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Pressemitteilung vom 09.11.2022    

Hallenbad Puderbach: So läuft die Sanierung

Von Angela Göbler

Außer den Außenwänden und den Edelstahlbecken ist nicht viel stehengeblieben: Die Komplettsanierung des Puderbacher Hallenbades ist in vollem Gange. Bis hier wieder Schulkinder das Schwimmen lernen und Badegäste planschen können, ist noch viel zu tun, aber Puderbachs VG-Bürgermeister Volker Mendel und Bauamtsleiter Markus Sommer können schonmal ein positives Zwischenfazit ziehen: "Es geht gut voran!"

Im Inneren des Bades beherrschen gerade Baugerüste und nackte Wände das Bild. (Fotos: Angela Göbler)

Puderbach. Im Inneren des Hallenbades dominieren gerade die Baugerüste: Nackte Wände und eine Baufläche über dem großen Schwimmbecken lassen nur erahnen, wie das Bad später einmal aussehen wird. Mittlerweile laufen die Bauarbeiten seit mehr als einem halben Jahr, nach dem Baustart im März gingen die ersten vier Monate dafür drauf, das kontaminierte Innere des Bades zu entkernen. "Die Bauarbeiter mussten in dieser Zeit wegen Schimmel und Verunreinigungen unter Vollschutz arbeiten", berichtet Bauamtsleiter Sommer. "Unter anderem wurde das komplette Dach abgenommen, da kam uns natürlich entgegen, dass es den ganzen Sommer über trocken war."

Lange Vorgeschichte
Vor allem waren die Puderbacher aber froh, überhaupt endlich loslegen zu können, denn die Vorgeschichte zieht sich mittlerweile über viele Jahre: In den 1960er Jahren erbaut, war das Bad beim Schulzentrum 2005 komplett saniert worden. 2011 musste es allerdings schon wieder seine Pforten schließen: Diverse bei der Sanierung entstandene Baumängel und Planungsfehler hatten dafür gesorgt, dass unter anderem Feuchtigkeit über die Dachkonstruktion eingedrungen war und für faulende Balken, gesundheitsgefährdende Schimmelbildung und Einsturzgefahr sorgte. Der folgende Rechtsstreit mit der planenden Architektengemeinschaft zog sich über Jahre und endete schließlich - nach vielen Gutachten, Expertenbesuchen, Beweissicherungsvorgaben und gerichtlichen Verfahrensschritten - mit einem Vergleich.

Weitere Schäden aufgetaucht
Schließlich fiel dann im Frühjahr 2022 endlich der Startschuss für die Sanierung. Und natürlich blieben unliebsame Überraschungen nicht aus: Bei der Entkernung und dem Rückbau des kontaminierten Inneren kamen noch etliche zusätzliche Baustellen ans Licht, die vorher unter Putz und Fliesen verborgen geblieben und vor Gericht gar nicht zur Sprache gekommen waren. So kam zum Beispiel unter Fliesen und Putz noch die alte, in den Hang gebaute Außenmauer zur Schulstraße zutage, die bei der Sanierung 2005 offenbar nicht erneuert worden war. Über die schlecht abgedichtete Außenhaut war aus dem Erdreich so viel Feuchtigkeit ins Mauerwerk eingezogen, dass die verschalten Stahlträger rosteten und der Beton unter den Fliesen abplatzte. "Und in Innenräumen wie zum Beispiel den Toiletten haben wir komplett gedämmt Wände gefunden, wie in einer Thermoskanne, das macht absolut keinen Sinn", wundert sich der Bauamtsleiter.



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Spätestens jetzt wussten die Puderbacher, dass sie sich mit den vom Gericht vorgeschlagenen punktuellen Reparaturen keinen Gefallen getan hätten: "Die Komplettsanierung war unumgänglich", betont Bürgermeister Mendel. Bei der Planung ist die Verbandsgemeinde aber diesmal auf Nummer Sicher gegangen: Die Saluto Plan GmbH - sie gehört zur Rengsdorfer Monte Mare Unternehmensgruppe - mit viel Erfahrung im Schwimmbadbau zeichnet dafür verantwortlich und hat Experten für alle Bereiche im Team vereint.

Steigende Kosten
Dass die Kommune für die Sanierung tief in die Tasche greifen muss, war ohnehin allen Beteiligten klar: Auf die unbedingt notwendigen Maßnahmen der Sanierung haben die Puderbach noch energetische Maßnahmen aufgesattelt und zum Beispiel die veraltete Lüftung aus dem Keller auf das Dach verlegt, so dass Frischluft nicht erst unter hohem Wärmeverlust und viel Kondenswasserbildung durch das gesamte Gebäude gepumpt werden muss.

3,5 Millionen Euro waren ursprünglich für das Gesamtprojekt veranschlagt. Unter dem Strich werden aber wohl eher 4,5 Millionen Euro stehen: Krieg und Krisen haben die Baukosten in die Höhe getrieben. "Jedes einzelne Gewerk ist teurer geworden, die Elektroarbeiten waren zum Beispiel mit 260.000 Euro veranschlagt, mussten nach der Ausschreibung aber für 500.000 Euro vergeben werden", rechnet der Bürgermeister vor.
Außerdem haben Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung einen Strich durch die Zeitplanung gemacht: Rund acht Wochen sind dadurch schon verlorengegangen, der ursprünglich für Ostern angepeilte Fertigstellungstermin ist nicht schaffbar. "Wir hoffen, dass wir im Juli eröffnen können", zeigen sich Bürgermeister und Bauamtsleiter zuversichtlich. Die Puderbacher Schüler, Vereine und Sportler können es ohnehin kaum noch erwarten. (AGOE)



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