Werbung

Nachricht vom 25.04.2023    

Polarlichter über dem Westerwald und wie man sie einfängt

Von Katharina Kugelmeier

Was vor einigen Jahren noch eigentlich unvorstellbar war, kommt mittlerweile sogar häufiger vor: Polarlichter in Deutschland. Was Polarlichter sind, wie sie entstehen, wann und wo man sie sehen kann und wie man sie einfängt, haben wir mal zusammengefasst.

Polarlichter über Gebhardshain. (Foto: Andreas und Jessica Weller)

Region. Es ist ein beeindruckendes Phänomen, für welches man früher in recht hoch in den Norden reisen musste. Skandinavien musste es schon sein, meist sogar dort der nördlichste Teil. Mittlerweile kann man diese bunten, am Himmel tanzenden Lichter auch in Deutschland sehen, derzeit sogar im Westerwald. Wo Helligkeit und Farbe in unseren mittleren Breiten sonst, wenn überhaupt, nur schwach ausgeprägt waren, kann man sie aktuell mit bloßem Auge wunderbar erkennen. Und mit etwas Geschick beziehungsweise Kamera-Know-How sogar fantastische Bilder machen, wie Andreas und Jessica Weller aus Gebhardshain mit ihren Aufnahmen beweisen.

Was sind Nordlichter und wie entstehen sie?
Nordlichter, auch bekannt als Aurora borealis, sind ein faszinierendes Naturphänomen. Sie sind ein Ergebnis von Wechselwirkungen zwischen Sonnenwinden, der Magnetosphäre (magnetisches Feld) der Erde und der Atmosphäre. Nordlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen, die von der Sonne in Form von Sonnenwinden freigesetzt werden, auf die Magnetosphäre der Erde treffen. Die Magnetosphäre ist das magnetische Feld der Erde, das die Erde vor den meisten geladenen Teilchen des Sonnenwinds abschirmt. Die geladenen Teilchen des Sonnenwinds werden entlang der Magnetfeldlinien zur magnetischen Nord- und Südpolregion gelenkt. Dort treffen die geladenen Teilchen auf die Atome und Moleküle in der Atmosphäre, wie zum Beispiel Sauerstoff und Stickstoff. Die Teilchen übertragen dabei Energie auf die Atmosphärenmoleküle und regen sie an. Wenn die angeregten Moleküle in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren, geben sie die überschüssige Energie in Form von Licht ab, was als Nordlichter sichtbar wird.

Woher kommen die besonderen Farben
Die Farben der Nordlichter hängen von den verschiedenen Gasen in der Atmosphäre ab. Sauerstoff führt zu grünen und rötlichen Nordlichtern, während Stickstoff zu blauen und purpurfarbenen Nordlichtern führt. Sie sind am häufigsten in den Polarregionen zu sehen, weil die Magnetfeldlinien der Erde in der Nähe der Pole in die Atmosphäre eindringen, was den Effekt verstärkt. Dabei entstehen sie in schwindelerregenden Höhen von etwa 100 bis 400 Kilometern über der Erdoberfläche. Die beste Zeit, um Nordlichter zu beobachten, ist in den Wintermonaten bis in den Frühling hinein. Je dunkler und sternenklarer die Nacht, desto besser sieht man die Polarlichter – auch in unseren Regionen.



Wie erfährt man, wann und wo man die Chance auf Polarlichter hat?
Prinzipiell sind Polarlichter immer da – als Oval rund um die Pole der Erde. Damit man nicht nur in Polnähe in den Genuss der tanzenden Himmelslichter kommt, muss sich dieses leuchtende Oval ausreichend südlich bewegen. Man kann das nur in gewissen Grenzen und auch nur recht kurzfristig vorhersagen: https://www.polarlicht-vorhersage.de/. Wer nicht ständig die Vorhersage im Blick behalten möchte, kann sich über eine spezielle Gruppe per E-Mail benachrichtigen lassen. Auf https://groups.io/g/polarlicht kann man sich für die Benachrichtigungen eintragen lassen.

