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Nachricht vom 19.06.2017    

Bahnlärmstudien auch auf unteres Mittelrheintal ausweiten

Vertreter betroffener Kommunen und verschiedener Interessengruppen trafen sich gemeinsam mit dem 1. Kreisbeigeordneten und Verkehrsdezernenten des Landkreises, Neuwied Achim Hallerbach, zur 54. Bahnlärmdemo am Neuwieder Bahnhof. Vorstandsmitglied der Interessensgemeinschaft „Schutz gegen Bahnlärm“, Heinz-Günther Heck begrüßte hierzu zahlreiche Unterstützer.

54. Bahnlärm-Demo in Neuwied. Vertreter betroffener Kommunen und verschiedener Interessengruppen trafen sich gemeinsam mit dem 1. Kreisbeigeordneten und Verkehrsdezernenten des Landkreises, Neuwied Achim Hallerbach, zur 54. Bahnlärmdemo am Neuwieder Bahnhof. Foto: Kreisverwaltung

Neuwied. Mit Ihrem Engagement wollen die Akteure stetig auf die vom Bahnlärm ausgehenden Probleme aufmerksam machen und darum kämpfen, dass endlich etwas gegen den Bahnlärm unternommen wird.

„Insofern freue ich mich über die gute Nachricht aus Berlin, dass der Deutsche Bundestag dem Verbot lauter Güterwaggons auf dem deutschen Schienennetz ab 2020 zugestimmt hat. Mein Dank gilt der parteiübergreifenden „Parlamentsgruppe Bahnlärm“ unter Vorsitz unseres Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel. Ab dem Fahrplanwechsel 2020/2021 werden somit keine lauten Züge mehr auf dem deutschen Schienennetz verkehren“, betonte Hallerbach in seiner Eröffnung.

Durch dieses Verbot soll eine Lärmminderung um rund zehn Dezibel erreicht werden, was vom menschlichen Gehör bereits als eine Halbierung des Lärms empfunden wird. Hallerbach führte diesen beachtlichen Erfolg auch auf die Anstrengungen der lokalen Bahnlärminitiativen zurück: „Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen, mich bei Ihnen allen für Ihre Arbeit im Kampf für einen leiseren Bahnverkehr im Mittelrheintal zu bedanken.“

Gleichzeitig sieht er jedoch auch noch Verbesserungsbedarf: „Ich denke dabei auch an die Ausweitung der Machbarkeitsstudie für mehr passiven Lärmschutz im Mittelrheintal. Für mich ist es unerklärlich, warum Bund und Deutsche Bahn trotz massiver Forderungen der Bürgerinitiativen und der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen nicht bereit sind, die Studie auf das untere Mittelrheintal auszuweiten. Wir müssen gemeinsam für weitere Verbesserungen und damit verbundenen für ein lebenswertes und leiseres Rheintal kämpfen.“

Weißenthurm und Leutesdorf seien erfreulicherweise am Rande noch mit dabei. Allerdings werde das untere Mittelrheintal bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen beziehungsweise bis Bonn gänzlich außer Acht gelassen. Dies stoße bei allen Betroffenen auf vollkommenes Unverständnis und müsse korrigiert werden.

Jede Ortslage, so Hallerbach, benötige ein Konzept das alle technischen Maßnahmen umfasst, um den Schienenlärm auf Dauer zu reduzieren. Selbst wenn bis 2020 eine Halbierung des Bahnlärms durch leisere Waggons erreicht werde, müsse es parallel auch im Landkreis Neuwied mit dem passiven Lärmschutz weitergehen. Ferner wäre jedes Dezibel Lärm, das aufgrund einer technischen Veränderung und Weiterentwicklung reduziert werde, ein richtiger und wichtiger Schritt. Auch bei dem bundesweit neu entstehenden Messstellennetz müsse der Bereich des Unteren Mittelrheintals bei der Verteilung der Standorte unbedingt berücksichtigt werden

„Trotz aller Erfolge, die sie dank ihres ständigen Einsatzes erreicht haben, steht für mich dennoch der Bau einer alternativen Güterverkehrsstrecke ganz oben auf der Agenda“, betonte der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach. Für seine Forderung nach einer alternativen Güterverkehrsstrecke, um die Bevölkerung im Mittelrheintal auf Dauer vor gesundheitlichen Schäden zu schützen, fand Hallerbach große Zustimmung. Es sei zwingend notwendig, dass dieses wichtige Projekt im Bundesverkehrswegeplan vom derzeit „potentiellen Bedarf“ in den „vordringlichen Bedarf“ hochgestuft werde.

Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Volker Wissing habe aktuell dem Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr im Landtag Rheinland Pfalz mitgeteilt, dass über die Aufnahme einer alternativen Güterstrecke zur Entlastung des Mittelrheintales zwischen Mainz, Bischofsheim und Troisdorf noch Ende 2017 entschieden werden soll.

Abschließend ermunterte Hallerbach alle Teilnehmer, gemeinsam die Anstrengungen zu bündeln und für dieses Projekt sowie den Bau von aktiven und passiven Lärmschutzmaßnahmen stark zu machen.

Gunter Fröhlich, als Vertreter für das Untere Mittelrheintal Mitglied im Beirat „Leiseres Mittelrheintal“, berichtete abschließend von den aktuellen Beiratsgesprächen, insbesondere mit dem neuen Lärmschutzbeauftragten der Deutschen Bundesbahn.



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