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Nachricht vom 16.06.2021    

Schützenhaus in Rott steht wieder

Der Neuaufbau des Schützenhauses in Rott ist nach dem Brand im Oktober 2018 abgeschlossen. Der Vereinsvorsitzender dankt Verantwortlichen in Kreis, Verbands- und Ortsgemeinde für „großartige Unterstützung“.

Strahlende Gesichter nach kleinem Rundgang durch das neue Schützenhaus: (von links) Bürgermeister Michael Christ, Ortsbürgermeister Thomas Junior, Vereinsvorsitzender Johann Wallau, Schießmeister Karlheinz Weltner und Landrat Achim Hallerbach. Foto: Kreisverwaltung

Neustadt/Wied-Rott. Das neue Dach ist gerade montiert, rund 40.000 Euro haben sie investiert. Und dann das: In der Nacht zum 16. Oktober 2018 steht alles in Flammen. War es Brandstiftung? Ein technischer Defekt? Das ist bis heute nicht geklärt. Das Resultat jedoch, das ist eindeutig: Wo das Schützenhaus der Sankt Sebastianus Bruderschaft Rott/Wied stand, bleiben vor zweieinhalb Jahren nur Schutt und Asche. „Alles weg. Bis auf die Grundmauern niedergebrannt“, erinnert sich der Vereinsvorsitzende Johann Wallau. Zehn Bahnen für die Luftgewehrschützen, fünf fürs Kleinkaliber, alles vorher modern-elektrisch, alles verloren. Auch die angrenzende Pistolenhalle mit ihren zehn 25-Meter-Bahnen ist schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wir berichteten mit Videobeitrag.

„Eine Katastrophe für den Verein. Nein, für den ganzen Ort“, weiß Landrat Achim Hallerbach. Denn für die Rotter ist das Schützenhaus Treffpunkt, Dorfmittelpunkt. Restaurant oder Kneipe sucht man hier sonst vergebens. Der Neustädter Ortsteil hat 210 Einwohner, der Verein 260 Mitglieder. „Ja, eine solche Pistolenhalle gibt es in der Region nicht noch einmal. Wir haben auch viele Mitglieder aus der Region“, erklärt Wallau. Und trotzdem: Es fällt nicht schwer, die Bedeutung des Vereins für das Dorf einzuschätzen.

Und das wissen auch die Verantwortlichen. Im Dezember 2018 erkundigen sich die Bruderschaftsvorderen erstmals offiziell nach Unterstützungsmöglichkeiten, im Mai 2019 stellen sie einen Antrag auf Sportstättenförderung. In der heimischen Politik treffen sie dabei von der Orts- über die Verbandsgemeinde bis hin zum Kreis Neuwied sofort auf tatkräftige Unterstützung. Und als das Projekt dann wenig später im Kreisausschuss auf Platz 1 der Prioritätenliste für 2020 gesetzt wird, ist das ein Durchbruch. Als Folge kommt schließlich im April 2020 die Bestätigung per Mail aus dem Innen- und Sport-Ministerium: Das Land wird den Wiederaufbau fördern. Und Mainz ist auch mit einem vorzeitigen Baubeginn einverstanden.



Gut, denn die Schützen sitzen in den Startlöchern. Auch wenn die gerade über das Land hereingebrochene Corona-Pandemie alles viel komplizierter und langsamer macht, packen sie in den folgenden Wochen kräftig an. Auf „mehrere Tausend Arbeitsstunden“, kommt der Rotter Schützenchef Johann Wallau bei seinen Mitgliedern. Auf circa 160.000 Euro beziffert er den Wert der Eigenleistungen. „Natürlich ist es immer eine kleine Gruppe, die besonders viel macht. Man muss dafür ja auch Leute haben, die es können“, sagt er, stellt aber unter dem Strich fest, dass der Verein beim Wiederaufbau zusammengehalten hat. „Aber wir hatten auch großartige Unterstützung von außen und sind zu großem Dank verpflichtet“, vergisst er nicht zu betonen und nennt dabei stellvertretend Landrat Achim Hallerbach, Verbandsgemeindebürgermeister Michael Christ und Ortsbürgermeister Thomas Junior. Auch Nachbarvereine hätten die Schützen unterstützt, ergänzt er.

Das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen kann sich sehenlassen. Denn das neue Schützenhaus der Sankt Sebastianus Bruderschaft steht. Alles ist neu, alles blitzblank, sauber und startklar. „Wir sind jetzt auf dem modernsten Stand, haben überall Netzwerkanschluss“, erzählt Wallau. Es gibt eine behindertengerechte Toilette, eine neue Lüftung in der Pistolenhalle. Theke und Kühlhaus wurden verlagert. Das alte Schützenhaus aus den 1960er-Jahren war zwar immer wieder angebaut und renoviert worden, trotzdem: Der Neubau spielt in einer anderen Liga. Oder wie Wallau es kurz und knapp sagt: „Schon toll geworden.“

Dank Corona muss der Betrieb bislang noch im kleinen Rahmen laufen. Aber erste Trainings konnten stattfinden, und die Hoffnung auf eine Rückkehr zum bekannten Vereinsleben lebt in diesen Tagen mehr denn je. Im September, so planen die Schützen, wollen sie ihr neues Haus offiziell eröffnen. Und dann, davon darf man ausgehen, werden sie es richtig krachen lassen – nicht nur aus ihren Sportwaffen.



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