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Nachricht vom 09.09.2020    

Erfolgreiche Nachzucht bei seltenen Leguanen im Zoo Neuwied

Seit 2018 werden im Zoo Neuwied Kuba-Wirtelschwanzleguane (Cyclura nubila) gehalten, deren Bestände in ihrer Heimat, der Karibik, bereits gefährdet sind. Diese beeindruckenden Reptilien können eine Körperlänge von bis zu 1,50 Meter erreichen, wobei gut die Hälfte davon allein ihr Schwanz ausmacht.

Der kleine Kuba-Wirtelschwanzleguane schlüpft gerade. Fotos: Zoo Neuwied

Neuwied. Die Männchen sind generell etwas größer und schwerer als die Weibchen. Beide Geschlechter haben einen stachligen Kamm auf dem Rücken, der sich vom Nacken der Tiere bis zu deren Schwanzende erstreckt. Der Kuba-Wirtelschanzleguan ist eine von elf Wirtelschwanzleguan-Arten, wovon eine bereits als ausgestorben gilt. Er ist endemisch auf Kuba und den Cayman-Islands, was bedeutet, dass es diese Tiere nirgendwo sonst auf der Welt gibt.

Eine Ausnahme bilden allerdings die Tiere in menschlicher Obhut, also in Zoos und Tierparks oder bei privaten Reptilienhaltern. In Deutschland gibt es aktuell nur drei zoologische Institutionen, in denen man Kuba-Wirtelschwanzleguane live erleben kann, der Zoo Neuwied ist eine davon. Umso größer war natürlich die Freude bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zoos, als dieses Jahr gleich zwei Jungtiere der seltenen Art schlüpften.

Die Elterntiere waren ursprünglich aus dem Zoo Prag, der auch das Zuchtbuch für diese Art führt, ins Rheinland gekommen. Im April hatte das weibliche Tier im Zoo Neuwied Eier gelegt, die von den Tierpflegern in einen Inkubator überführt wurden, um die idealen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung zu schaffen. Letztendlich schlüpften daraus im Juli zwei kleine Kuba-Wirtelschwanzleguane, die aktuell für die Besucher aber noch nicht zu sehen sind.



Der Zoo Neuwied ist sehr stolz auf diesen besonderen Nachwuchs, weil es zum einen nur wenige Halter dieser bedrohten Art gibt und die Nachzucht zum anderen auch nicht ganz einfach ist. Außerhalb der Paarungszeit können die großen Echsen dem Partner gegenüber nämlich sehr aggressiv werden. Man muss also schon bei der Gestaltung der Anlage einiges beachten und zum Beispiel genug Rückzugsmöglichkeiten, den ein oder anderen Sichtschutz und abtrennbare Anlagenteile planen. Anschließend gilt es, die Tiere und deren Verhalten stets genau zu beobachten, um zu vermeiden, dass sie sich gegenseitig verletzen. Die erfolgreiche Nachzucht von Kuba-Wirtelschwanzleguanen verlangt also nicht nur die Zusammenstellung von Männlein und Weiblein, sondern auch eine Menge tierpflegerisches Feingefühl. (PM)


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