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Nachricht vom 21.12.2020    

CO2-neutrale Unternehmen: Wie kann das Business nachhaltig gestaltet werden?

Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind keine Trends und Schlagworte mehr, sondern für das Überleben der Menschheit unverzichtbar. Alle haben die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten, um CO2 einzusparen und die Umwelt zu schützen. Das gilt für Privatpersonen in Nordrhein-Westfalen ebenso wie für die Wirtschaft. CO2-neutrale Unternehmen sind noch selten, nehmen allerdings kontinuierlich zu. Das liegt daran, dass die Betriebe Maßnahmen ergreifen, um CO2 einzusparen und nachhaltiger zu arbeiten. Hierzu gehört, übermäßige Nutzung von Papier zu vermeiden, Wasser sauber zu halten oder zu reinigen und möglichst kein Plastik zu benutzen. Ebenso wichtig ist es, das Wachstum von Pflanzen zu fördern und die Anfahrtswege der Mitarbeiter so kurz und umweltschonend wie möglich zu halten.

pixabay.de © Pixource CCO Public Domain | Noch erzeugt die Wirtschaft viel CO2. Das kann, muss und wird sich in den kommenden Jahren ändern.

Papier im Büro vermeiden
Wenn Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen nachhaltig und umweltfreundlich arbeiten wollen, sollten sie zunächst eine CO2-Bilanz erstellen lassen. So sehen sie auf einen Blick, wie es um ihren Product Carbon Fußabdruck bestellt ist und ob sie Maßnahmen zur CO2-Reduzierung ergreifen müssen. Eine solche Bilanz ermittelt beispielsweise, wie viel Strom für Maschinen verwendet, wie viel Energie für die Produktion eingesetzt und wie viel CO2 bei den Lieferketten ausgestoßen wird. Hierbei müssen die Entwicklungen am Energiemarkt unbedingt berücksichtigt werden. So führt zum Beispiel die CO2-Abgabe ab 2021 dazu, dass die Preise für Erdgas steigen.

Ein weiteres zentrales Element ist die Nutzung von Papier in einem Unternehmen. In Zeiten der Digitalisierung ist es vielfach nicht nötig, Akten in Ordnern abzuheften und hierfür Papier zu verschwenden. Das papierfreie Büro lässt sich noch nicht zu 100% umsetzen, deutliche Fortschritte sind allerdings möglich. Deswegen sollten Unternehmen im Namen der Nachhaltigkeit weniger Papier einsetzen und eher auf digitale Lösungen umstrukturieren. Wo nicht auf Papier verzichtet werden kann, empfiehlt sich der Einsatz von Recyclingpapier. Auch die Drucker verbrauchen viel Strom und Tinte und sollten daher nur in wichtigen Fällen zum Einsatz kommen.

Wasser sauber halten oder reinigen
Die Merus GmbH ist ein Beispiel für ein Unternehmen, welches den eigenen CO2-Ausstoß effizient verringert und nachhaltig arbeiten möchte. Die CO-Bilanz von Merus hat ergeben, dass es verschiedene Optimierungspotenziale im Betrieb gibt. Unter anderem wurde auf den Herstellungsprozess des Merus Rings der Fokus gelegt.

Hier ging es um den Stromverbrauch beim Sägen beziehungsweise bei der CNC-Bearbeitung, dem Energieverbrauch beim Gravieren des Rings und um eine Optimierung der Lieferwege.

Merus hat es sich zur Aufgabe gemacht, für sauberes und gesundes Wasser zu sorgen ohne chemische Zusätze zu benutzen. Zu diesem Zweck wird der sogenannte Merus Ring eingesetzt, der mittels Schwingungen die Löslichkeit von Kalk und anderen enthaltenen Stoffen im Wasser erhöht. Somit wird die Bildung von Verkrustungen in den Rohren durch Kalk oder Rost vermieden.Durch diese Arbeit und die Fokussierung auf nachhaltige Unternehmensprozesse möchte Merus noch stärker als bisher einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Weg mit dem Plastik
Plastik ist eine immense Belastung für die Umwelt. Das sieht man an den riesigen Mengen an Müll, die sich aktuell in den Weltmeeren befinden. Um einen wirklich effizienten Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, muss daher weitestgehend auf Plastik verzichtet werden. Das betrifft die verschiedenen Produktionsprozesse ebenso wie das Design der einzelnen Produkte. Außerdem ist es häufig nicht nötig, die hergestellten Erzeugnisse noch einmal in eine Plastikverpackung zu stecken, sondern andere Lösungen zur Verpackung zu finden.

