Konstruktive Gespräche in Selters
Der Spitzenkandidat der rheinland-pfälzischen CDU, Christian Baldauf ist derzeit auf Sommertour. In 24 Tagen will der Politiker in 150 Terminen erfahren wo der Schuh im Land drückt, was verbessert werden kann oder was gut und etabliert läuft. Hierzu nutzt Christian Baldauf intensive Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, mittelständischen Unternehmen und Vertretern der Polizei, Rettungskräften, Lehrern und der Gesundheitsbranche.
Selters. In diesem Zusammenhang fand jüngst ein ebenso intensives wie konstruktives Gespräch mit Vertretern des Verwaltungsrates, der Klinikleitung und Chefärzten des Evang. Krankenhauses Dierdorf/Selters (KHDS) am Klinikstandort Selters statt.
Der Informationsbedarf war hierbei ebenso umfangreich wie die Anzahl der interessierten Gesprächsteilnehmer. Neben Christian Baldauf waren Dr. Andreas Nick (MdB), Jenny Gross (MdL), der Westerburger Stadtbürgermeister Janick Pape, Kreistagsmitglied Pia Hüsch-Schäfer aus Hachenburg sowie Edgar Deichmann von der CDU, Selters mit am Tisch.
Gemeinsames Ziel ist die nachhaltige medizinische Entwicklung der Region
Diskutiert wurden alle Themenbereiche, die für eine nachhaltige medizinische Entwicklung der Region erfolgsrelevant sind. Hierzu gehört ein bedarfsgerechtes, abgestimmtes stationäres Leistungsangebot, das untrennbar mit der Frage der Fachkräftesicherung verbunden ist ebenso wie eine sektorenübergreifende Versorgung zum Wohl der Patienten. Die KHDS-Verantwortlichen standen mir ihrer Expertise in allen Punkten als wertvoller Informationsgeber zur Verfügung.
Der Vorsitzende des KHDS-Verwaltungsrats, Rolf-Peter Leonhardt, verwies auf die umfangreiche Erfahrung des KHDS, das seit mehr als 100 Jahren – davon seit rund 40 Jahren mit zwei Standorten - als ein Krankenhaus in der Region Leuchtturmcharakter hat. In den letzten Jahren wurden weit über 20 Millionen Euro an Investitionen für die Patienten getätigt. Aktuell werden von über 420 Mitarbeitern in der Klinik circa 9.000 Patienten stationär und in den angegliederten Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) mehr als 31.000 Patienten ambulant versorgt.
Guido Wernert, Geschäftsführer des KHDS unterstreicht die Leistungsfähigkeit der Klinik auch vor dem Hintergrund, dass es sich um ein Haus in freigemeinnütziger Trägerschaft handelt. „Kommunale Krankenhäuser können aus Steuergeldern bei Bedarf Ergebnisausgleich aus öffentlichen Mitteln und Zuschüsse für Investitionen geben werden – wir als ein Haus in freigemeinnütziger Trägerschaft erwirtschaften unsere Investitionen und den Haushaltsausgleich allein über Ergebnisüberschüsse,“ so Wernert und verweist auf eine Eigenkapitalquote von mehr als 50 Prozent. „Ein Beweis dafür, dass es erfolgreich möglich ist, auch ein Krankenhaus mit zwei Standorten im Westerwald wirtschaftlich zu führen, wenn man notwendige Entscheidungen konsequent trifft“, meint der Klinikmanager. Gerne berichtet Wernert auch von dem mit der Verbandsgemeinde Selters, zahlreichen Praxen im Frühjahr gegründeten Verein zur „Sicherung der Gesundheitsversorgung der Region Selters“.
Beeindruckende medizinische Leistungsfähigkeit des KHDS
Neben den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, die als Basis unerlässlich sind, interessierten sich die Vertreter der Politik aber vor allem für die medizinische Leistungsfähigkeit des KHDS. Hier standen stellvertretend zwei der Chefärzte der Klinik intensiv Rede und Antwort.
