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Nationalmannschaftsnews: Löw versucht Bayern Talent Musiala für DFB Kader zu gewinnen
Wegen der Corona Pandemie aber auch wegen der durchwachsenden Leistungen des DFB-Teams in den vergangenen Jahren ist es still um „die Mannschaft“ geworden. Lediglich der Machtkampf in der Führungsriege des Deutschen Fußballbundes machte in den vergangenen Monaten Schlagzeilen. So sind die Leistungen des DFB Teams zu Beginn des so ungewöhnlichen EM-Jahres in den Hintergrund gerückt. Vielmehr wird über ein vorzeitiges Vertragsende des verdienten Bundestrainers und über die Aussortierung der arrivierten Profis Thomas Müller und Mats Hummels diskutiert.
In den letzten Wochen ist die Diskussion um eine weitere Personalie in den Medien hochgekocht. FC Bayern Talent Jamal Musiala, der noch für England und Deutschland spielberechtig ist. Der 18-jährige Stuttgarter mit englischen Wurzeln hat diese Saison den Durchbruch bei den Münchnern geschafft und sich zu einem der begehrtesten Talente im Fußball entwickelt. Er ist flexibel im Mittelfeld einsetzbar und konnte bei den Bayern schon das eine oder andere Mal andeuten, dass ihm eine große Zukunft im Fußballgeschäft bevorstehen könnte. Dies hat natürlich auf Vereins- aber auch auf nationaler Ebene Begehrlichkeiten geweckt. So sollen sich der Deutsche Fußballbund (DFB) und der englische Fußballbund (FA) aktuell in einem Tauziehen um Musiala befinden.
Laut Medienberichte hat Musiala schon drei Einladungen des englischen Nationaltrainers Gareth Southgate abgelehnt. Dieser hat den Spieler sicher mit dem Hintergrund nominiert, ihn endgültig an England zu binden. Löw hingegen kürzlich soll persönlich das Gespräch mit Musiala gesucht haben, um ihn davon zu überzeugen, in Zukunft für Deutschland aufzulaufen. Verschiedene Medien berichteten, dass Löw dem Jungprofi eine Nominierung für die kommende Länderspielpause garantiert habe.
Das Werben um Musiala findet vor dem Hintergrund statt, dass Jugendspieler zwar für eine der U-Mannschaften einer Nation für die sie spielberechtigt sind, auflaufen dürfen und diese auch wechseln können. Im Erwachsenenalter müssen sich die Spieler aber für eine Nation entscheiden. Haben sie ein Pflichtspiel für eine Nation bestritten, ist der Wechsel zu einer anderen Nation so gut wie ausgeschlossen.
Als Sohn einer Deutschen und eines Ghanaer wäre für den in Deutschland geborenen Musiala wohl Deutschland die logische Wahl. Da sich der englische Fußballbund aber schon seit Jahren um den Jungprofi bemüht und er den Großteil seiner Jugend in England bei Chelsea verbrachte, liebäugelt der Bayernprofi wohl auch mit der Entscheidung pro England. Hier würde er zu einem Team stoßen, dem viele den großen Wurf zutrauen. Nach Jahren im Mittelmaß gilt England für die kommende EM als aussichtsreicher Titelkandidat. Der deutschen Nationalmannschaft werden nach dem blamablen Vorrundenaus in Russland und dem 0:6 gegen Spanien in der Nations League nur Außenseiterchancen zugerechnet. (prm)
Autorenprofil:
Lisa Portenlänger
Freiberufliche Redakteurin aus München