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Nachricht vom 16.10.2020    

SGD Nord genehmigt Millionenprojekt zur Deich-Sanierung bei Engers

Aktuell hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Wasserbehörde den Planfeststellungsbeschluss nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) zur Ertüchtigung des Rheindeichs bei Neuwied-Engers erteilt. Bauherr für das rund vier Millionen Euro teure Bauprojekt ist das Land Rheinland-Pfalz. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 2021 beginnen.

Blick vom Deich auf den Rhein. Symbolfoto: Wolfgang Tischler

Neuwied. „Der Deich hat seit seiner Errichtung in den Jahren 1928 bis 1931 die Stadt Neuwied schon mehrfach vor schweren Hochwassern geschützt, braucht aber dringend eine Sanierung. Mit dieser Baumaßnahme wird zugleich das Wasserschutzgebiet ‚Engerser Feld' geschützt, das auch in Dürrephasen im Zuge des Klimawandels große rechtsrheinische Bereiche sicher mit sauberem Trinkwasser versorgen kann", sagte Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der SGD Nord.

Der in die Jahre gekommene Rheindeich ist nicht mehr standsicher, die Technik ist veraltet. Deshalb soll er in Abschnitten zurückgebaut und als 3-Zonen-Deich mit Stützkörper, Oberflächenabdichtung und Auflastfilter wieder aufgebaut werden. Der neue Deich wird insgesamt rund 860 Meter lang sein. Die Hochwasserschutzlinie unterquert bei Rhein-Kilometer 602,1 die Kronprinz-Wilhelm-Brücke, wodurch der Planungsraum in zwei Bereiche gegliedert wird. Westlich der Eisenbahnlinie verläuft der neue Deich weitgehend in der Trasse des bisher vorhandenen Deichs. Östlich schwenkt er von der alten Trassenführung, die parallel zum Rheinufer verläuft, ab und folgt dem Elmsweg nach Nordosten, wo er am Ortsrand von Engers in dem dort natürlich ansteigenden Gelände ausläuft.

Im Bereich der Eisenbahnbrücke wird aufgrund der beengten Platzverhältnisse die landseitige Deichböschung durch eine Stützmauer abgefangen. Die Hochwasserschutzanlage erhält über eine Strecke von rund 170 Metern eine Untergrundabdichtung, die mit Spundwänden - in Ergänzung zu einer bereits vorhandenen Rüttelschmalwand - hergestellt wird. Diese dient als Sickerwegsverlängerung und führt zu einem Druckabbau, was zu einer Erhöhung der Standsicherheit der Hochwasserschutzanlage führt. Weitere wesentliche Elemente der Deichanlage sind ein Deichverteidigungsweg, zwei Deichschutzstreifen, die Deichkrone mit Fuß- und Radweg, die Deichoberflächen, eine Untergrundabdichtung und Deichüberfahrten.

Zum Hintergrund:
Der rechtsrheinische Hochwasserschutzdeich westlich der Ortslage Neuwied-Engers ist ein wichtiger Bestandteil der gesamten Hochwasserschutzanlagen der Stadt Neuwied. Er riegelt einen ehemaligen Altarm des Rheins ab, welcher durch das „Engerser Feld" verläuft. Neben dem Schutz der Innenstadt von Neuwied wirkt sich der Deich auch schützend auf die für die Region unverzichtbaren Trinkwassergewinnungsanlagen im „Engerser Feld" aus. Im Hochwasserfall wird der Eintrag von verunreinigtem Rheinwasser in das hinter dem Deich gelegene Trinkwasserschutzgebiet und somit in das Grundwasser vermieden.

Insgesamt wurden 38 Einwendungen in der Phase der Offenlage des Vorhabens erhoben. Zudem wurde eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Mit bereits in der Planung vorgesehene Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen sowie durch die zahlreichen Auflagen zum Planfeststellungsbeschluss wie beispielsweise, um durch die Baustelle resultierende Beeinträchtigungen für die Anwohner abzufedern, wird den verschiedenen Interessen soweit wie möglich Rechnung getragen. Das erhebliche öffentliche Interesse an der dauerhaften Sicherstellung eines wirksamen Hochwasserschutzes rechtfertigt die Durchführung des Vorhabens.



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