Dr. med. Peter Flies, Chefarzt der Inneren Medizin/Kardiologie gab einen ebenso interessanten wie authentischen Einblick in die Arbeit seiner Abteilung, in der die komplette intensivmedizinische Diagnostik und Therapie von kritisch kranken Patienten inklusive aller modernen Beatmungsverfahren geleistet wird ebenso wie alle Form von Herzrhythmusstörungen behandelt werden. „Das Besondere aber“, so der Chefarzt der Inneren Abteilung, „ist eindeutig die Leistungsfähigkeit und Flexibilität unseres Hauses. Wir sind – nicht zuletzt aufgrund unserer Größe und der daraus resultierenden schlanken Strukturen - eine schlagkräftige Einheit. Ein Beispiel hierfür ist die Möglichkeit 24 Stunden an sieben Tagen eine MRT-Untersuchung durchführen zu können. Das ist – nach meinem Wissen – in vielen anderen, auch größeren Häusern nicht gegeben und dient entscheidend dem Patientenwohl.“
Selbstverständlich war auch eine lebensrettende Schlaganfallversorgung ein zentrales Thema. Hier leistet das KHDS mit einer zertifiziert Stroke Unit, einer hoch spezialisierte neurologische Überwachungsstation und Organisationszentrale für die umfassende Versorgung von Schlaganfall-Patienten, seit 15 Jahren eine sehr gezielte und fächerübergreifende Behandlung. Diese wird durch ein Team verschiedenster Fachärzte unter Führung von Neurologen mit Neuro- und Gefäßchirurgen, Kardiologen sowie Radiologen (Röntgenfachärzte) und speziell ausgebildeter Pflegekräfte und Therapeuten sichergestellt.
Für den Chefarzt der KHDS-Neurologie, Dr. med. Benjamin Bereznai, der auch verantwortlich für die Schlaganfalleinheit am Standort Selters ist, ist es eine Selbstverständlichkeit sein Wissen auch in die öffentliche Diskussion einfließen zu lassen: „Die Schlaganfallversorgung heute erfordert die höchste Aufmerksamkeit und das eingespielte und professionelle Zusammenwirken von auf Schlaganfallbehandlung spezialisierter Mitarbeiter. Das kann man nicht einfach nur nebenbei machen. In meiner neurologischen Klinik ist der Leitende Oberarzt mit drei Assistenzärzten 24 Stunden eigens für diese Aufgabe freigestellt. Zudem visitiere ich selbst jeden Morgen zusammen mit den Kollegen die Schlaganfalleinheit. Neben meiner Person stellen insgesamt vier Oberärzte, sieben Assistenzärzte sowie Pflegefachleute, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, MTAs und MTRAs und eine Neuropsychologin die spezialisierte Schlaganfallversorgung sicher. Nur so können wir eine unverzügliche und qualitative Akutdiagnostik des Schlaganfalls gewährleisten, um die Patienten möglichst früh und gezielt zu behandeln und das verantwortliche Blutgerinnsel innerhalb der ersten halben Stunde nach Eintreffen im Krankenhaus aufzulösen, denn verlorene Zeit ist verlorenes Gehirn.“
Weitere Themen wie die sektorenübergreifende Versorgung durch die leistungsfähigen MVZ des Evang. Krankenhauses Dierdorf/Selters – auch in Verbindung mit der erfolgreichen Rekrutierung von so dringend benötigen Medizinern für den ländlichen Bereich, die problemlose Medikamentenversorgung, die das KHDS durch die Kooperation mit der Zentralapotheke im St Vinzenz Krankenhaus Limburg, einer der modernsten Krankenhausapotheken Hessens, realisiert und vieles mehr wurden erörtert. Und schließlich verabschiedete Christian Baldauf sich mit den Worten: „Wir wollen eine flächendeckende Gesundheitsversorgung. Darum bedanke ich mich für den intensiven Austausch mit den Verantwortlichen des Evang. Krankenhauses Dierdorf/Selters und den interessanten Einblick in die Strukturen der Klinik. Ich nehme vieles mit.“ Sein Ziel sei es zuerst zuhören und dann ein Konzept zu entwickeln, wie das Land in den kommenden zehn, zwanzig Jahren da stehen soll. Neben der Krankenhausversorung müssen auch Modelle zur Sicherung einer flächendeckenden ambulanten Versorgung eine deutliche Rolle spielen. Im Bereich der medizinischen Versorgung bietet das KHDS seine Expertise und seine Gesprächsbereitschaft selbstverständlich auch für den weiteren aktiven Austausch und zum Wohl der Patienten in der Region an. (PM)
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