NABU: Vögel füttern nicht nur im Winter
So mancher begeisterte Naturschützer hat seine Faszination für die Vogelwelt am winterlichen Futterhäuschen entdeckt. Hier ist mit relativ geringem Aufwand das Naturerleben auch für Kinder und Jugendliche mitten im Dorf oder gar in der Stadt möglich.
Holler. Denn im Winter freuen sich die gefiederten Besucher über ein vielseitiges Futterangebot. So bevorzugen Körnerfresser wie Meisen, Finken und Sperlinge eher härtere Sämereien wie Sonnenblumenkerne, Hanf, Mohn oder Lein und Weichfutterfresser, zu denen unter anderem Rotkehlchen, Heckenbraunelle oder Amsel zählen, freuen sich über Rosinen, Obst, Haferflocken oder Kleie. Wir berichteten.
Damit am Futterhäuschen möglichst keine Krankheiten übertragen werden, sollte man auf Futtersilos setzen, bei denen die Vögel nicht im Futter herumlaufen oder es mit Kot verunreinigen. Alternativ kann ein herkömmliches Futterhäuschen regelmäßig gesäubert und immer nur wenig Futter nachgelegt werden. Der Futterspender kann auch direkt an der Fensterscheibe angebracht werden, das verhindert stärkere Kollisionen aufgrund des kurzen Anflugweges.
Bei alledem sei erwähnt, dass die Winterfütterung nur etwa 10-15 Arten zugute kommt, die zudem in ihrem Bestand kaum gefährdet sind. Somit leistet die Vogelfütterung zum Artenschutz nur einen geringen Beitrag. Allerdings ist sie aus umweltpädagogischer Sicht durchaus wertvoll.
Sinnvoll sind ergänzende Maßnahmen wie eine naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens. Die Anpflanzung von beerentragenden heimischen Wildsträuchern und Hecken wie zum Beispiel Gewöhnlicher Schneeball, Kornelkirsche, Mehlbeere oder Pfaffenhütchen wertet den Garten auf. Auch das Belassen alter Obstbäume, die möglicherweise schon über Höhlen verfügen und das Anlegen von Wildblumenwiesen unterstützen nicht nur die Vogelwelt. Außerdem können Nistkästen das Wohnungsangebot vergrößern, das Liegenlassen von Altholz und Laub erweitert den Lebensraum und auch das Weglassen von Unkrautvernichtern und anderen Giften fördert die Artenvielfalt.
Auch im Frühjahr und Sommer können wir Menschen der Vogelwelt in unseren Gärten durch eine Fütterung aushelfen. Da die Jungvögel, welche in dieser Zeit großgezogen werden, natürlicherweise von ihren Eltern mit tierischer Nahrung in Form von Insekten versorgt werden, sollte man das Futterangebot entsprechend anpassen. So sind von April bis Juli möglichst fettarme, kleine Sämereien heimischer Wildkräuter sowie frisches oder tiefgefrorenes Insektenfutter (zum Beispiel Mehlwürmer) eine gute Wahl. Werden in der warmen Jahreszeit Gefäße mit Trink- oder Badewasser bereit gestellt, so ist es wichtig, diese regelmäßig zu reinigen. Sollten dennoch kranke oder tote Vögel auftreten, empfiehlt es sich, die Fütterung und das Wasserangebot bis zum nächsten Winter einzustellen. (PM)
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