Nachhaltige Geldanlagen: Geld in “grüne” Aktien investieren
Sein Geld vermehren – aber nicht um jeden Preis: Das kann mit nachhaltigen Geldanlagen wie Aktien-Indexfonds oder anderen “grünen” Investitionen funktionieren. Diese kommen dann Unternehmen zugute, die auf die Umwelt, Produktionsbedingungen und faire Unternehmensführung achten. Doch bei einigen Aktien ist Vorsicht geboten.
Öko- und Ethik-Fonds erleben Boom
Die Corona-Krise weckt bei vielen Verbrauchern das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit. Das ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung Accenture, die unter mehr als 3.000 Verbrauchern in 15 Ländern auf fünf Kontinenten durchgeführt wurde. Durch diesen Sinneswandel werden für viele Anleger nachhaltige Investments wie Öko- und Ethik-Fonds interessant, die das Geld nur in Unternehmen stecken, die Wert auf Nachhaltigkeit, ordentliche Produktionsbedingungen und faire Unternehmensführung legen. Firmen, die beispielsweise Kinder- oder Zwangsarbeit nicht ausschließen oder Kriegsgeräte herstellen, werden von den Fonds außer Acht gelassen.
Die Branche erlebt einen regelrechten Boom, fast täglich kommen neue Produkte auf den Markt – doch nicht alle Anlageformen sind uneingeschränkt zu empfehlen.
ETFs sind kostengünstig und performant
Grundsätzlich gilt: Nachhaltige Geldanlagen bergen die gleichen Chancen und Risiken wie konventionelle Investitionen auch. Wie hoch die Ertragschancen und Verlustrisiken sind, hängt dabei in erster Linie von der Anlageform ab.
Wer nicht tiefgehend in die Materie einsteigen will, sollte sich mit nachhaltigen Aktien-Indexfonds (ETFs) beschäftigen. Diese sind vergleichsweise kostengünstig und haben in der Vergangenheit über lange Zeiträume immer gut performt. Hier sollten Anleger aber darauf achten, dass die Fonds breit genug über Unternehmen verschiedener Branchen, Länder und Währungen gestreut sind, um das Risiko zu minimieren und sich für eine langfristige Geldanlage zu eignen.
Aktiv verwaltete Öko-Fonds sind teurer
Aktive Ökofonds werden nach dem Ermessen des Fondsmanagers zusammengestellt. Die Verwaltungskosten und etwaige Ausgabeaufschläge solcher Fonds sind in der Regel mit höheren Kosten verbunden als es bei Aktien-Indexfonds der Fall ist. Dabei gibt es keine Sicherheit, dass am Ende mehr dabei rauskommt, als wenn sich der Fondsmanager einfach an einem nachhaltigen Aktienindex orientieren würde. Manche dieser aktiven Fonds haben ihren Schwerpunkt zudem in einem begrenzten Bereich, wie beispielsweise in der Solar- oder Windenergie. Solche Anlagen bergen ein vergleichsweise hohes Risiko.
Nur für sehr risikofreudige Anleger kommen nachhaltige Investitionen in geschlossene Fonds oder Genussrechte in Frage. Bei solchen Kapitalanlagen wird das Geld in der Regel in ein bestimmtes Projekt investiert, etwa in eine Beteiligung an Windparks oder Waldprojekten. Auch wenn hier im Optimalfall hohe Renditen winken – muss das Unternehmen in die Insolvenz gehen, droht der Totalverlust.
Beratung bei Banken, Finanzdienstleistern oder der Verbraucherzentrale
Die Verbraucherzentrale Bremen hat einen Banken- und Produktcheck zu ethisch-ökologischen Geldanlagen veröffentlicht. Hier gibt es Informationen über nachhaltige Banken, Sparanlagen und Girokonten. Neben Details zu ethisch-ökologischen Anlagestandards von Banken sind aktuelle Konditionen von Sparanlagen und Girokonten zu finden. Alternativ können auch die Bank des Vertrauens oder seriöse Finanzdienstleister wie MLP, die DVAG oder die tecis Finanzdienstleistungen AG gut beraten, wenn es um nachhaltige Geldanlagen geht. (prm)