Werbung

Nachricht vom 08.05.2020    

Weberit Dräbing Gruppe stellt Insolvenzantrag

Die Corona-Krise hat auch bei der Weberit Dräbing Gruppe als Zulieferer von Kunststoffbauteilen für die Automobilindustrie zu Auftragsrückgängen geführt. Der Geschäftsbetrieb läuft trotz Insolvenzantrags uneingeschränkt weiter. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld bis Ende Juli gesichert.

(Foto: Weberit Dräbing Gruppe)

Oberlahr. Die Geschäftsführung der Weberit Dräbing Gruppe hat am 4. sowie am 6. Mai für die Weberit Werke Dräbing GmbH, die Weberit Werke Dräbing Blasformtechnik GmbH und die Teetronic Weberit Werke Dräbing GmbH einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Betzdorf gestellt. Das gab die Gruppe in einer Pressemitteilung bekannt. Damit wollen die auf die Kunststoffverarbeitung spezialisierten Unternehmen die bereits begonnene und noch nicht abgeschlossene Restrukturierung im Zuge eines Insolvenzverfahrens fortsetzen. Das Amtsgericht Betzdorf hat Rechtsanwalt Jens Lieser von LIESER Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Maßgeschneiderte Kunststoffprodukte für die Automobilindustrie
Die Weberit Dräbing Werke mit ihren rund 150 Mitarbeitern stellen maßgeschneiderte Kunststoffprodukte für die Automobilindustrie her. Hierzu gehören Spritzgussverfahren, Extrusionsblasformen sowie Tauchformen, die für technische Bauteile im Fahrwerk und Antriebsstrang genutzt werden. Zudem gelten die Unternehmen als Innovationstreiber, da sie neue Konzepte für Bauteile und Baugruppen im Bereich Leichtbau, Faserverbundkunststoffe sowie Hybridbauweise entwickeln.

Die Stilllegung der Automobilwerke in Deutschland sowie weiterer wichtiger Automobil Zuliefererbetriebe hat bei der Weberit Dräbing Gruppe zu erheblichen Auftragsrückgängen und finanziellen Einbußen geführt.

Uneingeschränkte Fortführung des Geschäftsbetriebs
Der Automobilsektor kämpft derzeit mit den Problemen eines tief greifenden Strukturwandels. Die schwerwiegenden Auswirkungen durch die Corona-Pandemie haben die Situation noch einmal deutlich verschärft. Das spüren vor allem mittelständische Auftragnehmer wie die Weberit Dräbing Gruppe. „Unser Ziel ist es, die Unternehmen der Gruppe zukunftsfähig auszurichten. Wenn wir die Unternehmen wieder robust und stabil im Markt aufstellen, haben wir auch die Basis, um möglichst viele Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region zu erhalten“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Jens Lieser. Derzeit läuft der Geschäftsbetrieb an allen Standorten im Rahmen der aufgrund der Corona-Krise geltenden gesetzlichen Bestimmungen uneingeschränkt fort. Rechtsanwalt Lieser und sein Insolvenzteam haben sich umgehend vor Ort ein Bild über die wirtschaftliche Lage verschafft. Die Mitarbeiter wurden über den Insolvenzantrag und über die weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten beider Firmen sind durch das Insolvenzgeld bis Ende Juli 2020 gesichert.



Ziel ist Erhalt und Fortführung
„Der von mir seit dem letzten Jahr angestrebte, aus Altersgründen bedingte Verkauf der Weberit Dräbing Gruppe, ist nach erfolgter Unterzeichnung der Kaufverträge, letztendlich durch die Auswirkung der Corona-Pandemie, kurz vor Erreichen der Zielgeraden gescheitert. Als dann aufgrund der Corona-Pandemie in den letzten Wochen die Umsätze extrem einbrachen, konnten wir schließlich den Insolvenzantrag der Weberit Werke Dräbing Gruppe nicht mehr verhindern. Ich bin jedoch überzeugt, bestärkt durch die positiven Rückmeldungen unserer Kunden, dass eine erfolgreiche Restrukturierung der Gruppe erreicht wird“, sagt Norbert Dräbing, Geschäftsführer der Weberit Werke Dräbing.

