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Nachricht vom 29.01.2023    

Wo einst das Südtor in das große Kastell führte: Römisches Erbe in Niederbieber sichtbar gemacht

Es ist geschichtsträchtiger Boden, auf dem der Neuwieder Stadtteil Niederbieber entstand. Die Römer haben hier nicht nur an einer Stelle ihre historischen Spuren hinterlassen. Grund genug für die Stadt Neuwied, ein steinernes Grundelement des vormaligen "Südtores" zum sagenumwobenen Niederbieberer Kastell in die öffentliche Aufmerksamkeit zu rücken.

Der Verein Niederbieberer Bürger gestaltete das Gelände "Im Römerkastell" zu einer Erinnerungsstätte römischen Legionärslebens. (Fotos: Jürgen Grab)

Neuwied-Niederbieber. Es würde vermutlich eine nicht in Niederbieber beheimatete Person kaum Notiz davon nehmen, dass hier unter der heutigen örtlichen Bebauung Reste eines der größten Kastelle des obergermanischen Limes verborgen sind. "Insofern war für die Stadt jetzt wieder eine Gelegenheit gekommen, im Straßenverlauf 'Im Römerkastell' ein nachgebildetes bauliches römisches Erbe der Öffentlichkeit vorzustellen", erläuterte Oberbürgermeister Jan Einig bei der "Einweihung" eines steinernen Grundelementes des vormaligen "Südtores" zum sagenumwobenen Niederbieberer Kastell, wobei das Neuwieder Stadtoberhaupt auch auf Ausgrabungen früherer Jahrhunderte hinwies.

Wo vor 2000 Jahren das Südtor stand
Nunmehr hatte der rührige heimische Verein Niederbieberer Bürger (VNB) mit seinem Vorsitzenden Bernd Siegel mit der Unterstützung des Ortsbeirates nicht nur ein Stück des Mauerwerks, sondern auch eine völlige Neugestaltung des Umfeldes bewerkstelligt, wo vor fast 2.000 Jahren das Südtor des ehemaligen mächtigen Kastells stand. Jan Einig lobte die Initiative der örtlichen Bürger, wobei die Stadtverwaltung diese lobenswerte Aktion in jeder Weise nachhaltig unterstützt hat.

"Im Einzelnen wurde das Südtor bis zu einer Höhe von 70 Zentimetern aufgemauert und der Grundriss eines angrenzenden Wachturms im Straßenbelag sichtbar gemacht", heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Diese und weitere Informationen über die Gestaltung des Platzes oberhalb der evangelischen Kirche gab das Stadtoberhaupt im Beisein seiner Kollegen Bürgermeister Peter Jung und des Beigeordneten Ralf Seemann sowie zahlreicher Stadtratsmitglieder und vieler heimischer Bürger (unter anderem mit der "Geschichtenerzählerin" Anita Trostel) sowie von Mitgliedern des Ortsbeirates mit seinem Vorsitzenden Karl-Heinz Tross und des Vereins Niederbieberer Bürger zur Kenntnis.



Historie sichtbar machen
Die gesamte Kastellanlage erstreckte sich über ein Gelände zwischen der heutigen Straße "Im Römerkastell" nahe der Einmündung zur "Ringmauer". Hier haben die Initiatoren, unterstützt durch das Bauamt der Stadt sowie etlicher geschichtsbewusster Spender, die bewegte Geschichte des heutigen Neuwieder Stadtteils wiederum ein stückweit lebendig gemacht, zumal auch das frühere Römerbad in Fragmenten in unmittelbarer Nähe dargestellt ist.

Der Oberbürgermeister dankte den Initiatoren für die großartige finanzielle und arbeitsmäßige Leistung, damit dieses eindrucksvolle historische Projekt durch den VNB und den Ortsbeirat realisiert werden konnte und zeigte sich erfreut, dass nach den Maßnahmen wie der Visualisierung des Nordtores und dem Nachbau der Grundmauern einer Badeanlage ein weiteres Element geschaffen wurde, um das bedeutsame Kastell in Niederbieber und dessen außergewöhnliche Dimensionen greifbar zu machen, wofür aktuell immerhin rund 40.000 Euro investiert wurden.

Der Rom-Enthusiast und begeisterte Geschichtsforscher Conrad Lunar aus Engers erschien als "Centurio", der in seinem kriegerischen Gewand und mit einem überdimensionalen Schild und der Lanze eindrucksvoll ebenso römisches Legionärsleben darstellt wie Manfred Knobloch und Franz-Josef Becker, die als Legionär und als Senator agierten. Lunar nahm die Gelegenheit gerne wahr, über seine Recherchen hinsichtlich der römischen Historie in der hiesigen Region zu berichten.

Der Verein Niederbieberer Bürger bot nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung den mehr als 70 Gästen nicht nur einen kleinen Imbiss, sondern auch erläuternde Gesprächsmöglichkeiten über das Zustandekommen des anerkennenswerten Projektes an, was gerne wahrgenommen wurde. (Jürgen Grab)





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