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Nachricht vom 06.03.2019    

SWN: Auch Ausbilder stellen sich auf Besonderheiten ein

Wie tickt die Generation Z? Was bedeutet das für die Ausbildung? Und wie kann – und muss - man sich als Betrieb darauf einstellen? Für die Stadtwerke und die Servicebetriebe Neuwied sind das entscheidende Fragen, um künftig im Wettbewerb um die Nachwuchsfachkräfte die Nase vorn zu haben. Dabei geht es nicht nur um das Werben in den klassischen Medien, sondern auch um Rollen und Aufgaben der Ausbilder im Betrieb.

„Die Zeiten und die Generationen werden nicht besser oder schlechter. Sie ändern sich bloß“, sagt Personalchef Dirk Reuschenbach (vorne, 2.v.l.). In Seminaren stellt man sich darauf ein. Foto: SWN

Neuwied. „In wenigen Jahren werden wir erleben, dass viele Betriebe ihre Ausbildungsplätze nicht mehr besetzen können“, erklärt Personalchef Dirk Reuschenbach. „Mit der sinkenden Geburtenzahl in Deutschland schwindet die Zahl der Bewerber. Dafür muss man keine Mathematik studiert haben.“ Die klassische Zeitungsanzeige erreicht heute eher die Eltern: „Die Aufmerksamkeit der Jugendlichen erreichen wir im Azubi-Marketing heute eher digital. Bei der Wahl zu Ausbildungsberuf und -betrieb bleibt aber der reale Kontakt entscheidend. Kurz: Wir müssen online Aufmerksamkeit erzeugen und offline durch persönliche Berührungspunkte zur Zielgruppe – etwa die Eltern – überzeugen“.

Überzeugen könne man jedoch nur durch Inhalte. So widmeten sich die Ausbilder von SWN und SBN zwei Tage lang den Fragen, wie man die Generation Z gezielter ansprechen kann. „Der Begriff umfasst die Jugendlichen der Jahrgänge 1997 bis 2012. Sie sind mit den digitalen Medien aufgewachsen, für sie sind Smartphone und Tablet selbstverständlich“, erklärt Coach Thomas Saeftel, der die Fortbildung leitete. „Sie sind extrem gut mit ihren Freunden vernetzt und tauschen sich intensiv untereinander aus.“ Instagram, Snapchat, WhatsApp & Co. spielten dabei eine große Rolle. Ein Problem: „Ihr Druck ist nicht mehr so groß wie früher. Sie wissen, dass die Unternehmen um sie werben.“

Ein Stück weit führe das dazu, dass Schule und Ausbildung an Stellenwert verlieren. Dirk Reuschenbach kennt das: „Bewerber erscheinen ohne Entschuldigung nicht zum Einstellungstest, sagen ohne Begründung eine zugesagte Stelle wieder ab. Das gab es früher nicht.“ Er wünscht sich das zwar anders, hadert aber nicht: „Es ist wie es ist und wir müssen uns darauf einstellen. Die Zeiten und die Generationen werden nicht besser oder schlechter. Sie ändern sich bloß.“



Positiv sei etwa das ausgeprägte Bewusstsein für Umweltfragen: „Da können wir einiges bieten, weil wir Energiewende oder neue Mobilität gestalten.“ Auch liege der Fokus schon lange nicht mehr auf der Bezahlung: „Geregelte Arbeitszeiten, dafür mehr Freizeit, Verantwortung im Betrieb, umfassende Ausbildung und Arbeitsplatzsicherheit werden wichtiger.“

Die Ausbilder müssen daher wissen, dass sie und die Azubis die besten Markenbotschafter eines Betriebs sind: „Die richtige Ansprache und Feedback sind enorm wichtig geworden“, sagt Thomas Saeftel. Denn die Mund-zu-Mund-Empfehlung hat immer noch einen großen Stellenwert, wie der Fachverlag Uform in einer Umfrage zu den Recruiting-Trends ermittelte. Der persönliche Kontakt oder ein Infotag im Betrieb werden als beste Informationsquellen gesehen. Dass die SWN und die SBN ihre eigenen Azubis als Werbebotschafter einsetzen wollen, hält Saeftel nur für konsequent: „Was man ihnen vermittelt, das geben sie auch weiter. Fachlich, aber auch die Atmosphäre im Betrieb. Wer das pflegt, hat einen echten Wettbewerbsvorteil.“



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