Werbung

Nachricht vom 09.02.2021    

Hilfsappell nach Mainz soll auf Ungleichbehandlung hinweisen

Die Landräte der drei Westerwälder Kreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis, Dr. Peter Enders, Achim Hallerbach und Achim Schwickert, fordern Gleichbehandlung und Nachbesserungen bei den Corona-Hilfen.

Die Landräte Achim Schwickert, Dr. Peter Enders, Achim Hallerbach und Vorständin Sandra Köster. Archivfoto: privat

Altenkirchen/Neuwied/Montabaur. Sie wenden sich deshalb mit einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer und senden eine deutliche Forderung nach Mainz.

„Wir stehen in engem Kontakt mit unseren Wirtschaftsförderungsgesellschaften, die aufgrund von täglichen Beratungsgesprächen die Nöte der heimischen Unternehmen aus erster Hand erfahren. Wir müssen Ihnen mitteilen, dass in „vorderster Reihe“ ein anderer, weniger diplomatischer Ton von den Unternehmensvertretern angeschlagen wird. Es herrscht Unmut, Enttäuschung, Verzweiflung, Angst und das Gefühl von Ungleichbehandlung. Bei einem nicht unerheblichen Teil scheint die Situation so schlecht zu sein, dass sie als existenzbedrohend eingestuft wird. Reserven, mit dem der erste Lockdown noch überbrückt werden konnte, sind bei vielen Soloselbstständigen und Unternehmer/innen mittlerweile aufgebraucht. Zuschüsse zur Deckung von Fixkosten sind oftmals der viel zitierte „Tropfen auf den heißen Stein“. Maßnahmen wie Stundungen führen in der Regel nur zu einer zeitlichen Verlagerung der Probleme“, heißt es unter anderem in dem Brief der drei Landräte.

„Aus Erfahrungen vieler persönlicher Gespräche mit Vertretern der heimischen Wirtschaft und den eigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaften wissen wir, dass Nachbesserungen der Corona-Hilfen dringend erforderlich sind“, teilt der Neuwieder Landrat Achim Hallerbach mit.

In dem offenen Brief, der sich zeitgleich auch an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Wirtschaftsminister RLP Dr. Volker Wissing sowie an Bundestags- und Landtagsabgeordnete der Region richtet, werden die Ungleichbehandlung und die damit einhergehende Gefahr der Wettbewerbsverzerrung durch unterschiedliche Regeln und Programme in den Bundesländern angemahnt. Zudem führen die Landräte vorhandene Digitalisierungsdefizite an und bemängeln die Komplexität der Hilfen einerseits und die unzureichende Kommunikation sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene andererseits.



Gleichwohl sehen sie den Brief nicht als Vorwurf, sondern Weckruf. Mit konkreten Anpassungsvorschlägen und aus ihrer Sicht notwendigen Änderungen bei den laufenden Corona-Hilfen wollen die Verfasser des Briefs Anregungen liefern.

So führen sie beispielsweise Fälle auf, in denen Unternehmen im Vergleichsmonat durch vielerlei Gründe weniger oder gar keinen Umsatz nachweisen konnten und deshalb nicht in den Genuss von Hilfen gelangen konnten. Auch ein Betrieb, der selbst Eigentümer der genutzten Immobilie ist, könne noch nicht einmal die Miete ansetzen. Ferner schreiben sie: "Wie erklären Sie dem Inhaber / der Inhaberin eines Friseursalons, warum er / sie lediglich laufende Kosten gelten machen kann, während die Gastronomen ihre Hilfe auf Basis von Vorjahresumsatzzahlen erhalten?" (PM)


Mehr dazu:   Coronavirus   CDU  
Lokales: Dierdorf & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Dierdorf auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Impulsvortrag: "Leben an Rhein und Wied in Zeiten des Klimawandels"

Neuwied-Irlich. Das Fazit am Ende der rund zweistündigen Veranstaltung unter der Überschrift "Leben an Rhein und Wied in ...

Jetzt informieren und kandidieren: Beirats-Wahl für Migration und Integration in Stadt und Kreis Neuwied

Kreis Neuwied. Hintergrund sind die Neuwahlen der Beiräte für Migration und Integration in Stadt und Kreis Neuwied am 10. ...

Erwin Rüddel (CDU): Erfolgreiche Nachhaltigkeitspolitik nur mit starken Kommunen

Berlin/Region. "Kommunen sind die tragenden Säulen unserer Nachhaltigkeitspolitik. Sie sind nicht nur Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft, ...

Rat der Verbandsgemeinde Dierdorf hat sich konstituiert

Dierdorf. Die Ratssitzung verlief feierlich und harmonisch. Zu Beginn hatte der Bürgermeister Manuel Seiler den alten und ...

Stadtrat Dierdorf konstituiert sich - das Gegeneinander geht weiter

Dierdorf. Die konstituierende Sitzung des Stadtrates Dierdorf lief nicht geräuschlos über die Bühne. Es gab im Vorfeld Absprachen, ...

Erwin Rüddel (CDU): Ampel darf Jagdpolitik nicht weiter ideologisieren

Berlin/Neuwied/Altenkirchen. "Jäger spielen eine zentrale Rolle in der Pflege unserer Kulturlandschaften", so Rüddel. "Die ...

Weitere Artikel


Kraniche kehren aus dem Süden zurück und rasten auch bei uns

Koblenz. „Sie sind gut hörbar und auch optisch ein echtes Naturspektakel“, so Uwe Hüser, der Präsident der Struktur- und ...

Exhibitionist entblößt sich vor zwei 13-jährigen Mädchen

Bad Honnef. Die 13-Jährigen gingen nach Hause und informierten ihre Eltern, die wiederum die Polizei von dem Vorfall in Kenntnis ...

Gastgewerbe: Großteil der Beschäftigten im Kreis in Kurzarbeit

Neuwied. Die NGG geht davon aus, dass die Kurzarbeit aktuell erneut die Ausmaße des Lockdowns vom Frühjahr vergangenen Jahres ...

Steinigers Küchengruß: „Mio caro Valentino“ zum Valentinstag

Aber eins nach dem anderen, denn es gibt tatsächlich noch Valentinstags-Muffel unter uns! Ich hörte sogar jemanden, dem es ...

VRW: Optimierte Fahrpläne für schnellere Fahrten und neue Verbindungen

Neuwied. Die Linie 103 zwischen Neuwied und Dierdorf/Dernbach verkehrt ab Mittwoch, den 17. Februar, als Alteck-Express im ...

Feuerwehr stellt Politik auf Prüfstand

Region. Feuerwehrleute und alle anderen Rheinland-Pfälzer können in den sogenannten „Wahlprüfsteinen“ nun selbst nachlesen, ...

Werbung