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Nachricht vom 29.10.2022    

Nicht vergessen: Zeitumstellung Sommerzeit auf Winterzeit

Von Katharina Kugelmeier

Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich "erst" so spät? So klingt es in den nächsten Tagen beim Blick auf die Uhr, denn wie jedes Jahr wird die Zeit wieder von Sommer- auf Winterzeit umgestellt. Neben Eselsbrücken, in welche Richtung es geht, haben wir auch Tipps gegen Probleme mit dem Umgewöhnen.

Symbolfoto. (Foto: Pixabay / anncapictures)

Region. Für viele ist es ein alljährlicher Graus, andere wiederum freuen sich über die Zeitanpassung, aufgrund derer wir bei uns zweimal im Jahr die Uhr umstellen. Was bei Jung und Alt aber immer wieder für kurzzeitige Verwirrung sorgt, ist die Frage, in welche Richtung die Uhr denn gestellt werden muss. Neben dem Herbeiführen über die Logik gibt es auch einige Eselsbrücken, die hilfreich sein können. Und natürlich uns, denn wir sagen auch, in welche Richtung es geht.

Vor oder zurück?
Die wichtigste Info vorab: vor dem Winter werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt. Eine Stunde mehr Schlaf, wer freut sich da nicht? Um sich aber endgültig merken zu können, wann die Uhren in welche Richtung gedreht werden, gibt es ein paar Eselsbrücken. Die Herangehensweise rein über die Logik besagt, dass man die Uhr im Frühling eine Stunde vorstellt, weil es im Sommer ja am Abend länger hell ist, und man im Herbst die Uhr zurückstellt, damit es früher dunkel wird und man eher mit Plätzchen und Kakao bei gemütlichem Kerzenschein auf die Couch kann. Wer das wenig hilfreich findet, kann sich als Eselsbrücke die Gartenmöbel in den Kopf rufen. Genau wie die Uhr im Frühling vorgestellt wird, werden auch die Gartenmöbel vor die Tür gestellt. Und im Herbst räumt man die Gartenmöbel zurück, und die Uhr wird auch zurückgestellt. Für viele ist ein solches Bild als Eselsbrücke einprägsamer. Absoluten Sommerfans hilft es vielleicht, sich vorzustellen, dass die Uhr immer in Richtung Sommer gedreht wird. Im Frühling also nach vorne, im Herbst liegt der Sommer schon hinter einem, also zurück. Wer häufig Dinge verliert, dem liegt vielleicht diese Eselsbrücke am meisten: um etwas zurückzubekommen, muss man er erst verlieren. Im Frühjahr verlieren wir eine Stunde, wir stellen die Uhr vor, die Nacht ist kürzer, und im Herbst bekommen wir die Stunde zurück.

Wann wird umgestellt?
Die Uhren werden immer am letzten Wochenende der Monate März und Oktober umgestellt, jeweils in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Im März werden dann die Uhren von 2 Uhr in der Nacht auf 3 Uhr vorgestellt, im Oktober dann von 3 Uhr auf 2 Uhr zurück. Als Zahlenmensch kann man sich als Eselsbrücke auch die Ziffern merken: 2 – 3 – 2. Ob die Zeit überhaupt umgestellt wird, hängt von den jeweiligen Ländern ab, nicht überall wird die Zeit umgestellt. Die Winterzeit ist übrigens die „richtige“ Zeit, die Sommerzeit weicht von der Norm ab.

Warum werden die Uhren umgestellt?
Dass wir die Uhren überhaupt umstellen, wurde erstmals 1916 eingeführt. Im Ersten Weltkrieg wurde Sparsamkeit bei der Energie immer wichtiger und so beschloss man, die Uhren im Sommer umzustellen, um weniger künstliches Licht zu benötigen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde dies nicht mehr nötig und man schaffte die Zeitumstellung wieder ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es dann in Deutschland wieder Zeitumstellungen. Ja, richtig, in der Mehrzahl, denn die vier Besatzungsmächte bestimmten in ihren Regionen ihre Regeln selbst. So war es in der sowjetischen Zone beispielsweise im Jahr 1945 zwei Monate länger Sommerzeit und von Ende Mai bis Ende September sogar doppelt, sprich zwei Stunden plus zur normalen Zeit in Deutschland und damit übereinstimmend mit Moskau. Von 1949 bis 1980 gab es dann wieder keine Sommerzeit in Deutschland. Viele andere europäische Länder als Reaktion auf die Ölkrise bereits 1977 wieder die Zeitumstellung einführten, zog Deutschland erst 1980 nach. Wie man sieht, liegt der Grund der Zeitumstellungen immer in der Energie. Dabei weiß man mittlerweile, dass die tatsächliche Energieersparnis wohl nur bei etwas über 0,2 Prozent liegt. Seit 1996 gilt nun eine einheitliche Regelung zur Zeitumstellung im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum. Und nun wird erneut darüber diskutiert, in eben diesem die Zeitumstellung wieder abzuschaffen.



Was hilft bei Problemen mit dem Tag-Nacht-Rhythmus?
Wer starke Probleme mit der Zeitumstellung hat, sollte versuchen, sich langsam umzugewöhnen. Während im Winter durch die zusätzliche Stunde die Auswirkungen meist geringer sind, ist es für viele Menschen im Frühling schwieriger, eine Stunde früher in den Tag zu starten, als es der gewohnte Rhythmus war. Da kann es helfen, die Umstellung des Körpers über vier Tage zu strecken. Dabei sollte man vier Tage vor der Umstellung auf Sommerzeit jeweils 15 Minuten früher schlafen gehen und vor allem 15 Minuten früher aufstehen. Bei Kindern empfiehlt es sich, dies noch weiter auszudehnen. Außerdem hilft vor allem an den ersten Tagen viel Bewegung an der frischen Luft.
Unabhängig von der Zeitumstellung, aber da ganz besonders, können feste Rituale helfen, den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Frühzeitig keine Bildschirmzeit, auch nicht am Handy, und immer gleiche oder zumindest sehr ähnliche Abläufe helfen dem Körper, zu erkennen, dass es bald Schlafenszeit ist. Dabei können diese Rituale mit der Zeit stärker auf den Körper wirken, als eine feste Uhrzeit.

Anekdote zum Schluss
Zeitumstellung kann Leben retten. So kam es 1999 dazu, dass durch die Zeitumstellung ein Terroranschlag in Israel verhindert wurde. Laut der Website „Darwinawards“ reisten drei Terroristen aus den palästinensischen Gebieten mit einer Autobombe nach Israel. Der Zünder war auf die palästinensische Zeit eingestellt, die Terroristen stellten ihre Uhr aber brav auf die in Israel gültige Zeit eine Stunde zurück und sprengten sich so eine Stunde vor dem geplanten Anschlag selbst in die Luft. So kamen nur die drei ums Leben, statt unzähliger Unschuldiger.



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