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Nachricht vom 28.05.2020    

Westerwälder Daten helfen bei der Erforschung der Folgen der COVID-19-Infektion

Weltweit gewinnen die Mediziner immer mehr Erkenntnisse zu der COVID-19-Infektion und auch zu deren Folgen. Internationale medizinische Netzwerke dienen zum Austausch und zur Erforschung des Virus. Erstmalig wurde ein Fallbericht aus Deutschland über das Guillain-Barre Syndrom nach SARS-CoV-2-Infektion dokumentiert und in diesen medizinischen Netzwerken publiziert - der Fall kam aus dem Evangelischen Krankenhaus Dierdorf/Selters (KHDS).

Dr. Erika Scheidl, PhD Oberärztin und Fachärztin für Neurologie sowie für klinische Neurophysiologie im Evang. Krankenhaus Dierdorf/Selters. Foto: KHDS

Dierdorf/Selters. Im April suchte eine Patientin, die unter anderem eine Schwäche in den Beinen hatte, mit Symptomen wie beispielsweise Parästhesien (Kribbeln) und Sensibilitätsverlust an allen Extremitäten medizinische Hilfe im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des KHDS in Selters. Da die Patientin in einem direkten Kontakt zu einem SARS-CoV-2-positiven Patienten war, wurde bei ihr routinemäßig ein SARS-CoV-2-Abstrich gemacht. Der positive Abstrich der Patientin war drei Wochen vor den Symptomen, sie war zum Zeitpunkt der Aufnahme im MVZ bereits negativ.

Patientin ist beschwerdefrei und auf dem Weg der Genesung
Im Rahmen der Diagnostik untersuchten die Neurologen des MVZ Dierdorf/Selters die Patientin sorgfältig und glichen ihre Untersuchungsergebnisse immer wieder mit aktuellsten Entwicklungen in Bezug auf die Folgen einer COVID-19-Infektion ab. Ihre Recherchen ergaben, dass die Symptome einem ersten - im April publizierten - Fall eines vermutlich SARS-CoV-2-assoziierten Guillain-Barré-Syndroms (GBS) aus China ähnelten; weitere vereinzelte Fälle aus Italien und Spanien wurden bekannt. „Hier setzten unsere diagnostischen Überlegungen an“, berichtete Dr. Erika Scheidl, PhD, Oberärztin der KHDS-Neurologie. „Der Fall war schon anders, als die bisher publizierten und das war das Interessante, wie auch im DGN Journal Club anschließend betont wurde: Der Unterschied lag darin, dass die Patientin zwar Corona positiv davor war, aber sie hatte drei Wochen vorher nur eine Riechstörung und keine respiratorische Symptome. So wir kamen zu dem Schluss, dass quasi asymptomatisch verlaufende Infektionen durch spätere Immunreaktionen neurologische Erkrankungen auslösen können“, erklärt die Fachärztin für Neurologie sowie für klinische Neurophysiologie am KHDS.



Die Oberärztin konnte schließlich gemeinsam mit dem Chefarzt der Neurologie am KHDS, Dr. med. Benjamin Bereznai, PhD und ihrem Kollegen Oberarzt Aleksandar Hadji-Naumov, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie sowie ihrem Kollegen Diez Canseco die Diagnose bestätigen. Die Patientin litt unter dem Guillain-Barre Syndrom nach SARS-CoV-2-Infektion. Dank einer schnellen Diagnostik und der daran anschließenden effektiven Behandlung ist die Patientin heute beschwerdefrei und wird aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem milden Krankheitsverlauf rechnen dürfen.

„Wir freuen uns natürlich mit der Patientin über deren wahrscheinlich baldige vollständige Genesung“, so Dr. Erika Scheidl, PhD. „Gleichzeitig ist es für uns aber auch wichtig, dass unsere Erkenntnisse dazu dienen, weltweit die medizinischen Folgen einer COVID-19-Infektion zu erforschen“. Hierzu haben die Neurologen des KHDS beigetragen, denn die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse erschien jüngst im “Journal oft he Peripheral Nervous System“, einer renommierten wissenschaftlichen Publikation. „Wir sind stolz, dass unsere Neurologen am Standort Selters der Patientin helfen konnten und dankbar, dass die medizinischen Kolleginnen und Kollegen im KHDS durch ihr Können und ihr Wissen dazu beitragen der weltweiten Pandemie und ihren Folgen wissenschaftlich auf hohem Niveau zu begegnen, “ fasst der KHDS-Geschäftsführer Guido Wernert zusammen. (PM)


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