Werbung

Nachricht vom 16.10.2020    

Leserbrief zum Norma-Projekt Heddesdorfer Berg

LESERMEINUNG | Die mittlerweile in vollem Gange befindlichen Projekte der sogenannten Neuen und Oberen Mitte Heddesdorfer Berg sind der weit überwiegenden Anzahl der Bewohner des Hedddesdorfer Berges mehr als nur ein Dorn im Auge. Dabei ist die von ortsansässigen CDU-Stadträten getätigte Aussage, man fühle sich verschaukelt, wirklich sehr milde ausgedrückt.

Neuwied. Man muss nur zurückblicken, um festzustellen, wie skandalös das Gesamtprojekt gelaufen ist. Eine Nahversorgung war an Ort und Stelle immer geplant und auch von den Anwohnern gewünscht. Einen Norma-Markt dieser Größe in Verbindung mit TeDi und einen Bau von 150 Wohneinheiten auf kleinstem Raum hat sich aber niemand auf dem Berg gewünscht. Was wurde alles ignoriert?

Ein hydrogeologisches Gutachten, das von nicht absehbaren Risiken spricht, wird einfach durch ein neues ersetzt. Einwände der Unteren Naturschutzbehörde? Egal! Eine eigens gegründete Bürgerinitiative wird nicht ernst genommen. 49 Stellungnahmen von Anwohnern werden nicht abgewägt, sondern weggewägt. Sämtliche vor Ort lebenden Ratsmitglieder waren dagegen und wurden missachtet oder sogar von den Beratungen ausgeschlossen. Da wundert es nicht, wenn auch die Schönrederei am Ende nicht eingehalten wird.

Das Ganze zieht sich weiter. Vom ersten Tag an wurden auf den Baustellen Ordnungswidrigkeiten begangen. Störung der Nachtzeiten gemäß Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm, Störung der Ruhezeiten gemäß Landes-Immissionsschutzgesetz. Beginn der Arbeiten mit schwerem Gerät zum Teil bereits vor 6 Uhr. Illegale Baumfällungen. Aber das Ordnungsamt fühlt sich nicht zuständig. Zitate: „Wir gehen davon aus, dass die eine Sondergenehmigung haben“ oder auch „Wir wissen nicht, ob die das dürfen.“ Erst als die Bauarbeiten wegen schlechter werdenden Wetters von selbst nach 7 Uhr anfangen, fühlt sich das Ordnungsamt plötzlich doch zuständig.



Wo Herr Neusser von Norma seine Befürworter finden möchte, bleibt fraglich. In zahlreichen persönlichen Gesprächen habe ich kaum mehr als zwei davon gefunden. Und die freuen sich nur darauf, noch schnell bei Norma kaufen zu können, was sie beim Einkauf im Industriegebiet vergessen haben. Deutlich sichtbar ist auch schon, wie Norma und TeDi keine neue Ortsmitte, sondern eine massive Trennlinie zwischen dem Bienenkaul und dem restlichen Berg bilden. Die Neue und Obere Mitte Heddesdorfer Berg sind, was sie sind: Ein stadtplanerisches Desaster!
Dennis Mohr – FDP Neuwied



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


Pierre Fischer und Sven Schür gewinnen die Bürgermeisterwahl

Die Wähler in den Verbandsgemeinden Puderbach und Rengsdorf-Waldbreitbach haben entschieden. In Puderbach ...

Neuer Naturschutzbeirat des Landkreises Neuwied hat sich konstituiert

Nach Ablauf seiner fünfjährigen Amtsperiode hat sich kürzlich der neue Naturschutzbeirat des Landkreises ...

Gemeinsam Brücken bauen: ehrenamtliches Engagement in Neuwied

Am 10. April 2025 trafen sich engagierte Bürgerinnen und Bürger in Neuwied zu einem besonderen Austausch. ...

Gemeinsame Initiative zur Nutzung von Ausgleichsflächen in Neustadt

In der Ortsgemeinde Neustadt (Wied) stehen neue Bauprojekte an, die Ausgleichsmaßnahmen nötig machen. ...

Ministerin Dörte Schall spricht in Neuwied zum Tag der Arbeit

Am 26. April lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund zu einem besonderen Empfang nach Neuwied ein. Ministerin ...

FWG unterstützt Sven Schür

Die FWG Verbandsgemeinde Puderbach unterstützt die Kandidatur von Sven Schür zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde ...

Weitere Artikel


Bürgerliste Ich tu´s: Stadtpolitik im Dialog mit den Bürgern

Erstmals nach dem Lockdown traf sich die Stadtratsfraktion der Bürgerliste Ich tu´s wieder mit interessierten ...

DRK Krankenhaus Neuwied erlässt Besuchsverbot

Die Corona-Infektionszahlen steigen weiter stark an. Wegen der zunehmenden Gefährdungslage spricht das ...

SGD Nord genehmigt Millionenprojekt zur Deich-Sanierung bei Engers

Aktuell hat die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Wasserbehörde den Planfeststellungsbeschluss ...

Wiederholte Aggression - Beschuldigter in Polizeigewahrsam

Am Donnerstagnachmittag erhielt die Polizei Straßenhaus per Notruf durch eine Zeugin Kenntnis von einer ...

Mit der Digitalen Stadtrallye gemeinsam aktiv

Herbstferien und Schmuddelwetter bei Corona in vielen Orten und Regionen Warnstufe rot. Viele Familien ...

Wiederkehrenden Straßenausbaubeiträge ist Zeichen von Solidarität

Auf den Einwohnerversammlungen am 8. Oktober 2020 im Center-Forum in Unkel wurden die Bürgerinnen und ...

Werbung