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Nachricht vom 17.03.2020    

Reise in die Vergangenheit: Die spannende Welt der Trachten

Wenn man im Ausland von typisch deutscher Bekleidung spricht, denken viele Menschen gleich an Dirndl und Lederhosen. Diese verbinden wir hierzulande sofort mit dem weltbekannten Oktoberfest und bayerischen Heimatvereinen. Deutsche Trachten haben ihre Ursprünge jedoch nicht nur in Bayern. Auch im Rheinland trug die ländliche Bevölkerung aufwendig hergestellte Bekleidung, die man heutzutage in Museen, zur Karnevalszeit und in historischen Theateraufführungen bewundern kann.

Foto und Quelle: haraldmk | pixabay.com

Die Entstehung volkstümlicher Trachten
Immer dann, wenn Menschen eine Gemeinschaft bilden, entstehen bestimmte Bräuche, Rituale und Traditionen. Diese geben dem Leben nicht nur Struktur, sondern stärken auch das Zugehörigkeitsgefühl. Genauso verhält es sich auch mit der Bekleidung. In Deutschland entstanden die ersten Volkstrachten gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Auslöser war die Französische Revolution: Mit den deutschen Befreiungskriegen entwickelte sich der Wunsch nach einer nationalen und regionalen Identität. Diese konnten am besten durch den Kleidungsstil zum Ausdruck gebracht werden. Bald standen Trachten nicht nur für eine bestimmte Region, sondern auch für die soziale Stellung einer Person innerhalb der Gesellschaft.

Die Trachten der Frauen
Bei der historischen Trachtenmode gab es für Frauen längst nicht so viel Individualismus, wie es bei der modernen Festtagsmode der Fall ist. Im 19. Jahrhundert bestanden traditionelle Festtagskleider für Damen aus mehreren Lagen und waren aufwendig genäht. Darunter trug Frau meist einen Miederrock und lange Strümpfe. Je nach sozialem Status gehörten ein Korsett, eine Schürze, ein Schultertuch und die passende Kopfbedeckung dazu. Besonders ältere Damen trugen Trachtenhauben, die zu Feiern je nach Region mit verschiedenen Accessoires wie Blüten verziert waren. Heutzutage kommt ein knie- oder wadenlanges Cocktailkleid im Landhausstil der Trachtenmode am nächsten. Auch andere Modelle mit figurbetonten Schnitten lassen sich als modernes Pendant der historischen Festtagskleidung interpretieren. Über Schnitt, Farbe und Accessoires entscheidet heutzutage vor allem der persönliche Geschmack und nicht länger regionale Zugehörigkeit.

Die Trachten der Männer
Während Frauen heute mehr Spielraum haben, was ihre Festtagskleidung betrifft, scheint es bei den Männern genau umgekehrt zu sein. Heutzutage ist fast jeder Mann im Besitz eines förmlichen Anzugs. Zusammen mit Hemd und Krawatte ist dies das Standard-Outfit für jede offizielle oder feierliche Veranstaltung. Der Mann von damals trug hingegen farbenfrohe Hemden, Westen, bestickte Strümpfe und zum Teil auch aufwendige Kopfbedeckungen. Besonders am Niederrhein war das Tragen einer Zipfelmütze mit extravaganten Elementen wie Quasten und Bommeln gang und gäbe. In manchen Regionen trug man auch weit geschnittene Hosen, die dem heutigen Hosenrock ähneln. Verspielte Stickereien und Rüschen waren also nicht nur der Frauenbekleidung vorbehalten.

In manchen Teilen Deutschlands haben die Trachten von damals immer noch eine große Bedeutung. Hier ist Bayern mit seinem jährlichen Oktoberfest das beste Beispiel. Auch im niedersächsischen Landkreis Schaumburg erblickt man Varianten der ursprünglichen regionalen Volkstrachten im alltäglichen Leben. Der Deutsche Trachtenverband e. V. geht sogar davon aus, dass über eine Million Deutsche mehr als einmal im Jahr ihre Trachten aus dem Kleiderschrank holen. (PRM)



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