Werbung

Nachricht vom 27.01.2021    

Krankenhaus Bad Honnef schließt Geburtsstation

Cura Krankenhaus: GFO steht zur Geburtshilfe in der Region. Die Abteilung wird von Bad Honnef nach Troisdorf und Bonn verlagert. Entbindungen in der Cura sind bis einschließlich 27. Januar 2021 möglich.

Ab morgen gibt es keine Geburten mehr in Bad Honnef. Foto: Wolfgang Tischler

Bad Honnef. Die GFO stellt im Rhein-Sieg-Kreis ihre Geburtshilfe neu auf, heißt es in einer Pressemitteilung des Krankenhauses. Dafür wird die kleinste der drei Abteilungen Anfang Februar 2021 verlagert: vom Cura Krankenhaus Bad Honnef zu den beiden rechtsrheinischen Standorten der GFO Kliniken Troisdorf sowie an das linksrheinische St. Marien-Hospital der GFO Kliniken Bonn. An diesen Standorten gibt es bereits starke Abteilungen Geburtshilfe und Gynäkologie. Daher bleiben die Leistungen in der Region erhalten. Mit der Integration in die vorhandenen großen Geburtskliniken ist zugleich die Chance gegeben, die Qualität der Geburtshilfe weiterhin zu steigern und werdenden Müttern und Eltern eine umfassende Versorgung anzubieten.

Die GFO hat trotz immenser Defizite viele Jahre lang an der kleinen Abteilung Geburtshilfe und Gynäkologie im Cura Krankenhaus in Bad Honnef festgehalten. Dort hat sich die Situation nun aber deutlich verändert. Ein wesentlicher Aspekt ist: Es fehlt an Hebammen und auch an Ärztinnen und Ärzten. Das ist zugleich ein bundesweites Problem. Trotz intensiver und lang anhaltender Anstrengungen ist es nicht gelungen, genügend Fachkräfte zu gewinnen, um die Geburtshilfe und Gynäkologie am Cura Krankenhaus dauerhaft betreiben zu können.

Diese Konzentration fordert die Politik, und das ist die Folge gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen, auf die die Krankenhäuser keinen Einfluss haben“, erklärt Dr. Heller. Im Cura Krankenhaus werden jährlich knapp 500 Kinder geboren. Eine gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung benötigt aber mindestens 1.000 Geburten, um finanziell kostendeckend arbeiten zu können.



Dazu erklärt Ellen Demuth in einer Pressemitteilung: „Mit Bedauern habe ich die überraschende Nachricht aus Bad Honnef aufgenommen, denn ich weiß, dass auch werdende Mütter aus dem nördlichen Kreis Neuwied diese Station bisher gerne besuchten. Sowohl die Geburtshilfe als auch die Gynäkologie haben weit über die Bad Honnefer Stadtgrenzen hinaus einen exzellenten Ruf, den sie gerade auch der persönlichen und geborgenen Atmosphäre einer kleineren Klinik verdanken. Es wäre sehr schade, wenn zukünftig keine Kinder mehr in Bad Honnef das Licht der Welt erblicken.“

Demuth weiter: „Kostenoptimierung scheint aktuell das vordringliche Ziel zu sein. Wenn das so weiter geht, gibt es bald nur noch einige wenige Geburtskliniken mit sehr hohem Umschlag. Die grundsätzliche Frage ist, ob wir einen Kulturwandel bei Entbindungen möchten und staatlich zulassen. In einem längeren Zeitstrahl betrachtet, entwickelt sich das Kinderbekommen von der sehr individuellen Hausgeburt hin zum zentrierten Gebären. Meiner Meinung nach ist dies der falsche Ansatz, ein Umdenken in der Gesundheitspolitik ist erforderlich. Wir müssen im Sinne der bestmöglichen und wohnortnahen Versorgung unsere kleineren Krankenhausstandorte stärken und erhalten. Wünschenswert ist, dass die Geburtsstation im Bad Honnef Krankenhaus erhalten bleibt. Dafür lohnt es sich, in Gesprächen mit den Verantwortlichen zu werben.“



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Westerwaldwetter: Regen, Schnee und Sonne – am Wochenende ist alles dabei

Region. Das kommende Wochenende (20. und 21. April) hat von allem etwas. Nur die frühlingshaften Temperaturen wollen sich ...

Polizeieinsatz in Neuwied: Aggressiver Mann mit Messer im Stadtzentrum festgenommen

Neuwied. Am Freitag, 19. April, gegen 15 Uhr, wurden bei der Polizeiinspektion Neuwied mehrere Meldungen über eine aggressive ...

Amtliche Warnung: Starkes Gewitter zieht über Kreis Neuwied

Kreis Neuwied. Die Warnung wurde um 16.38 Uhr ausgesprochen und gilt voraussichtlich bis 17.30 Uhr desselben Tages. Laut ...

Großeinsatz der Polizei Rheinland-Pfalz bei länderübergreifendem Sicherheitstag

Mainz/Region. Im Rahmen des Sicherheitstages wurden am vergangenen Mittwoch in Rheinland-Pfalz mehr als 2.500 Personen kontrolliert, ...

Leserbrief: "Ist die Demokratie auf dem linken Auge blind?"

LESERBRIEF. "In den letzten Wochen gab es zahlreiche Demonstrationen in der Region gegen den Rechtsextremismus und die politische ...

"Leidenschaft - Kunst - Textil": Kuratorinnen-Führung am 5. Mai in Neuwied

Neuwied. Die Exponate sind beeindruckend vielfältig: Da gibt es Genähtes, Gefilztes, Gesticktes, Gewebtes und allerlei Kombinationen ...

Weitere Artikel


Stadt-Bibliothek-Kundin gewinnt bei Onleihe-Jubiläumsquiz

Neuwied. Mehr als 2.800 Nutzer aus allen Teilen des Landes haben daran teilgenommen, darunter rund 90 Leser, die bei der ...

Evang. Krankenhaus Dierdorf/Selters von DDG re-zertifiziert

Dierdorf/Selters. Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, zertifiziert die Deutsche Diabetes Gesellschaft ...

Corona: Zwei Todesopfer und 40 neue Fälle

Neuwied. Der Inzidenzwert liegt gemäß aktueller Berechnung durch das Landesuntersuchungsamt RLP bei 129,6 und ist damit nicht ...

Landesweiter Kontrolltag zur Einhaltung der Corona-Regeln

Koblenz. Die Polizei unterstützt die originär zuständigen kommunalen Vollzugsdienste bereits seit Beginn der Corona-Pandemie ...

Mit dem Winterdienst am frühen Morgen auf Tour

Windhagen. „Parkende Fahrzeuge und herunterhängende Äste behindern die Arbeit deutlich. Wie man an den Bildern erkennen kann, ...

Zusammenführung fehlgeschlagen – Tigerin Kimberly erlag ihren Verletzungen

Neuwied. Bei der sofort unternommenen Untersuchung durch den Veterinär wies Kimberly zwar mehrere Bisswunden auf, die allerdings ...

Werbung