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Nachricht vom 03.12.2020    

Bildband mit historischen Fotos über Neustadt erschienen

Er war ein Neustädter Original und ihn kannten alle: den im Jahr 2006 verstorbenen Friseurmeister Heinrich Bellinghausen. Er konnte nicht nur mit Kamm und Schere gut umgehen, sondern auch mit dem Fotoapparat. Sein Fotoalbum ist heute ein Dokument zur Neustädter Ortsgeschichte.

Von links: Autor Peter Lorscheid, Ortsbürgermeister Thomas Junior, Heinz-Josef Büllesbach vom Heimatmuseum Neustadt, Fotograf und Verleger Alfred Büllesbach. Foto: privat

Neustadt. Besonders angetan war Bellinghausen von der Großbaustelle der Reichsautobahnbrücke bei Wiedmühle. Den Bau hat er nahezu vollständig dokumentiert, 80 Aufnahmen klebte er sorgfältig in sein Album. Einige dieser Aufnahmen sind in dem jetzt neu erschienenen Bildband über Neustadt zu sehen.

Autor des Buches ist Peter Lorscheid, der das Neustädter Heimatmuseum leitet und selber seit fast 40 Jahren leidenschaftlicher Fotosammler ist. Vor einigen Jahren kam ihm die Idee, die besten Fotos aus der Neustädter Ortsgeschichte in einem Buch zu vereinen. Unterstützung erhielt er dabei von Heinz-Josef Büllesbach, mit dem er zusammen 2017 die Museumsleitung übernahm. Das Museum selbst verfügt auch über eine beachtliche Fotosammlung, die anlässlich der 800-Jahrfeier 1985 zusammengetragen wurde.

Darüber hinaus machte sich Peter Lorscheid auf die Suche nach weiteren Fotos. Fündig wurde er so zum Beispiel bei der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt, die über Jahre hinweg ihre Einsätze dokumentiert hat. Manchmal kam Peter Lorscheid aber auch zu spät. „In einem Fall landete der komplette Nachlass eines Neustädter Gastronomie-Betriebes nur kurz zuvor auf dem Müll“, berichtet er. „Visuelle Zeugnisse der Ortsgeschichte sind damit für immer verloren!“. Um weiteren Verlusten entgegenzutreten möchte er zusammen mit Heinz-Josef Büllesbach das Heimatmuseum Neustadt als eine Art Anlaufpunkt und Sammelstelle für historische Fotos etablieren.

Welchen Wert die alten Fotos haben, wird im neuen Bildband deutlich. Die teils aufwändig restaurierten Fotos zeigen die Entwicklung Neustadts mit Tourismusboom und – heute kaum vorstellbar – lebhaftem Eisenbahnverkehr. Von 1912 bis 1960 war Neustadt am Bahnnetz angeschlossen. Der Bahnhof Neustadt lag an der Strecke Linz-Altenkirchen und spielte eine wichtige Rolle sowohl für die Basaltindustrie als auch für den Fremdenverkehr. Der Tourismus war es auch, der das Ortsbild von Neustadt für rund 100 Jahre prägte. Gleich drei Hotels in direkter Nachbarschaft bildeten das „Kurviertel“ und die belebteste Straßenkreuzung im Ortskern.



Mit Hilfe der historischen Fotos wird diese Zeit wieder lebendig. Viele der alten Gebäude sind inzwischen verschwunden. Dafür entstand Neues, sei es das Bürgerhaus, Wiedparkhalle oder das Schulzentrum mit Realschule Plus und Gymnasium. Um auch diese Entwicklung zu zeigen wurden im Buch die historischen Fotos ergänzt mit einigen heutigen Ortsansichten. Das Buch zeigt somit 130 Jahre Neustädter Ortsgeschichte, beginnend mit der ältesten bekannten fotografischen Ortsansicht aus dem Jahr 1892.

Peter Lorscheid: Neustadt (Wied). Hardcover, 100 Seiten, rund 200 Abbildungen, ISBN: 978-3-943915-44-0, Preis: 18 Euro. Erhältlich ab 12. Dezember 2020 im Buchhandel, außerdem in Neustadt: Baumarkt Prangenberg, Gemeindebüro, Mehrgenerationenhaus, Raiffeisenbank, REWE, Sparkasse, Tintenklecks; in Asbach: Corner-Shop, Raiffeisenbank, Sparkasse, Uhren Saßmannshausen, Vorteil-Center


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