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Nachricht vom 07.02.2021    

Hochwasser: Schlosspark Neuwied als interessante Seenplatte

Bei einem knapp acht Meter hohen Rheinpegelstand präsentiert sich der Schlosspark zurzeit als faszinierende Wasserfläche. Statt den interessanten Baumbestand zu bewundern, interessieren sich die Besucher derzeit mehr für das Hochwasser.

Die derzeitige Attraktion des Parks ist das Hochwasser. Fotos: Jürgen Grab

Neuwied. Die derzeitige Hochwassersituation macht den Schlosspark nicht unbedingt zu einer Spaziergang-Idylle, die ansonsten doch durchaus ein Eldorado für erholungssuchende Stadtbewohner und fitnessbewusste Läufer und Läuferinnen ist. Vielmehr können sich die Liebhaber dieses sehr schönen Fleckchens Erde im Augenblick auch nicht an den vielen interessanten Bäumen und den gefällten maroden Stämmen erfreuen, die das Gelände ansonsten prägen.

Wenn auch die derzeitige „Seenlandschaft“ einen Spaziergang quer durch den Park nicht erlaubt, so übt doch die aktuelle Situation mit ihren durchaus interessanten Spiegelungen auf den überschwemmten Wiesenflächen und den überfluteten Wegen sowie mit den herumtreibenden Ästen und dem Anblick der unaufgeregt daher schwimmenden Enten und Schwänen auf die Spaziergänger auf dem Deich einen ganz besonderen Reiz aus.

„Der historische Schlosspark stellt mit seinen insgesamt circa 21 Hektar Fläche die größte Parkanlage im Stadtgebiet von Neuwied dar. Er zeichnet sich sowohl durch seine besondere Lage entlang des Rheinufers bis zur Wiedmündung, als auch durch seinen romantischen Charakter im Stile eines englischen Landschaftsparks aus“, erläutert Andreas Koppelmann mit großer Sachkenntnis, der ein „Parkpflegewerk“ für die Stadt Neuwied erstellte.

Im Juni 1973 wurde der rund 15 Hektar große, sogenannte ‚Untere Schlosspark‘ von der Fürstenfamilie an die Stadt Neuwied verpachtet und für die Bevölkerung geöffnet. Damit haben sich die Anforderungen an den Park grundlegend geändert, denn bis zu diesem Zeitpunkt war der gesamte Park, so wie heute noch die rund sechs Hektar große, unmittelbar an das Schloss grenzende Teilfläche, von der Fürstenfamilie ausschließlich privat genutzt worden.



Der Park ist etwa 1,5 Kilometer lang und im Mittel etwa 130 Meter breit. Südwestlich wird er durch den Rhein begrenzt, die nördliche Spitze des Parks bildet den Mündungsbereich der Wied in den Rhein. Hier wird der Park von einer Eisenbahnstrecke tangiert, welche in Teilen auf einem alten Bahndamm entlang des Parks verläuft. Im Nord-Osten wird er durch einen Erddeich, welcher zum Hochwasserschutzsystem der Stadt Neuwied gehört, begrenzt.

Der Schlosspark wird bisweilen als ‚Arboretum‘ (Gehölzsammlung) bezeichnet, was auf die große Vielfalt an Baumarten und den Einfluss, den Maximilian Alexander Prinz zu Wied nach seinen Reisen nach Brasilien und Nordamerika auf den Park ausgeübt haben soll, zurückgeführt wird. Der Großteil des erfassten Baumbestandes (rund 85 Prozent) ist zwischen 50 bis 200 Jahre alt, wobei der Schwerpunkt in der Altersspanne zwischen 100 bis 200 Jahren liegt. Anhand der Altersstruktur lässt sich somit eindeutig erkennen, dass der größte Teil der Bäume nach dem verheerenden Orkan von 1876 gepflanzt wurde. Immerhin stammen noch rund 36 Prozent aus der Zeit vor der Zerstörung des Parks; gut ein Viertel des Baumbestands hat ihren Ursprung noch in der Ära der Umgestaltung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die restlichen 10 Prozent könnten sogar aus der Zeit der Barockgartenanlage stammen.
Jürgen Grab



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