Wie kann man so tolle Bilder von Polarlichtern machen?
Grundsätzlich gilt beim Einfangen von Polarlichtern, dass für das perfekte Bild ein bisschen Equipment erforderlich ist. Wer also über einen Handy-Schnappschuss hinaus möchte, muss auf folgendes achten:
Die Kamera sollte ebenso wie das Objektiv lichtstark sein.
Bei der Blende sollte der Brennwert mindestens F 2.8 oder besser sein.
Außerdem bietet sich ein Weitwinkel-Objektiv an, um einen möglichst großen Ausschnitt einfangen zu können.
Auf jeden Fall sollte mit einem Stativ fotografiert werden, damit man eine längere Verschlusszeit wählen kann. (Dies hilft auch beim Handy, in vielen Foto-Apps kann man mittlerweile auch manuelle Einstellungen tätigen.)
Nicht vergessen: Blitz deaktivieren!
Wenn möglich, mit einem Fernauslöser auslösen, um auch minimale Verwacklungen zu vermeiden.

Wer allerdings nur auf ein Smartphone zurückgreifen kann, sollte darauf achten, dass der Nachtmodus der Handykamera (ab zwei bis drei Sekunden Belichtung) aktiviert ist. Damit lassen sich auch schon richtig gute Bilder machen.

Andreas Weller hat für seine Fotos in Gebhardshain übrigens Folgendes verwendet: Kamera Sony RX-100, Einstellung: 15 s Belichtung, Blende 3,2, ISO 800, 10.4 mm Brennweite, Fokus manuell auf "Infinity".



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Ratgeber  

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Betzdorf-Gebhardshain auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Nicole nörgelt ... über Informationslücken bei Nachbargesprächen

GLOSSE | Der Sommer naht und die ersten warmen Tage locken ja bekanntlich nicht nur die Rasenmäher hervor, sondern auch die ...

AKTUALISIERT: Schwerer Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen bei Hammerstein - B42 gesperrt

Hammerstein. Die Leitstelle Montabaur alarmierte gegen 15.15 Uhr die Feuerwehren der VG Bad Hönningen, den Rettungsdienst ...

Packender "Höhner Rock and Roll Circus" begeisterte Koblenz

Koblenz. Im Messegelände am Wallersheimer Kreisel steht bis zum 20. Mai ein blaugelbes Zirkuszelt für den "Höhner Rock and ...

Neuwied überträgt größte israelisch-palästinensische Friedensveranstaltung live

Neuwied. Die Veranstaltung zum gemeinsamen israelisch-palästinensischen Gedenktag für die Opfer der Kriege seit 1948 findet ...

Die schönsten Ausflugsziele zu Muttertag: Unsere Tipps im Westerwald für die ganze Familie

Region. Am Sonntag ist Muttertag und wir haben die schönsten Ausflugsziele der Region für einen schönen Tag mit der ganzen ...

Unbekannter Mann beschädigt mehrere Pkw in Bendorf: Polizei sucht Zeugen

Bendorf. Am späten Freitagabend (10. Mai), gegen 23.30 Uhr, gingen bei der Polizei mehrere Anrufe ein. Die Anrufer meldeten ...

Weitere Artikel


Hausen (Wied): Sanierungsarbeiten an der K3 zwischen Weißfeld und Marienhof

Hausen (Wied). Der Landesbetrieb Mobilität Cochem-Koblenz bittet alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die auftretenden ...

Wo kommt eigentlich das Wasser im Kreis Altenkirchen her?

Wissen/Region. Wo kommt das elementare Gut Wasser in der Region her? Wann wurden die Weichen für den WKA gestellt? Und aus ...

Prozessbeginn: Raubüberfall auf Postfiliale in Puderbach

Puderbach/Koblenz. Was genau wirft die Staatsanwaltschaft Koblenz dem Angeklagten vor?
Der heute 62-jährige Angeklagte soll ...

Verkehrsunfallflucht nach Kollision mit einem Schulbus in Straßenhaus

Straßenhaus. Am Montagvormittag (24. April) ereignete sich um 10.25 Uhr in der Lindenstraße in Straßenhaus eine Verkehrsunfallflucht. ...

Sachbeschädigungen in Erpel und Roßbach - Polizei sucht Zeugen

Erpel / Roßbach (Wied). Im Tatzeitraum zwischen dem 22. April und 24. April wurde auf dem jüdischen Friedhof an der Erpeler ...

Neuer Bezirksbeamter für die Verbandsgemeinde Dierdorf

Dierdorf. Verbandsgemeindebürgermeister Manuel Seiler und der Leiter des Fachbereiches Bürgerdienste, Udo Stein, begrüßten ...

Werbung