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Nachricht vom 29.11.2020    

Buchtipp: "Die Tote vom Dublin Port“ von Mara Laue

Von Helmi Tischler-Venter

Ein spannender Irland-Krimi, der in Dublin spielt und die irische Vorliebe für Pubs, Folk-Musik und Schifffahrt realistisch mit zeitgenössischer Kriminalistik verwebt. Russel O‘Leary, ein junger Singer-Songreiter, der allabendlich im Pub Temple Bar mit seiner Band auftritt, setzt seine persönlichen Vorlieben mit seinen beiden Jobs um, denn tagsüber arbeitet er als Privatdetektiv.

Buchtitel. Foto: Verlag

Dierdorf/Hamburg. Russels Freund, Detective Sergeant Declan Walsh bearbeitet eine Serie von Frauenmorden, die immer nach demselben Muster ablaufen: Eine junge Frau, die offenbar unter Drogen steht, wird erdrosselt und ins Wasser geworfen. Eine der Frauen kann kurz vor ihrem drohenden Ende entkommen und bei der Polizei aussagen. Doch bevor die Polizei ein Phantombild anfertigen kann, fällt die Zeugin einem Unfall mit Fahrerflucht zum Opfer.

Ein Hafenarbeiter sieht frühmorgens bei den Docks einen besonders schicken Sportwagen, einen Aston Martin DBS in Xenongrau, in dem eine sehr betrunkene rothaarige Frau und ein Mann im dunklen Anzug und mit einer dicken Uhr am Handgelenk sitzen.

Ein besorgtes Elternpaar beauftragt den Detektiv Russel O‘Leary, ihre 18-jährige, seit vier Tagen vermisste Tochter zu finden.

Ein Müllarbeiter findet eine weitere Frauenleiche an der Liffey. Sie ist rothaarig und mehrere Einstichstellen im Arm der Toten zeigen, dass sie schon länger Drogen gespritzt haben muss. Das Drogendezernat schließt die Akte sehr schnell als Suizid durch Überdosis. Doch die Tote ist die Freundin von Russel O’Leary, der Musiker und Detektiv weiß genau, dass seine Freundin nie Drogen nahm. Er heftet sich wie ein Terrier an ihre Spur und entdeckt dadurch – mit Unterstützung seines Freundes bei der Polizei - eine Menge Unangenehmes.




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Warum verabschiedete sie sich bei ihrem letzten Treffen mit der Frage: „Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?“, wobei sie bedrückt wirkte? Ein Musiker-Paar, mit dem die Tote oft übte, weiß mehr als es zu sagen bereit ist. Russel lässt nicht locker und erhält kleine Hinweise. Er erkennt durch seine Recherche, dass seine Freundin nicht die Frau war, für die er sie gehalten hat. Sein Herz droht zu zerspringen, weil die Liebe seines Lebens ihn offenbar betrogen hat.

Es gibt zu viele offene Fragen und zu viele Zufälle, auch für die Polizei. Manche Spuren laufen ins Leere, andere erscheinen sehr unwahrscheinlich. Der wichtigste Zeuge verabredet sich mit einem Polizisten und wird erschossen. Je näher Russel der Wahrheit kommt, desto bedrohlicher wird die Situation für ihn selbst.

Die Autorin Mara Laue versteht es meisterhaft, verschiedene Handlungsstränge zu einem undurchschaubaren Gespinst zu verknoten. Nebenbei lernt der Leser etliche Fakten über Dublin, über die nationale Polizei von Irland, über die Portnarnock Beach, über Selkies oder Silkies, mythologische Gestalten und über die gälische Sprache.

Erschienen ist das Taschenbuch beim Dryas Verlag, ISBN 978-3-948483-09-8.
htv


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