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Nachricht vom 06.11.2020    

Die Büste der Mila Röder bezaubert auch heute

Ein 3D-Druck hat es möglich gemacht: Die Büste der schönen Mila Röder ist zum zweiten Mal entstanden und hat einen wunderbaren Standort im Haus von Autorin Catrin Möderler gefunden, in dem Musik und Literatur im Mittelpunkt stehen.

Catrin Möderler freut sich über den 3D-Druck der Büste der Mila Röder. Foto: pr

Bad Honnef. Mila Röder war zu Lebzeiten eine Sängerin gewesen. Sie starb 1887. Anspruchsvolle Opern- und Operettenpartien brachte sie zu Gehör und sogar Jacques Offenbach komponierte eigens für sie. Alle, die sie damals trafen, schwärmten von ihrer Schönheit. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Mila Röder in Honnef. Ihre Mutter ließ sowohl für den Stiefvater, den Theateragenten Ferdinand Röder, als auch für die Tochter Mila das weithin sichtbare Mausoleum auf dem Alten Friedhof in Bad Honnef errichten. Die Original-Büste der Mila Röder wurde in diesem Mausoleum gefunden und ins Rathaus gebracht, um sie vor dem Verfall zu schützen.

Autorin Catrin Möderler hat sich intensiv mit den Lebensläufen von Mila und Ferdinand Röder beschäftigt und viele interessante Fakten zu Tage gefördert. Catrin Möderler ist fasziniert von der Kunstszene im 19. Jahrhundert und sammelt im Rahmen dieses Themas Visitenkarten, Plakate oder auch Zeitungsausschnitte. Mila Röder ist Catrin Möderler im Lauf der Recherchearbeit und während des Schreibens an der Biographie ans Herz gewachsen und deshalb fasste sie den Plan, einen 3D-Druck der Büste, die im Rathaus steht, anfertigen zu lassen. Das Unternehmen 3DScanlab aus Köln nahm sich der Sache an, vermaß die Büste zuerst mittels Kamera. Das Unternehmen hat einen guten Ruf bei Restauratoren, aber auch in der Filmbranche, was Computeranimationen betrifft. Derzeit arbeitet es für den Film „Matrix 4“.

In Bezug auf die Büste der Mila Röder gab es noch ein paar Widerstände, unter anderem coronabedingt zu überwinden. Kopf und Hals der Büste sind schmal, die Brust ausladend, deshalb fürchtete das Hersteller-Unternehmen um die Standfestigkeit der Figur. Aber auch das wurde gelöst. Nun ist Mila Röder II aus einem Stück gefertigt, aber ein wenig kleiner als das Original. Die neue Büste besteht aus dem Kunststoff PA 2200, der wie Alabaster aussieht und sich auch so anfühlt. Verfüllt ist sie mit Harz. Die Daten, die seinerzeit mit der Kamera aufgezeichnet wurden, sind wohlverwahrt und würden helfen, wenn das Original mal beschädigt wäre, was hoffentlich nie passiert.

Catrin Möderler wird in Sachen Familie Röder weiterforschen und sucht nach einem verschollenen Porträt der Mila Röder, das von Franz von Lenbach gemalt wurde. In einem Ausstellungkatalog wird es erwähnt, aber das Gemälde selbst bleibt bis heute verschwunden. Das nächste Buch hat Catrin Möderler schon in Arbeit. Es wird von Karl Blasel, österreichischem Schauspieler und Theaterdirektor, handeln. Catrin Möderler wird wieder so manche spannende Geschichte zu Tage fördern. Karl Blasel war übrigens 1872 Partner von Mila Röder in der Operette „Schneeball“ von Jacques Offenbach, die im Carltheater in Wien aufgeführt wurde.

Mila Röder machte zu Lebzeiten eine gute Figur, bezauberte durch ihr Aussehen und ihre Stimme. Heute ist sie eine Legende. Für Catrin Möderler ist mit dem Nachdruck der Büste der Mila Röder ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen.

Im Buchhandel und im Internet erhältlich:
Catrin Möderler, Mila Röder - Ein bühnenreifes Leben, tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, ISBN 978-3-7482-9394-1,
236 Seiten, 25 Euro

Catrin Möderler, Ferdinand Röder – Ein Leben dem Theater, tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, ISBN 978-3-347-04102-8,
265 Seiten, 25 Euro.



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