Werbung

Nachricht vom 06.01.2021    

Ferdinand Röder - Ein spannendes Theaterleben im 19. Jahrhundert

Seine letzten Lebensjahre bis zu seinem Tod im Jahr 1880 verbrachte Ferdinand Röder in Honnef. In der Austraße hatte er für sich, seine Ehefrau Annette und die schöne Stieftochter Mila eine Villa gekauft.

Autorin Catrin Möderler im Innern des Mausoleums der Familie Röder – auf der Stele das Bildnis von Ferdinand Röder. Foto: Stadt Bad Honnef

Bad Honnef. Nachdem Röder zunächst auf den großen Bühnen der Weltstädte als gefeierter Schauspieler aufgetreten war und später als erfolgreicher Theatermäzen ein rühriges Leben für die Kunst und das Theater geführt hatte, hat er sich in Bad Honnef niedergelassen. Die Villa gibt es nicht mehr. An ihn und seine Stieftochter Mila erinnert das Mausoleum auf dem Alten Friedhof in Bad Honnef. Die Büste der schönen Mila Röder, einst aus dem Mausoleum gerettet, ist im Bad Honnefer Rathaus ausgestellt.

Autorin Catrin Möderler hat wieder erstaunliche Recherche-Arbeit geleistet, um den Lebenslinien von Ferdinand Röder zu folgen. Im Buch „Ferdinand Röder – Ein Leben dem Theater" werden die Stationen seines Lebens beschrieben. Leserin und Leser erhalten einen detailreichen Einblick in das 19. Jahrhundert und dessen Theaterwelt mit allen Facetten. Die Spekulationen der Autorin, wo sich eben keine Belege mehr finden lassen und ein Motiv nur erahnt werden kann, sind wohltuend bodenständig und plausibel. Ergänzt wird der stilvolle Text durch viele umfängliche und wörtliche Zitate aus Zeitungen und anderen Quellen in der Diktion des 19. Jahrhunderts, die ihren eigenen Charme entwickeln.

Die Autorin hat bereits ein ausführliches und erhellendes Buch über Mila Röder veröffentlicht und deren Geheimnisse gelüftet. In Bad Honnef ist Mila Röder wegen ihrer Schönheit und ihres tragischen Schicksals noch immer eine Legende.

Stiefvater Ferdinand Röder war auch Milas Mentor und Theateragent gewesen. Für viele Künstlerinnen und Künstler war seine Tätigkeit enorm wichtig, weil er solide und günstige Verträge aushandelte. Er sicherte Autorenrechte und entdeckte Talente. Wohltätig und einsatzfreudig setzte er sich für Kunst und Personen ein. Catrin Möderler schätzt Ferdinand Röder sehr, denn bis heute profitieren Künstlerinnen und Künstler von seinen grundlegenden Maßnahmen, um Künstlerrechte durchzusetzen. Sie erklärt: „Er wusste, was und zu welchem Moment nötig war. Er war nie arbeitslos und bezog absolute Spitzengagen."

Eine Schattenseite gab es: Sein Leben lang begleiteten ihn Anfeindungen und Verleumdungen. „Das ganz große Drama. Dieses Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Biographie des Ferdinand Röder. Sein Erscheinen ist niemals leise. Sein Erscheinen ist ausnahmslos mit wahrnehmbaren Turbulenzen verbunden." (Zitat aus „Ferdinand Röder. Ein Leben dem Theater", Seite 36/37).

Mit ihrem Buch über Mila Röder hatte Catrin Möderler am 11. September 2018 begonnen. Auslöser war eine Visitenkarte, die die Autorin zufällig erstanden hatte, was zu weiteren Entdeckungen führte. Das Buch über Ferdinand Röder hatte Catrin Möderler genau ein Jahr später am 11. September 2019 begonnen. Spannend wird auch ihr nächstes Buch, das von Karl Blasel, österreichischem Schauspieler und Theaterdirektor, handeln wird. Karl Blasel war übrigens 1872 Partner von Mila Röder in der Operette „Schneeball" von Jacques Offenbach, die im Carltheater in Wien aufgeführt wurde.

Im Buchhandel und im Internet erhältlich: Catrin Möderler, Ferdinand Röder – Ein Leben dem Theater, tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, ISBN 978-3-347-04102-8,
265 Seiten, 25 Euro

Catrin Möderler, Mila Röder - Ein bühnenreifes Leben", tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, ISBN 978-3-7482-9394-1,
236 Seiten, 25 Euro



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Jessie Lee und Miller Anderson brennen musikalisches Feuerwerk ab

8. Blues Summit der Bluesfreunde Neuwied geht vor ausverkauftem Haus über die Bühne. Er hat erst kürzlich ...

7. Spießbratenfest des Blasorchesters Maischeid & Stebach in Großmaischeid

Das Blasorchester Maischeid & Stebach lädt am 3. Mai zum traditionellen Spießbratenfest an der Grillhütte ...

Meisterwerke für die Fürstenhöfe: Die Roentgenmöbel-Sammlung in Neuwied

Am 18. Mai bietet das Roentgen-Museum in Neuwied eine besondere Führung durch seine beeindruckende Sammlung ...

Buchtipp: "Das elfte Gesicht" von Annegret Held

In ihrem gerade erschienenen Roman "Das elfte Gesicht" geht es der heimischen Starautorin und Westerwald-Botschafterin ...

Filmabende im Mai: Starke Frauen und musikalische Legenden in Neuwied

Im Mai wird die Schauburg in Neuwied an jedem Mittwochabend zum Anziehungspunkt für Filmbegeisterte. ...

Neuer Kunstverein Mittelrhein präsentiert Kunst im Karree

Für das beliebte und inzwischen schon traditionsreiche Format "Kunst im Karree" öffnen die teilnehmenden ...

Weitere Artikel


Zu hohe Geschwindigkeit auf der Rasselsteiner Straße?

Anwohner der Rasselsteiner Straße haben sich an Stadtratsmitglied Sven Lefkowitz und die Heddesdorfer ...

Stadt-Bibliothek: Ausleihzahlen sind leicht gestiegen

Trotz der durch die Corona-Pandemie verursachten Einschränkungen zum Besuch der Stadt-Biliothek sind ...

Einsatz für Fortbestand Zoo Neuwied ist riesig

Die Nachricht von der drohenden Insolvenz des Zoos Neuwied hat Politiker aller Parteien auf den Plan ...

Corona im Kreis Neuwied: 58 Personen neu infiziert

Im Kreis Neuwied wurden 58 neue Positivfälle sowie ein weiterer Todesfall registriert. Die Summe aller ...

Gebäudereinigung: Lohn-Plus für Beschäftigte im Kreis Neuwied

Lohn-Plus für Reinigungskräfte: Die über 1.900 Beschäftigten, die im Landkreis Neuwied in der Gebäudereinigung ...

Neues KiTa-Gesetz stellt alle vor große Herausforderungen

In einer gemeinsamen virtuellen Veranstaltung für die Kita-Leitungen, Träger und Verwaltungsstellen mit ...

Werbung