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Nachricht vom 29.12.2020    

Schock in Hausenborn sitzt tief, doch der Blick ist nach vorn gerichtet

Nach dem Vandalismus an der Wallfahrtskapelle Hausenborn rücken Isenburg und Heimbach-Weis zusammen. Hausenborn wird fit für die Zukunft gemacht.

Aktuell traf sich der Kreis der Unterstützer. Foto: privat

Isenburg/Heimbach-Weis. „Wir sind immer noch fassungslos über die Zerstörungswut und den feigen Angriff auf unsere Wallfahrtskapelle Hausenborn“, fassen die Vorstandsmitglieder des Förderkreises Wallfahrtskapelle Hausenborn e.V. Franz-Josef Schmidt, Günther Merz, Edith Ziegler und die beiden Heimbach-Weiser Pascal Badziong sowie Markus Blank ihre Gefühle nach den Verwüstungen in und um die Wallfahrtskapelle Hausenborn in Isenburg zusammen.

Der Vandalismus kurz vor den Weihnachtsfeiertagen hat die gesamte Region bewegt. Hausenborn liegt genau an der Grenze zwischen Isenburg und dem Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis. Die Marienverehrungsstätte inmitten des Waldes dient jährlich tausenden Menschen als Ort der stillen Einkehr und zieht zudem viele Naturfreunde und Wanderer an. „Hausenborn hat für viele Menschen nicht nur eine religiöse Bedeutung, wenn sie ihre Danktafeln anbringen und beim Gebet innehalten, sondern Hausenborn ist eine Kulturstätte mit großer Strahlkraft“, erklärt Isenburgs Bürgermeister Detlef Mohr. Die Aktiven des Förderkreises haben sich den Erhalt und die Pflege der Ruine Hausenborn auf die Fahne geschrieben und leisten jedes Jahr unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden.

Als das Ausmaß der Verwüstungen bekannt wurde, hat Pascal Badziong sofort zum Telefonhörer gegriffen und dem Vorsitzenden Franz-Josef Schmidt seine Unterstützung zugesichert. „Hausenborn hat für die Menschen aus Heimbach-Weis, Engers, Block und Gladbach eine besonders hohe ideelle Bedeutung“, weiß Pascal Badziong, bei dem innerhalb von wenigen Stunden zahlreiche Nachrichten mit Unterstützungsangeboten eingingen. Zusammen mit Heimbach-Weiser Ortsvorsteher Markus Blank hat er sich einen Tag später mit den Vorstandsmitgliedern des Förderkreises vor Ort getroffen und das weitere gemeinsame Vorgehen abgestimmt. Einer der ersten prominenten Unterstützer war Boris Weber von der Freien Bühne Neuwied, der mit einer Lesung bereitsteht, sobald dies die Pandemie-Lage wieder zulässt. Der Erlös wird komplett der Beseitigung der Schäden aufgrund des Vandalismus zugutekommen.

„Wir wollen unsere Netzwerke bündeln und jeder bringt seine Kontakte für unser Hausenborn ein“, erklärt Pascal Badziong die schnelle Zusammenarbeit und Franz-Josef Schmidt ergänzt: „Wir habe uns über die spontane Unterstützung unserer Nachbarn sehr gefreut.“ „Besonders vor Weihnachten und an den Weihnachtstagen gehört der Besuch von Hausenborn für viele Menschen als feste Tradition dazu“, sagt Ortsvorsteher Markus Blank, der ebenfalls direkt mit an Bord war, um die Verwüstungen in Hausenborn schnell wieder vergessen zu machen.

Den Schaden, den die Zerstörungen hinterlassen haben, schätzt Franz-Josef Schmidt auf rund 25.000 Euro. „Der Vorfall durchkreuzt unsere zukünftigen Pläne erheblich, denn wir haben weitere Planungen zum Erhalt des Bauwerks für das neue Jahr bereits auf den Weg gebracht“, so der Vorsitzende. Durch eine Erbschaft sei es möglich, den dringend notwendigen Ringanker am Bauwerk zu setzen. „Die Natur setzt den Steinen natürlich zu und so wollen wir Hausenborn zukunftsfest machen“, sagt der zweite Vorsitzende Günther Merz. Dabei seien die finanziellen Mittel aus der Erbschaft fest für die Sanierung verplant.



Hilfe bei der Beseitigung der Schäden
Daher helfe weiterhin jeder Euro, um die Verwüstung in Hausenborn zu beseitigen. „Die Spendenbereitschaft aus der gesamten Region zeigt die große Verbundenheit zu Hausenborn“, zeigt sich Franz-Josef Schmidt dankbar, der sich auch über weitere neue Mitglieder des Förderkreises freut.

Das Spendenkonto des Förderkreises Wallfahrtskapelle Hausenborn e.V. lautet: DE 295 745 012 000 051 017 79. Stichwort: Vandalismus Hausenborn.

Zur Geschichte der Wallfahrtskapelle Hausenborn
Die Wallfahrtskirche Hausenborn wurde 1441 als Stiftung der Herren von Isenburg erbaut und im Jahre 1788 aufgegeben. 1984 konnte mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden und 1990 erfolgte die Einsegnung der Pietà als Duplikat des historischen Vesperbildes aus dem 15. Jahrhundert. Hausenborn ist seit mehr als 550 Jahren ein beliebter Wallfahrtsort. Es ist bekannt, dass bis ins 18. Jahrhundert hinein Prozessionen zum Gnadenbild von Hausenborn pilgerten. Bei dem Hausenborner Gnadenbild handelt es sich um ein Vesperbild aus gebranntem Ton.

Es handelt sich um die ehemalige Wallfahrtskapelle „Unserer Lieben Frau zu Hausenborn". Der Name Hausenborn ist von „Haus am Born" abgeleitet. In unmittelbarer Nähe der Kirchenruine entspringt eine Wasserquelle.

1788 wurde die Wallfahrtskapelle Hausenborn aufgegeben. Nachdem der Verfall der Kirche immer weiter fortgeschritten war, wurde 1934 eine Gnadenkapelle in der ehemaligen Sakristei eingerichtet. Im Jahre 1937 fand der damalige Isenburger Pfarrer Kees bei Grabungsarbeiten in der Kirchenruine einen überlebensgroßen Christuskopf. Der Kopf stammt aus dem 15. Jahrhundert, ist aus Sandstein gefertigt und gehörte offensichtlich zu einer Kreuzigungsgruppe, die bei der Hausenborner Kapelle gestanden hat.

Auf Initiative von Pastor Hermann Scholl, bis Ende 1994 Pfarrer von Großmaischeid und Isenburg, wurde 1984 mit Renovierungsarbeiten auf Hausenborn begonnen. Männer aus Isenburg, die sich zum Teil aus dem Heimat- und Verschönerungsverein rekrutieren, arbeiten seitdem in ihrer Freizeit dort, um die Kirchenruine mit ihrer Gnadenkapelle der Nachwelt zu erhalten. Die Sanierungsarbeiten des historischen Gemäuers bleiben eine Langzeitaufgabe, damit die Ruine der Nachwelt noch viele weitere Jahrhunderte erhalten bleiben kann.


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