heimarbeitern rund 60 Prozent. Allerdings nur, wenn die regulären Arbeitszeiten auch zuhause strikt eingehalten werden, beispielsweise mit festen Mittagspausen und einem regulären Feierabend. Sonst sinkt die Wahrscheinlichkeit auf rund 20 Prozent. Am besten fällt die Bilanz aus, wenn Arbeitnehmer für ganze Tage ins Home-Office wechseln. Wer dagegen nur stundenweise zuhause arbeitet, erledigt in den meisten Fällen dort nur die Mehrarbeit aus dem Büro - und übernimmt sich damit langfristig. Uneinigkeit herrscht darin, ob das Homeoffice die Vereinbarkeit von Job und Familie unterstützt oder die Vereinbarkeitsprobleme eher noch verschärft.

Als kritisch empfinden viele Arbeitnehmer, dass im andauernden Home-Office der Kontakt zu Kollegen und Vorgesetzten entfällt. Insbesondere der Kontakt zu Vorgesetzten ist allerdings für das Erreichen einer Beförderung oft ausschlaggebend. Um diesen Kontakt zu ersetzen, dehnen einige Arbeitnehmer dann die Zeiten ihrer Erreichbarkeit aus und erhöhen dadurch den Arbeitsdruck. Wer keine Zeit mit Kollegen verbringen kann, vermisst außerdem Teamgeist, gegenseitige Anerkennung, Inspiration und soziale Interaktion. Wer sehr lange im Home-Office arbeitet, muss daher selbst aktiv gegen drohende Isolation vorgehen. Feste Mittagspausen, die mit Freunden oder Kollegen verbracht werden, das Pflegen neuer Hobbys oder das Engagement in Nachbarschaftshilfen können Wege zu einer stärkeren sozialen Vernetzung sein. (prm)



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