Nun will der vorläufige Insolvenzverwalter die Instrumente der Insolvenzordnung für eine nachhaltige Restrukturierung der Unternehmen nutzen. Durch eine übertragende Sanierung will Lieser möglichst viele Arbeitsplätze an allen Unternehmensstandorten erhalten. Der Erhalt und die Fortführung der inhabergeführten Unternehmen sei ein Kraftakt, aber Lieser und sein Team werden alles versuchen, um einen Neustart zu ermöglichen. Denn die Unternehmen der Weberit Dräbing Gruppe hätten grundsätzlich ein valides und gut funktionierendes Geschäftsmodell. Sie verfügen über qualifizierte Mitarbeiter, die hochspezialisierten Produkte seien im Markt bekannt und werden von den Kunden geschätzt, so Lieser. (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Zukunft der Berufsbildung: Mitgestaltung in Koblenz

Am 17. Februar findet in Koblenz eine Veranstaltung zur Zukunft der beruflichen Bildung statt. Betriebe aus Handwerk und ...

IKK Südwest überzeugt als Top-Arbeitgeber

ANZEIGE | Die IKK Südwest hat bei einer aktuellen Studie von Stern und Statista einen beeindruckenden dritten Platz unter ...

ISR-Windhagen feiert 20-jähriges Bestehen

Mit einer stabilen Mitgliederbasis und einem umfassenden Angebot an Dienstleistungen hat sich die ISR-Windhagen in den letzten ...

Virtuelle Weiterbildung für die Zukunft

Am 18. Februar lädt die Arbeitsagentur Neuwied zu einer spannenden Online-Veranstaltung ein, die sich mit dem Thema lebenslanges ...

Silvia Kühlem verlässt Marienhaus-Gruppe im Sommer

Nach vier Jahren als CFO der Marienhaus GmbH wird Silvia Kühlem ihre Tätigkeit zum 31. Juli 2025 beenden. Der Abschied erfolgt ...

Erfolgreicher IHK-Abschluss für 375 Auszubildende in Neuwied

In Neuwied haben kürzlich 375 Auszubildende ihre IHK-Abschlussprüfungen in kaufmännischen Berufen erfolgreich bestanden. ...

Weitere Artikel


Corona macht den Grandpa aus dem Westerwald leicht lethargisch

Ich berichte schon mal gern aus meinem Leben. Aber genau das ist das Problem. Es findet vieles nicht mehr statt. Über Corona, ...

Corona: Fallzahlen bleiben bei 210 im Kreis Neuwied

Die Corona-Fallzahl ist im Kreis Neuwied unverändert bei 210 Personen. Hierunter sind nur noch 10 aktive Quarantänefälle. ...

Hack AG übernimmt Hygieneexperten Cleanotec GmbH

Wie so viele Unternehmen in der Region ist auch die Hack AG von der aktuellen Situation wirtschaftlich betroffen. Die Westerwälder ...

Römer-Welt Rheinbrohl öffnet am 12. Mai für Besucher

Nach der Ankündigung der Landesregierung zur Öffnung von Museen freut sich nun auch das Erlebnismuseum Römer-Welt in Rheinbrohl ...

Was schenken zum Muttertag?

Dieser Muttertag wird anders. Die Kindergeneration soll ihre Mutter nicht besuchen, auf Kaffee und Kuchen mit ihr verzichten, ...

Erwin Rüddel sorgt sich um die Wälder

„Dem Wald, als grüner Lunge, darf gerade auch in Corona-Zeiten, nicht die Luft ausgehen. Auf Initiative unserer Bundeslandwirtschaftsministerin ...

Werbung