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Nachricht vom 23.02.2020    

Mahnwache gegen Rassismus und zum Gedenken der Opfer von Hanau

Die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation "amnesty international" entschied spontan nach den Ereignissen von Hanau auch in Neuwied zu einer Mahnwache gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aufzurufen. Amnesty International unterstützt die Arbeit gegen Rassismus und fordert mit der Kampagne „Nimm Rassismus persönlich!“ zu einem stärkeren Einsatz gegen Rassismus auf, denn rassistische Äußerungen, verbale und körperliche Angriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund stellen eine Menschenrechtsverletzung da.

Foto: privat

Neuwied. Inge Rockenfeller sprach die Eröffnungsworte: „Wir gedenken heute der Opfer des Anschlages aus Fremdenhass in Hanau. Wir treten ein für eine Welt gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine interkulturelle Vielfalt. Das Motto für uns ist: Neuwied ist bunt." Sie bedankte sich, dass so viele Neuwieder Bürger dem Aufruf der Amnesty Gruppe Neuwied gefolgt waren und an der Mahnwache gegen Rassismus teilnahmen. Amnesty-Mitglied Manfred Kirsch hielt eine Rede, in der er vor der Gefahr des immer stärker werdenden Rassismus und Antisemitismus warnte und zog Vergleiche zur Situation in der Weimarer Republik. Kirsch wörtlich: „Es riecht nach Weimar!“ - Die unklare politische Situation in der Weimarer Republik war der Nährboden für den Erfolg der rechten Kräfte. Die politische Unentschlossenheit und das Lavieren der demokratischen Parteien wurde damals von den Nationalsozialisten genau so brutal ausgenutzt, wie derzeit in Thüringen.

In einem Beitrag von Elisabeth Freise (nach Carolin Emcke) hieß es, die Gesellschaft solle den Hassenden den Raum nehmen: „Vielleicht ist die wichtigste Bewegung die aus sich heraus“ - die Gesellschaft habe die Verantwortung offen und tolerant für alle zu bleiben und sich nicht spalten zu lassen.

Gruppensprecherin Susanne Kudies mahnte die Verantwortung der Gesellschaft an, gegen Menschenrechts-Verletzungen wie Rassismus, Faschismus und rechte, menschenverachtende Äußerungen Farbe zu bekennen und für Freiheit, Toleranz und Demokratie einzustehen. Sie wies darauf hin, dass „die Tatsache, dass in Deutschland Menschen anderer Glaubensrichtungen immer wieder angefeindet und angegriffen würden, ein Zeichen dafür sei, dass das Menschenrecht der Religionsfreiheit nicht mehr sicher sei, weil Vorurteile stärker seien als beiderseitige Akzeptanz und Toleranz!“



Dr. Josef Freise las aus der Kölner Friedensverpflichtung: „Gewalt und Terror aus Gottes Willen dürfen nicht sein, weil dies dem authentischen Geist der Religionen widerspricht. Ziel ist ein friedliches, konstruktives Zusammenleben aller Menschen gleich welcher Religionszugehörigkeit, Kultur oder ethnischer Gruppierung“.

Danach folgten Minuten des Schweigens für die Opfer von Hanau und alle Opfer von rassistisch motivierten Straftaten in Deutschland und weltweit. Dem Schweigen für die Opfer schloss sich auch der Zug der Neuwieder Karnevalisten an. Unter den Anwesenden der Mahnwache waren Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und aus unterschiedlichen kulturellen und religiösen Kreisen, darunter waren auch Mitglieder der Neuwieder Ahmadiya-Gemeinde. Die Vielfältigkeit der Menschen bei dieser Mahnwache spiegelte das Transparent der Bewegung; „Neuwied ist bunt!“

Anschließend sangen alle Anwesenden gemeinsam: „We shall overcome!“ von Joan Baez, ein Lied aus der US- Bürgerrechts-Bewegung, die von Martin L. King geführt wurde. In dem Lied geht es darum, Hass und Vorurteile zu überwinden um eine tolerante Gesellschaft zu werden, die offen ist für jeden und keinen ausschließt. Im Geiste des Liedes lud die Amnesty-Gruppe dazu ein, im Anschluss an die Veranstaltung noch zu bleiben, um miteinander ins Gespräch zu kommen. (PM)


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