Wenn im Büro Getränke angeboten werden, sollten diese bevorzugt aus Glas- statt aus Plastikflaschen stammen. Außerdem besteht in der Kantine häufig die Möglichkeit, Plastikbehälter und Plastikbesteck zu vermeiden und so zu einer Müllreduktion beizutragen. Ferner sollten Coffee-to-go-Becher nicht aus Plastik bestehen, sondern die Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben, eigene Trinkbehälter mitzubringen. Ebenso ist es wichtig, für eine effiziente Mülltrennung im Unternehmen zu sorgen, da sich hierdurch ebenfalls jede Menge Müll einsparen lässt.

Pflanzen aufstellen
Ein erstes Ziel von Unternehmen sollte sein, die CO2 Belastung in den Büros und Unternehmensanlagen zu reduzieren. Wenn in einem Raum viele Personen gleichzeitig arbeiten, ist die Luft schnell verbraucht und eine hohe Konzentration an CO2 vorhanden. Diese lässt sich einerseits durch Lüften reduzieren, andererseits empfiehlt sich der Einsatz von Pflanzen. Diese brauchen CO2 zum Wachsen und Gedeihen und nehmen dieses aus der Umgebungsluft auf. Gerade wenn sich ein Unternehmen an einer dicht befahrenen Straße befindet und der CO2-Ausstoß ohnehin hoch ist, lohnt sich diese Variante besonders.

Pflanzen verbessern die Arbeitsatmosphäre in einem Büro ungemein. Sie sorgen durch ihre Farben und ihre Frische für eine attraktive Arbeitsumgebung und reduzieren die CO2-Belastung in einem Raum. Hierdurch kann die Belegschaft konzentriert und effizient arbeiten, da immer genügend Sauerstoff vorhanden ist. Zudem nehmen Pflanzen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit in einem Zimmer. Auf diese Weise lassen sich Atemwegserkrankungen vermeiden und die Gesundheit der Belegschaft wird gefördert.

Anfahrtswege der Mitarbeiter reduzieren
Es gibt verschiedene Strategien, um die Anfahrtswege der Belegschaft zu reduzieren beziehungsweise ökologischer zu gestalten. Eine Möglichkeit besteht darin, nachhaltiges Verhalten zu fördern. So können den Mitarbeitern beispielsweise Fahrräder oder vergünstigte Tickets für den ÖPNV angeboten werden. Eine weitere Idee besteht darin, Carsharing-Angebote bereitzustellen, um der Belegschaft den Umstieg zu einer ökologischeren Anreise zu erleichtern.

Alternativ ist es lohnenswert, auf eine verstärkte Digitalisierung zu setzen. Wenn ein Großteil der Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten kann, fallen Anfahrtswege komplett weg. Hierfür ist es erforderlich, die technische Ausstattung bereitzustellen und die Belegschaft im Umgang damit zu schulen. Ebenso besteht die Möglichkeit, verschiedene Co-Working-Spaces zu nutzen. Diese sind mittlerweile sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum zu finden. Der Weg zu solchen Co-Working-Spaces ist für viele Angestellte kürzer als der Weg ins Büro, sodass auch hierdurch für mehr Nachhaltigkeit gesorgt werden kann.

Zusammenfassung
Unternehmen haben diverse Werkzeuge zur Hand, um für mehr Nachhaltigkeit bei ihren Unternehmensprozessen zu sorgen. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass ein Umdenken bei den Entscheidern stattfindet und diese ein Plus an Nachhaltigkeit als lohnenswertes Ziel erkennen. Anschließend müssen eine CO2-Bilanz und ein Nachhaltigkeitskonzept erstellt werden, das dann sukzessive abgearbeitet wird. In Kombination mit einem ressourcensparenden Arbeiten und einem sparsamen Umgang mit Strom und Energie können Unternehmen der Umwelt so spürbar unter die Arme greifen. (prm)



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